ART

Numa Pompilius

Numa Pompilius berät sich mit der Göttin Egeria (Idealisierte Darstellung)

Numa Pompilius (* 750 v. Chr.; † 671 v. Chr.) war der sagenhafte zweite König von Rom. Er soll von 716 v. Chr. bis zu seinem Tod regiert haben. Da es keine zeitgenössischen Quellen gibt und die spätere Überlieferung stark ausgeschmückt ist, lässt sich nicht erkennen, ob es diesen König überhaupt gegeben hat. Die folgende Darstellung, die auf literarischen Schilderungen wie denen des Titus Livius oder Plutarchs beruht, ist daher zu großen Teilen legendär und nicht historisch; viele Einzelheiten sollten ätiologisch spätere Verhältnisse erklären.

Numa lebte zunächst abgeschieden mit seiner Frau in Cures, im Land der Sabiner. Nach dem Tod von König Romulus folgte er nur auf Drängen seines Schwiegervaters Titus Tatius und von Freunden seiner Berufung auf den römischen Thron. Seine Regentschaft war geprägt von einer weisen Gesetzesgebung und der Förderung von Gewerbe und Landwirtschaft.

Um zu zeigen, daß der beste Schutz des Regenten die Liebe des Volkes ist, schaffte er seine Leibwache ab. Durch eine stärkere Verbreitung der Religion wollte er den vorhandenen Gewalttendenzen in der Bevölkerung entgegenwirken.

Der König trat sein Amt gegen 716 v. Chr. an und organisierte die Bevölkerung Roms neu. Rom, das zu dieser Epoche noch eine kleine zusammenhanglose Siedlung war, hatte eine Bevölkerung, die sich aus verschiedenen Stammesangehörigen zusammensetzte. Zwischen den Einwanderern kam es daher immer wieder zu Spannungen. Der König fasste die Bauern aus der Umgebung in so genannten pagi ("Bezirke") zusammen. Die Einwohner Roms wurden in Berufsgilden organisiert.

Er erweiterte den Gottesdienst der Vesta und erbaute dem Ianus einen Tempel. War dieser Tempel offen, war dies ein Zeichen für Krieg. Im Frieden war der Janustempel geschlossen.

Von den Priesterinnen der Vesta (Vestalinnen) forderte Numa Pompilius das Gelübde der ewigen Keuschheit und das Tragen von weißen Gewändern mit Purpurstreifen. Außerdem verlangte er von ihnen, auf dem Altar der Göttin Vesta ständig das „Ewige Feuer“ zum Schutz des Reiches zu unterhalten. Auch die Priester anderer Tempel reglementierte er neu. Numa Pompilius begründete die Priesterklasse der Fetialen, die als einzige das Recht erhielten, anderen Völkern den Krieg zu erklären. So hatten die Priester des Mars an jedem 1. Mai singend und tanzend mit ihren heiligen Schilden und Lanzen durch Rom zu ziehen.

Numa Pompilius und Ancus Marcius

Numa Pompilius und Ancus Marcius, NVMAE POMPILI ANCI MARCI. , Nike auf einer Säule, Schiff

Numa Pompilius ordnete die Aufstellung des Palladium an, einer Bildsäule, die aus Troja stammen und Pallas Athene bzw. Minerva zeigen sollte. Weiterhin veranlasste er die Aufstellung der heiligen, vom Himmel gefallenen Schilde (Ancilien), die die ewige Dauer der römischen Herrschaft symbolisieren sollten. An den Grenzen des Reiches ließ er Grenzsteine aufstellen und er weihte Terminus, dem Gott der Grenzen, einen Tempel. Numa verbot bei Gottesdiensten das Blutopfer auf dem Altar. Stattdessen wurden den Göttern Früchte geopfert.

Numa Pompilius verbesserte auch den bisherigen römischen Kalender, den er in 12 Monate einteilte, statt wie Romulus in 10 Monate, und er legte die Gerichtstage fest. Um seinen Anordnungen mehr Gewicht zu verschaffen, ließ Numa Pompilius verlauten, dass er sich an einer Quelle in einem heiligen Hain mit einer Göttin oder mit der Nymphe Egeria über das Schicksal des Reiches im Geheimen beraten habe.

Nicht nur in Rom genoss Numa Pompilius hohe Anerkennung. Nachbarvölker und Nachbarreiche riefen ihn häufig als Schiedsrichter bei Streitigkeiten an. Numa Pompilius verstarb im 46. Regierungsjahr und wurde, da er verboten hatte, seinen Leichnam zu verbrennen, in einem steinernen Sarkophag unter dem Janiculus beigesetzt.



Plutarch's Parallele Lebensbeschreibungen

Alkibiades und Coriolanus - Alexander der Große und Julius Caesar - Aratos & Artaxerxes und Galba & Otho - Aristides und Cato der Ältere

Crassus und Nikias - Demetrios und Antonius - Demosthenes und Cicero - Dion und Brutus - Fabius und Perikles - Lucullus und Kimon

Lysander und Sulla - Numa und Lykurgos - Pelopidas und Marcellus - Philopoemen und Flamininus - Phokion und Cato der Jüngere - Pompeius und Agesilaos

Poplicola und Solon - Pyrrhos und Gaius Marius - Romulus und Theseus - Sertorius und Eumenes
Tiberius Gracchus & Gaius Gracchus und Agis IV & Kleomenes III - Timoleon und Aemilius Paullus - Themistokles und Camillus

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