Pieter Pietersz. Lastman
Gemälde
The Resurrection
The Rest on the Flight into Egypt
Juno discovering Jupiter with Io
Haman begging Esther for mercy
Sacrifice of Manoah
Orestes and Pylades Disputing at the Altar
Hagar and the Angel
The Good Samaritan
Orest und Pylades Anfechtung am Altar
Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten
Der Engel und Tobias mit dem Fisch
Der Engel und Tobias mit dem Fisch, Detail
Pieter Lastman (* um 1583 in Amsterdam; † 4. April 1633 ebenda) war ein niederländischer Maler. Er war der Sohn des wohlhabenden Stadtboten und Vermögensverwalters Pieter Segerszoon.
Leben
Nach dem Bericht von Karel van Mander, einem niederländischen Maler und Dichter, war Lastman Schüler des Malers Gerrit Pietersz Sweelink. Nach Abschluss seiner Ausbildung reiste er um 1602 nach Italien. Er dürfte sich unter anderem in Venedig aufgehalten haben und gehörte in Rom zu einem Kreis von Malern, der sich um Adam Elsheimer gebildet hatte.
Lastman kehrte 1607 nach Amsterdam zurück; sein frühestes datiertes Bild stammt von 1608. Lastman malte vor allem biblische und mythologische Szenen in landschaftlicher Umgebung, von denen die Flucht nach Ägypten, die Taufe des Kämmerers, Odysseus vor Nausikaa, Urteil des Midas und die Erweckung des Lazarus hervorzuheben sind.
Lastman erlangte recht schnell als Historienmaler Bekanntheit, seine Werkstatt war angesehen und so konnte er seine Bilder zu hohen Preisen verkaufen. In einem Lob auf die Stadt Amsterdam wird Lastman im Jahre 1618 als der bedeutendste Maler seiner Heimatstadt bezeichnet. 1619 nahm er Jan Lievens als Schüler auf. 1625 war Rembrandt sechs Monate sein Schüler und Lastmans Bileam und die Eselin von 1611 wird Rembrandt 1626 bei seinem Gemälde Balaams Esel bekannt gewesen sein.
Lastmann widmete sich vor allem dem Studium der Komposition und dem richtigen Erzählen von Historiengemälden. Lastmans berühmte Schüler garantierten, dass seine Kompositionsprinzipien über mehrere Generationen von Malern hinweg tradiert wurden.
Nur sehr wenige Arbeiten von Lastman entstanden als Auftragsarbeiten. Er gehörte zu einer in dieser Zeit entstehenden Gruppe von Künstlern, die sich jeweils auf eine bestimmte Bildgattung spezialisiert hatten und ihre Werke auf dem freien Markt anboten. In der Kunstgeschichte gilt er als der erste Maler des 17. Jahrhunderts, der sich ausschließlich der Historienmalerei widmete.
Werke
Flucht nach Ägypten, 1608, Holz, 28×24 cm.
Abschied Hagars, 1612, Holz, 49×71 cm.
Schlacht zwischen Konstantin und Maxentius, 1613, Leinwand, 158×165 cm. (siehe Schlacht bei der Milvischen Brücke)
Susanna und die beiden Alten, 1614, Öl auf Holz, 47,2 x 38,6 cm Gemäldegalerie (Berlin)
Christus und die Kanaaniterin, 1617, Holz, 78×108 cm.
David spielt Harfe, 1618, Holz, 79×117 cm.
Paris und Önone, 1619 (siehe Oinone)
Odysseus und Nausikaa, 1619, Holz, 90×115 cm.
Laban verlangt von Rachel die entwendeten Idole zurück, 1622, Holz, 110×152 cm
Dido opfert an Juno, 1630, Holz, 74×106 cm.
Literatur
Joseph Eduard Wessely: Lastmann, Pieter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 10 f.
Abraham Bredius und Nicolas de Roever: Pieter Lastman en François Venant, in: Oud Holland, 4, 1886, S. 1-23
Wilhelm von Bode: Pieter Lastmans Gemälde der Susanna mit den Alten und seine Beziehungen zu den Darstellungen des gleichen Motivs bei Rembrandt, in: Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen, 30, 1908/09, Sp. 57-65
Kurt Freise: Bathsebabilder von Rembrandt und Lastman, in: Monatshefte für Kunstwissenschaft, 2, 1909, S. 302-313
Kurt Freise: Pieter Lastman: sein Leben und seine Kunst; ein Beitrag zur Geschichte der holländischen Malerei im XVII. Jahrhundert, in: Kunstwissenschaftliche Studien, Band 5, Leipzig 1911
Kurt Freise: Rembrandt und Lastman, in: Der Cicerone, 5, 1913, S. 610-611.
Cornelis Hofstede de Groot: Pieter Lastman en Thomas de Keyser, in: Oud Holland, 47, 1930, S. 237-240
Kurt Bauch: Frühwerke Pieter Lastmans, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 2, 1951, S. 225-237
Kurt Bauch: Handzeichnungen Pieter Lastmans, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3/4, 1952/53, S. 220-232
Kurt Bauch: Entwurf und Komposition bei Pieter Lastman, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3 1955, S. 213-221
Erik Larsen: The Original "Judah and Tamar" by Pieter Lastman, in: Oud Holland, 72, 1957, S. 111-114
Ben Broos: Rembrandt en zijn eeuwige leermeester Lastman, in: De Kroniek van het Rembrandthuis, 3, 1972, S. 76-96
Astrid Tümpel: Claes Cornelisz Moeyaert", in: Oud Holland 88, 1974, S.1-168, Kap.II,I.2: Pieter Lastman, S. 35-56
Ben P.J. Broos: Rembrandt and Lastmans's Coriolanus: the history piece in 17th century theory and practice, in: Simiolus, 8, 1975/76, S. 199-228
Astrid Tümpel: The Pre-Rembrandtists Sacramento 1974, Kap. Pieter Lastman, S. 16–21
Astrid Tümpel: Ruth erklärt Naemi die Treue von Pieter Lastman. Zur Genese eines typischen Barockthemas, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 17, 1978, S. 87-101
Astrid Tümpel/Peter Schatborn: Pieter Lastman. Leermeester van Rembrandt/ The man who taught Rembrandt, Amsterdam/Zwolle 1991
Amy Gohlany: Pieter Lastman in the Literature: From Immortality to Oblivion, in: Dutch Crossing, 20, 1996, S. 87-115
Amy Golahny: Lastman's 'Dido's Sacrifice to Juno' identified, in: De Kroniek van het Rembrandthuis, 1, 1998, S. 39-48
Martina Sitt: Pieter Lastman - In Rembrandts Schatten?, Ausst. Kat. Hamburg, Kunsthalle, Hirmer Verlag, München 2006, ISBN 3-7774-2985-6
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