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Griechische Mythologie

Chalkidiki Münze, Apollon und eine Lyra mit sieben Saiten, Text "Chalkideon"

Apollon (gr. Απόλλων, Etymologie ungeklärt, viell. griechisch: der Zerstörer, Vernichter, oder aber der Unheilabwehrer; deutsch Apoll, lateinisch Apollo, auch Phoibos; in der Ilias des Homer auch "Smintheus"-"Mäuseverschlinger" und "der Fernhintreffende genannt), ist ein Gott der griechischen Mythologie. Er ist Sohn des Zeus und der Leto und der Zwillingsbruder der Göttin Artemis. Er wurde auf der schwimmenden Insel Delos geboren. In späterer Zeit wurde er auch mit Helios gleichgesetzt. Das Heiligtum in Delphi, die bedeutendste Orakelstätte der Antike, war ihm geweiht. Ein Beiname des Apollon ist Boedromios.

Griechische Mythologie

Geburt von Apollon und Artemis auf Delos, Diana Scultori

Apollon galt als Gottheit des Lichts, des Frühlings und der sittlichen Reinheit und Gemäßigkeit, sowie als Gott der Mantik und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesanges; in dieser Funktion stand er den neun Musen vor (Beiname Musagetes). Aber auch in anderen Bereichen des Lebens spielte er eine Rolle: Er brachte (wie der babylonische Gott Nergal) Tod und Vernichtung, gleichzeitig aber auch Rettung vor Gefahren (z. B. in der Funktion des "Apollon Smintheus", des "Vernichters der Mäuse" oder des "Apollon Lykeios" als Beschützer der Herden vor den Wölfen). Im Trojanischen Krieg stand er auf Seiten der Trojaner und griff durch gezielte Bogenschüsse in die Kämpfe ein; als Rächer sandte er mit seinen Pfeilen die "Pest" in das Lager der Griechen, weil sie die Tochter eines Apollonpriesters gefangen genommen und versklavt hatten.

Abgesehen von seinen für die Figur typischen Berichten wie den musischen Wettkampf mit dem Hirtengott Pan tritt Apollon in auffällig vielen Geschichten, die von ihm erzählt werden, als Rächer oder Töter auf. So tötete er die Niobiden und den Riesen Tityos, der seine Mutter vergewaltigen wollte; er tötete (und häutete) auch den Satyr Marsyas, weil der sich nachsagen ließ, schönere Musik zu machen als der Gott. Orestes befahl er, seine eigene Mutter Klytaimnestra zu töten, um damit den Mord an seinem Vater Agamemnon zu rächen. Die Erinyen, die so etwas nicht dulden, schlugen Orest darauf mit Wahnsinn, Apollon verteidigte ihn dann aber erfolgreich vor dem Areopag in Athen gegen sie und Klytaimnestras Geist.

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Apollon und sein Rabe, weißgrundige Kylix B Schale, 480 v. Chr., Delphi Museum

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Apollon, Neoptolemos und Orestes in Delphi, Der Apollo Tempel, ein Tripod und der Omphalos (Der Nabel)


Griechische Mythologie

Herakles und Apollon kämpfen um ein Tripod, Schatzhaus der Siphnier: Delphi, um 525 v. Chr.

Taten

Die erste Tat im Leben Apollons war die Tötung der Schlange Python, der Feindin seiner Mutter Leto. Da diese Schlange, die außergewöhnliche prophetische Kräfte besessen hatte, eine Tochter der Gaia gewesen war, musste er sich zur Sühne nach Tarrha auf Kreta begeben und dort einer Reinigungszeremonie unterwerfen.

Einmal wagte Apollon es sogar, gegen seinen Vater Zeus zu rebellieren: Als dieser Apolls Sohn Asklepios getötet hatte, rächte sich Apollon durch den Mord an den Kyklopen. Als Strafe für diese Tat musste Apollon dann in den Schafställen des Königs Admetos von Pherai arbeiten bzw. dessen Kühe hüten. Da er sich dem Admetos als Fremdling genaht hatte und sehr freundlich aufgenommen worden war, sorgte er dafür, dass seine Tiere alle Zwillinge zur Welt brachten und half ihm auch dabei, Alkestis, die Tochter des Pelias zu gewinnen. Zusätzlich half er ihm gegen den Thanatos (Tod), als er sterben sollte.

Griechische Mythologie

Portlandvase. Apollon und Atia die Mutter der römischen Kaisers Augustus. Apollon in Menschlicher Form links und als Schlange die sich mit Atia vereinigt um Augustus zu zeugen. Quirinus-Romulus rechts und der fliegende Eros als Beobachter.

Geliebte und Nachkommen

Die weiblichen Geliebten Apolls und seine Nachkommen mit ihnen, dazu seine männlichen Geliebten bzw. Günstlinge waren, unterschiedlichen Quellen nach:

Quellen

  • Aelian, Varia Historia
  • Apollodorus I und III. Buch
  • Diodorus Siculus III. Buch
  • Homerischer Hymnus an Apollon
  • Homer, Ilias
  • Hyginus, Fabeln

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Paris tötet Achilles, Apolle in der Mitte lenkt die Pfeile auf die Ferse von Achilles. 460 v., Chr. Pelike, Niobid Maler

Apollontempel bei Bassae

Nachwirkung

Da Apoll den Künsten zugeordnet wurde, taucht er zumal in Dichtung und Bildenden Künsten seit der Antike immer wieder auf.

Friedrich Nietzsche unterschied kulturphilosophisch das "apollinische" vom "dionysischen Prinzip".

Zosterios

Die zwölf olympischen Götter

Literatur


Karl Kerényi, Die Mythologie der Griechen - Die Heroen-Geschichten; München (dtv) 1992 (ISBN 3-423-30031-0)

Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. A. d. Engl. v. Hugo Seinfeld. 15. Aufl. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2003 (Rowohlts Enzyklopädie; rororo, Bd. 55404). 759 S. ISBN 3-499-55404-6

Rose, Herbert Jennings: Griechische Mythologie. Ein Handbuch. 9. Aufl. München: C. H. Beck, 1997. IX, 441 S. ISBN 3-406-33223-4

Gerhard Pöllauer , Die verlorene Geschichte der Amazonen , 2003 ISBN: 3902096888
Tripp, Edward: Reclams Lexikon der antiken Mythologie 7. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2001. 560 S. ISBN 3-15-010230-8 (geb.), ISBN 3-15-010451-3)

Erin Sullivan, Venus - Planet der Liebe und Sinnlichkeit (Chiron) 1998 (ISBN 3925100350)

Bilder der Griechischen / Römischen Mythologie chronologisch sortiert.. (Englisch)

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