.
Segesta war eine antike Stadt im Nordwesten Siziliens in der Nähe von Alcamo und Gibellina in der Provinz Trapani. Es war eine von drei politischen Zentren der Elymier, einem der drei eingeborenen Stämme der Insel. Die beiden anderen Städte waren Eryx und Entella.
Der Flussgott Crimissus (als Hund), Kopf der Segesta
Nach der von Vergil in seiner Aeneis vermittelten Überlieferung, ist Segesta als Acesta eine gemeinsame Gründung des lokalen Königs Acestes, Sohn des Flusses (Flussgottes) Crimissus und einer dardanischen Frau, und einer Gruppe aus Äneas’ Gefolge, die hier bleiben wollte.
Jedoch ist der Teil der Überlieferung, dass der Name der Stadt ursprünglich Acesta oder Egesta gewesen sei, und von den Römern in Segesta geändert wurde, um eine negative Bedeutung des Namens in der lateinischen Sprache zu vermeiden, durch Münzfunde widerlegt.
Segesta, Tetradrachme, Segesta, Didrachme, Segesta, Didrachme,
Die Bevölkerung Segesta bestand aus ionischen Griechenland und schnell an die griechische Lebensweise angepassten Elymiern. Die Stadt focht einen dauerhaften Konflik mit Selinunt aus, das wohl danach strebte, einen Hafen an der Küste des Tyrrhenischen Meeres zu haben. Die ersten Zusammenstöße gab es 580 – 576 v. Chr., dann erneut 454 v. Chr.. Später dann hatte der Konflikt Auswirkungen auf ganz Sizilien: 415 v. Chr. bat Segesta Athen um Hilfe gegen Selinunt, was zu der verheerenden athenischen Expedition in Sizilien führte. Eine spätere Hilfe um Bitte an Karthago führte zur völligen Zerstörung Selinunts durch die Punier. Segesta blieb ein karthagischer Verbündeter, wurde von Dionysios I. von Syrakus 397 v. Chr. belagert, und von Agathokles von Syrakus 307 v. Chr. zerstört, jedoch wieder aufgebaut.
276 v. Chr. war die Stadt mit des Pyrrhus von Epirus verbündet, wechselte jedoch die Seiten, als es sich 260 v. Chr. Rom unterwarf. Sie wurde von den neuen Herren nicht für ihre lange Verbindung zu Karthago bestraft, sondern – im Gedenken an die mythische gemeinsame Herkunft – zu einer "freien und gefeiten" Stadt ernannt.
104 v. Chr. war Segesta Ausgangpunkt des von Athenion angeführten Sklavenkriegs.
Segestas Geschichte unter der Römerherrschaft liegt weitgehend im Dunkeln, es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Bevölkerung sich aufgrund der besseren Handelsverbindungen nach und nach zur Hafenstadt Castellammare del Golfo hin orientierte. Die Stadt wurde schließlich von den Wandalen zerstört und danach nicht wieder besiedelt.
Die Ruinen von Segesta liegen auf dem Gipfel des Monte Barbaro, etwa 305 Meter über dem Meer. Steile Abhänge auf mehreren Seiten und eine Stadtmauer an der flacheren in der Nähe des Tempels schützen die Stadt. In dieser Lage kontrollierte Segesta die Hauptstraßen zwischen der Küste und dem Hinterland, zudem ist vom Hügel aus der Golf von Castellamare zu überschauen. Von der Anlage der Stadt ist wenig bekannt. Luftaufnahmen deuten eine regelmäßige Bebauung in Terrassen an, um dem natürlichen Terrain Rechnung zu tragen. Die heute sichtbaren Ruinen stammen wohl aus der Zeit des Wiederaufbaus durch Agathokles.
Der Tempel
Tempel von Segesta
Der nicht fertiggestellte dorische Tempel von Segesta wurde von Elymiern wohl um 430/420 v. Chr. auf einem Hügel etwas außerhalb der Stadt errichtet, in einer beherrschenden Position gegenüber der Umgebung. Er ist einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel, zum einen aufgrund seiner isolierten Stellung – es gibt keinen Versuch, ihn als Steinbruch zu verwenden – zum anderen aufgrund der Tatsache, dass er nicht fertig wurde und damit auch nicht geweiht wurde und nicht entweiht werden konnte. Er wurde nicht eingedeckt, so dass seine Säulen immer schon frei standen.
Der Tempel weist einen peritperalen Plan mit 6 auf 14 Säulen bei einer Grundfläche von 21×56 Quadratmetern auf. Die Struktur des Tempels ist intakt, Sims und Tympanon sind an Ort und Stelle, die Vorrichtungen zum Heben der Blöcke, um die Säulen zu überdecken, sind noch am Boden vorhanden, es gibt keine Spuren einer Cella oder eines Dachs.
Literatur
- Fabio Bourbon, Furio Durando, Magna Graecia- , Kunst und Kultur der Griechen in Italien, Hirmer, ISBN 377742045XFotos zumeist vom Tempel
Griechische Kolonien : Magna Graecia
Süd-Italien Cumae - Dikaiarkheia - Elea - Heraclea - Kroton - Metapont - Neapolis (Neapel) - Pithekussa - Paestum - Rhegium- Sybaris - Tarentum - Thurii Sizilien Adranon - Akragas - Akrai - Drepanon - Gela - Heloros - Himera - Heraclea Minoa - Hykkara - Kamarina - Leontinoi - Megara Hyblaea Naxos - Phintiades - Segesta - Selinunt - Syrakus - Tauromenion - Thapsos - Tyndaris Äolische oder Liparische Inseln |
Antikes Griechenland
Biographien, Griechische Mythologie , Kriegführung, Kunst, Architektur, Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Sport, Leben, Geschichte, Index, Bilder/Zeichnungen Griechenland im Mittelalter Byzanz, Biographien, Kunst, Literatur, Orthodoxie, Byzantinische Armee, Geschichte, Index Griechenland in der Neuzeit Geographie, Inseln, Städte, Kunst, Musik, Biographien, Film, Sport, Wissenschaft, Literatur, Geschichte, --- Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft Hellenica Bibliothek - Scientific Library Index Griechisch: Αλφαβητικός κατάλογος |
Von de.wikipedia.org. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.