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Verwaltungsbereich : Südliche Ägäis
Präfekturen : Kykladen
Milos (neugr. Μήλος, altgr. Μῆλος Mêlos) ist eine Insel der Kykladen in der Ägäis. Sie liegt im westlichen Bereich der Kykladen auf halbem Weg zwischen Athen und Kreta. Milos hat eine Fläche von 151 Quadratkilometern und etwa 5.000 Einwohner. Der Hauptort der Insel heißt Plaka und liegt oberhalb des Hafenorts Adamas. Weitere Orte der Insel sind Tripiti, Triovassalos und Pollonia (Apollonia). Von Pollonia aus fährt täglich eine Fähre zur kleinen Nachbarinsel Kimolos.
Eine Besonderheit von Milos sind die Syrmata, direkt an der Wasserlinie gebaute Häuser, deren Erdgeschoss im Winter als sicherer Unterstellort für Fischerboote dient. Die bunten „Garagentore“ bieten einen einmaligen Anblick, vor allem wenn die Syrmata zu kleinen Dörfern zusammengefasst die Küste säumen.
Die Fischer-Sommersiedlung "Klima" mit den typischen Syrmata, eine Mischung aus Haus und Schiffsgarage (Quelle)
Milos ist der Fundort der Venus von Milo. Das Original ist in Paris im Louvre ausgestellt. In Plaka (Archäologisches Museum) kann eine Kopie des Originals besichtigt werden.
Ort wo die Venus von Milo entdeckt wurde. Bild © Idsert Joukes
Altes Bild von Milos (Anfang 20-tes Jh.)
Agia Triada Kirche, Adamas, Milos
Geographie
Die Insel umschließt fast vollständig eine ausgedehnte Bucht, an der die wenigen Hafen-Dörfer liegen. Die höchste Erhebung ist mit 748 Metern Höhe der Profitis Ilias im Westen der Insel. Die Felsenküste um den flacheren Ostteil der Insel wird von einigen Stränden gesäumt, die vor allem durch vielfarbige Gesteine und Sände auffallen.
Etwa 20 Kilometer nordwestlich von Milos liegt die unbewohnte Insel Antimilos.
Geologie
Das Gestein der Insel ist relativ jungen vulkanischen Ursprungs und bildet unterschiedlichste Formationen. Auch der Reichtum an Bodenschätzen beruht darauf.
Der melische Obsidian wurde seit der ausgehenden Altsteinzeit genutzt, wie Funde zum Beispiel aus der Höhle von Franchthi belegen. Seit dem frühen Neolithikum (Proto-Sesklo) findet er sich in der gesamten östlichen Ägäis. Obsidian ist ein wichtiger Rohstof zur Herstellung von Waffen und Werkzeug. Seit der Bronzezeit wurde er auf Milos in grossem Maßstab abgebaut.
Skylla aus Milos, British Museum, London
Geschichte
Wie Funde belegen, ist Milos schon seit 5000 v.Chr. ständig bewohnt.
Wie Funde belegen, ist Milos schon seit 5000 v. Chr. ständig bewohnt. Aus der Bronzezeit rund um das Jahr 2500 v. Chr. stammen Siedlungsfunde, die der Keros-Syros-Kultur zuzuordnen sind. Ab dem Ende der frühkykladischen Zeit um das Jahr 2000 v. Chr. lag mit Phylakopi eine der ersten städtischen Siedlungen auf Milos, die neben Agia Irini auf Kea und später auch Akrotiri auf Santorini bis in die mykenische Zeit und bis zum Zusammenbruch der Zivilisation ab 1200 v. Chr. zu den fortschrittlichsten Städten des Mittelmeerraumes gehörte. Milos war damals ein Zentrum des Handels mit Keramiken und Obsidian, dem Material für die meisten Werkzeuge der Zeit.
Zur Zeit des Peloponnesischen Krieges im 5. Jahrhundert v. Chr. erlangte Milos traurige Berühmtheit, als sich die Bewohner dem mächtigen Athen widersetzten und daraufhin von den Athenern versklavt wurden. Thukydides hat dies im Melierdialog geschildert.
Wirtschaft
Milos ist eine der wenigen griechischen Inseln, auf der mehr Menschen im Bergbau / Tagebau und der damit verbundener Industrie arbeiten als im Tourismussektor. Abgebaut werden u.a. Bimsstein aber auch seltene Erze und Schwefel. Nahe des kleinen Flughafens sind noch die Reste von Salinen (Αλυκές) samt Verladestation zu sehen, die bis in die 80er Jahre der Salzgewinnung dienten.
Milos hat keinen Flughafen, auf dem größere Flugzeuge landen könnten, ist aber als Haltepunkt der Fährverbindung Piräus - Milos - Kreta (Agios Nikolaos) - Karpathos - Rhodos auch im Winter auf dem Seeweg gut erreichbar.
Kirche von Tripiti.
Frühchristliche Katakomben, unten Rekonstruktion
Milos hat 4771 Einwohner
Literatur
Colin Renfrew and Malcolm Wagstaff (Hrsg.), An Island polity: the archaeology of exploitation in Melos (Cambridge, Cambridge University Press 1982).
Torrence R., 1984. Monopoly or direct access? Industrial organization at the Melos obsidian quarries. In: B. Purdy/J. E. Ericson (Hrsg.) Quarry Production Analysis (Cambridge 1984) 49-63.
Cherry, J. F./Torrence, R., The earliest prehistory of Melos pp.24-34. In: C. Renfrew/J. M. Wagstaff (Hrsg.), An Island Polity: The Archaeology of Exploitation in Melos (Cambridge University Press, Cambridge 1982).
Torrence, R., Die Obsidiangewinnung und-bearbeitung auf der griechischen Insel Melos - Ein Beitrag zum Tauschhandel. Der Anschnitt 3, 1981,86-103.
Torrence, R., 1979. Macrocore production at the Melos obsidian quarries. Lithic Technology 8, 1979, 51-60
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