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Via Appia

Die Via Appia (Appische Straße, heute auch: Via Appia Antica) war die wichtigste Konsularstraße des römischen Reichs.

Geschichte und Straßenverlauf

Sie wurde 312 v. Chr. von Appius Claudius Caecus angelegt. Ursprünglich führte die Via Appia nur über 195 Kilometer bis Capua und diente dem militärischen Nachschub gegen die Samniten. Um 265 v. Chr. wurde die Straße bis Brundisium (heute Brindisi) verlängert, das zum bedeutendsten Umschlagplatz für Waren und Sklaven aus dem Orient aufstieg. Die Via Appia wurde damit zu einer der wichtigsten Handelsstraßen Italiens oder gar des römischen Reiches. Nicht zufällig erhielt sie schon in der Antike den Beinamen Regina Viarum, Königin der Straßen. Die ursprüngliche Strecke führte über Benevento und Tarent nach Brindisi. Kaiser Trajan ließ von Benevento eine weitere Strecke (Via Appia Traiana) über Bari anlegen (114 n. Chr.), die eine Abkürzung von ein bis zwei Tagesreisen darstellte. Das bedeutete, dass sich die Reisezeit Rom - Brindisi von etwa 14 Tagen auf 12 - 13 Tage reduzierte.

Die Via Appia ist noch heute auf ihrer vollen Länge von ca. 540 km befahrbar. Ein Teil der Straße ist zwar mittlerweile asphaltiert, doch auf weiten Strecken findet man noch immer die alte römische Pflasterung vor.

Via Appia südlich der Porta San Sebastiano (Rom) (Quelle)

Grabmäler entlang der Via Appia

Da ein römisches Gesetz gebot, dass keine Toten im Bereich der Wohnsiedlungen bestattet werden durften, pflegten die Römer in der Regel ihre Toten an den Ausfallstraßen entlang zu begraben. Da die Via Appia eine der wichtigsten Straßen darstellte, ermöglichte sie den hier Bestatteten bzw. ihren Familien mit ihren Grabbauten eine gute Möglichkeit der Repräsentation ihres Ansehens und Vermögens. Entlang der Via Appia sind - insbesondere im Abschnitt Rom - Benevento - daher nicht nur sehr viele Gräber angelegt, sondern vor allem auch eine Reihe von großen Grabmonumenten errichtet worden. Sehr bekannt sind beispielsweise die Grabdenkmäler Ciceros und der Caecilia Metella (siehe hierzu auch: Grabmal der Caecilia Metella).

In der Regel unterscheidet man drei Gräbertypen, die hier an der Via Appia zu besichtigen sind:

  • Katakomben, also unterirdische massenhaft in das Erdreich geschlagene Nischengräber, die in erster Linie für die Bestattung der ärmeren Leute vorgesehen war. Die bekanntesten Katakomben an der Via Appia sind die Katakombe San Sebastian, Katakombe der Domitilla und die Calixtus-Katakombe.
  • kleinere und mittlere Grabdenkmäler
  • imposante Grabmonumente

Durch die vielen historischen Gebäude und "Fundstücke" entlang der Straße gilt sie als das längste Museum der Welt.

Via Appia, Grab der Priscilla

Septizonium an der Via Appia (1582)

Säulen am Ende der Via Appia am Hafen von Brindisi

Literatur

  • Ivana Della Portella (Hrsg.): Via Appia. Entlang der bedeutendsten Straße der Antike. Theiss, Stuttgart 2003. ISBN 3-8062-1820-X Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003. ISBN 3-534-17267-1
  • Victor W. von Hagen: Alle Straßen führen nach Rom. Fischer, Frankfurt a. M. 1968.
  • Werner Heinz: Reisewege der Antike. Unterwegs im Römischen Reich. Stuttgart, Theiss 2003. ISBN 3-8062-1670-3 Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003. ISBN 3-534-16853-4

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