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Metapont (griechisch: Μεταπόντιον/Metapontion; lateinisch: Metapontum, italienisch: Metaponto) war eine antike Stadt am Golf von Tarent. Sie war unweit der heutigen Stadt Lido di Metaponto in der Basilikata (Provinz Matera) an der Grenze zu Apulien gelegen und wird als Geburtsort des Philosophen Hippasos sowie als letzten Wohnort dessen Lehrmeisters Pythagoras angesehen.

Die günstige Lage der Siedlung zwischen den beiden Flüssen Bradano und Basento gab Metapont nicht nur seinen Namen (aus dem Altgriechischen übersetzt: zwischen den Flüssen), sondern begründete auch seinen Reichtum, der mit der Fruchtbarkeit der Gegend einherging. Dies ist auch daran abzulesen, dass die Stadt auf ihre Münzen eine Ähre als Symbol prägte.

Die Stadt wurde als achaiische Kolonie wohl Anfang des 7. Jahrhunderts v. Chr. gegründet, die ersten Siedler kamen wahrscheinlich aus der Stadt Akata im Norden der Peloponnes. Wie andere Städte aus Großgriechenland (Magna Graecia) hatte Metapont ein Schatzhaus im Heiligtum von Olympia.

(Quelle)

(Quelle)

Silber Drachme, Metapont. 340-330 v. Chr

Auf dem Höhepunkt seiner Macht im 6. Jahrhundert v.Chr. war Metapont mit Kroton und Sybaris gegen die Kolonien Tarent und Siris verbündet und konnte durch diese Allianz Siris erobern und zerstören. Konkurrenz erwuchs der Stadt erst, als Tarent im 5. Jahrhundert v. Chr. ganz in der nähe seine Subkolonie Herakleia gründete. Der Niedergang setzte schließlich ein, als das "Zweistromland" zunehmend versumpfte und sich Malaria ausbreitete.

Vermutlich ein Hera Tempel (Tavole Palatine) [Quelle]

Im römischen Reich spielte Metapontum längst keine tragende Rolle mehr, und schließlich geriet die entvölkerte Stadt in Vergessenheit. Die Ruinen, allen voran die Überreste des prächtigen Heratempels waren über Jahrhunderte nur einheimischen Hirten bekannt, die aber nicht wußten, welchen zweck die Säulen im Sumpf hatten und ihnen den Namen tavole palatine (Kaisertische) gaben. Später vermutete man in dem Tempel gar das Grabmal des wahrscheinlich 497/96 v. Chr. in Metapont gestorbenen Pythagoras.

Metapont Didrachme, Silber, 359/339 v. Chr.

Das Areal wurde erst in den 50er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts archäologisch erschlossen (unter anderem dank der Hilfe des deutschen archäologischen Institutes), und heute ist das museo nazionale archeologico in Metaponto einer der touristischen Höhepunkte der Region.

Literatur

Fabio Bourbon, Furio Durando, Magna Graecia- , Kunst und Kultur der Griechen in Italien, Hirmer, ISBN 377742045X
Joseph Coleman Carter, Discovering the Greek countryside at Metaponto- , University of Michigan Press ISBN: 0472114778

British Museum: Die Griechen in Süd-Italien

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