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Griechische Mythologie

Die Chimäre (griech. "chimaira" = "Ziege"), ein Geschöpf der griechischen Mythologie, war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren Hydra, Kerberos und Sphinx. Sie lebte in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte.

Homer beschreibt sie in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen mit drei Köpfen, der eines Löwen, im Nacken der einer Ziege, und als Schwanz hat sie den Kopf einer Schlange oder den eines Drachen. König Jobates gab Bellerophon, einem Enkel des Sisyphos, den Auftrag, die Chimäre zu töten. Hierzu stellte ihm ein griechischer Gott (Athene oder Poseidon) das geflügelte Pferd Pegasus zur Verfügung: Aus der Luft konnte er die Chimäre mit seinen Pfeilen erlegen. König Jobates freute sich darüber so sehr, dass er dem Bellerophon die Hand seiner Tochter schenkte.

Berühmt ist die "Chimären-Galerie" auf den Türmen von Notre Dame in Paris. Diese Wächter über den Wasserspeiern wurden im 19. Jahrhundert von Viollet-le-Duc geschaffen.

Weitere mythologische Chimären: Ammut, Basilisk, Gorgonen, Greif, Harpyie, Hippogryph, Ichthyozentaur, Meerjungfrau, Minotauros, Mantikor, Satyr, Sphinx, Zentaur

In den Naturwissenschaften werden solche Lebewesen als Chimären (Schimären) oder Hybriden bezeichnet, die nicht in allen Bereichen des Lebewesens das gleiche Erbgut tragen, sondern durch Kombination zweier Arten (meistens) auf nicht natürlichem Wege entstanden sind. Ein bekanntes Beispiel stellt die Mitte der 1980er Jahre von US-Wissenschaftlern gezüchtete Schiege (englisch geep) dar, ein Mischwesen aus Schaf und Ziege. Weitere Beispiele

Griechische Mythologie

Chimära , in der heutigen Türkei, Inspiration für den Mythos ?

Chimären in den Naturwissenschaften

Großkatzenhybride (auch Liger) - Beispiel ist die Kreuzung aus Löwe und Tiger [1]

Cama - Eine Mischung aus Kamel und Lama

Zebroide - Kreuzungen aus Zebras und anderen Tieren der Gattung Pferd

Ebenso werden durch die Verschmelzung von Embryonen erzeugte Individuen als Chimären bezeichnet. Technisch gut etabliert ist hierbei die Erzeugung von Chimären aus verschiedenen Inzuchtstämmen (Rassen) von Labormäusen mit jeweils unterschiedlicher Fellfarbe, die dann z. B. an einem schwarz-weiß gefleckten Fell erkenntlich sind.

Nicht erst heutzutage bekommt der Begriff "Chimäre" mit der Genetik eine realistische Bedeutung. In der Züchtung und Vermehrung von Obstbäumen werden seit Generationen Chimären erzeugt. Bekanntheit erlangte die naturwissenschaftliche Bedeutung des Begriffs in der Öffentlichkeit v.a. durch die oben genannten Lebewesen. Mit der Züchtung gentechnisch veränderter Pflanzen und Tiere verfolgt die Forschung hauptsächlich weniger aufsehenerregende, aber dafür nützlichere Ziele. In der Medizin erfolgte Beispielsweise die Entwicklung monoklonaler Antikörper. Auch Mischwesen mit menschlichen Genen (z. B. Mäuse) wurden bereits erzeugt.

Literatur

Harald Gebhardt; Mario Ludwig: Von Drachen, Yetis und Vampiren - Fabeltieren auf der Spur. München, 2005, ISBN 3-405-16679-9


Als Schimäre (gr. Chimaira) werden besonders abstruse Gedanken, "fixe Ideen" und gedankliche Trugbilder bezeichnet. Wörterbücher unterscheiden nicht immer klar zwischen den Schreibweisen Schimäre und der ursprünglichen Chimäre, dem Geschöpf der griechischen Mythologie.

Griechische Mythologie

Entwürfe zu Fresken an der Neuen Pinakothek, Szene: Kampf gegen die Chimäre der Perückenzeit , Wilhelm von Kaulbach
1850, Öl auf Leinwand , 81 × 179 cm , Neue Pinakothek München

Beispiel: "Ohne Freiheit ist die Demokratie Despotie, ohne Demokratie ist die Freiheit eine Schimäre." - Octavio Paz, Essays II

Musik

  • Metalcore/Hardcore:
    • Chimaira

Lexikon der Griechischen Mythologie

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