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Ischia

Pozzuoli (in römischer Zeit lat. Puteoli = "kleine Brunnen") ist ein Ort in der italienischen Region Kampanien, westlich von Neapel, am Golf von Neapel. Die Stadt hat 82.169 Einwohner (Stand am 31. Mai 2005).


Geschichte

Pozzuoli wurde im Jahre 531 v. Chr. von einer Gruppe griechischer Kolonisten aus Samos, die vor der Tyrannei des Polykrates flohen, als Dikaiarkheia (gerechte Regierung) gegründet. Dikaiarkheia, das über einen ausgezeichneten Naturhafen verfügte, diente der griechischen Kolonie Cumae als Handelshafen und war Bestandteil der Magna Graecia.

Als die Stadt 194 v. Chr. römische Kolonie wurde benannte man sie um in Puteoli. Der Hafen gewann für Handels- und Personenverkehr weiter an Bedeutung und wurde am Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. durch eine Mole vor den Südwinden geschützt. Die Getreidelieferungen zur Versorgung Roms, die per Schiff via Alexandria aus Ägypten kamen, wurden hier angelandet.

Eine bemerkenswerte Begebenheit fand in Puteoli im Jahre 39 statt, als Caligula vor Antritt seiner Kaiserschaft eine Schiffsbrücke von hier bis ins gegenüber liegende, zwei Meilen entfernte, Baiae errichten ließ. Anschließend ritt er mit einem Pferd angetan mit dem Brustpanzer Alexanders des Großen über die Brücke und strafte damit eine Prophezeiung eines Astrologen Lüge, der behauptete, er habe soviele Chancen, Kaiser zu werden wie es möglich sei, mit einem Pferd über den Golf nach Baiae zu reiten.

Ort und Umgebung

Der vulkanisch geprägte Ort ist das wichtigste Zentrum der Phlegräischen Felder. Auf Gemeindegebiet befindet sich die Solfatara. Pozzuoli hat auch der Puzzolanerde den Namen gegeben.

Nur wenig landeinwärts der heutigen Küstenlinie liegen in der Stadtmitte die Ruinen des Macellum, eines Marktes im Bereich des antiken Hafens: Etwa 4 m unterhalb des heutigen Straßenniveaus und 2 m unterhalb des heutigen Meeresniveaus stehen einige Säulenreste, die ab 3,6 m Höhe nach oben hin ein 2,7 m breites Band von Löchern mariner Bohrmuscheln aufweisen. Diese sind ein Beleg dafür, dass sich die Erdkruste seit Errichtung der Bauten hier mehrfach gesenkt und gehoben hat, so dass die Säulen zeitweise in Schlick und Wasser versunken waren.

Ursache der Bewegungen (Amplitude insgesamt über 10 m) ist der hier überall tätige Vulkanismus (z.B. Phlegräische Felder, Vesuv). Das Auf und Ab ist z.T. ausgesprochen abrupt: Im Jahr 1538 entstand wenige Kilometer westwärts der Vulkan Monte Nuovo, was bei Pozzuoli in nur 2 Tagen zu einer Bodenhebung von 6 m führte. Auch in letzter Zeit hob sich das Gelände in den nur 2 Jahren zwischen 1984 und 1986 um 1,8 m. Das brachte große Probleme für den Hafen mit sich, und Teile der Altstadt mussten wegen Einsturzgefahr geräumt werden (und wurden bis heute nicht saniert

Die Umgebung von Pozzuoli ist, wo sie nicht – wie leider überwiegend – durch Bebauung und Zersiedelung zerstört wurde, landschaftlich äußerst reizvoll. Zu Pozzuoli gehört z.B. auch die südöstlich gelegene Vulkaninsel Nisida.

Wirtschaft

Der Ort lebt vom Tourismus und vom Fischfang. Der Hafen ist wichtig für die zahlreichen Fährverbindungen zur Insel Ischia. In Pozzuoli befindet sich die Akademie der italienischen Luftwaffe.

Berühmte Persönlichkeiten

Literatur

Hans Pichler: Italienische Vulkangebiete. Band 2 (Sammlung geologischer Führer. Band 52. 1970)

Weblinks

Antikes Griechenland

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Griechenland im Mittelalter

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Griechenland in der Neuzeit

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Zypern

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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