Ikonion, (Ἰκόνιον, Xen. anab. 12, 19. Strab. XII 568. Ptol. V 6, 15. Plin. n. h. V 95 (V 93 ist wohl ein anderes I.). Cic. ad fam. III 5, 4. 6, 6. XV 3, 1. 4, 2; ad Att. V 20, 1. 21, 4. Ammian. Marc. XIV 2,1), nach Xen. noch die östlichste Stadt Phrygiens, bei allen Späteren aber die Hauptstadt von Lykaonien, nach Strabon nur ein πολίχνιον, nach Plinius aber urbs celeberrima und auch in den Act. apost. 13, 51. 14, 1. als eine volkreiche von Griechen und Juden bewohnte Stadt geschildert; Hierokl. 675, 1. Not. episc. I 30, 397. II 26. III 350. IV 25. VI 30. VII 40. 175 (Εἰκονίον). VIII 30. 449. IX 359. X 26. 464. XI 30. XII 30. ΧΙΙΙ 314. Nilus 254. Tab. Peut. X 2 (Miller). Der Name wurde mit ἐἰκών in Zusammenhang gebracht; entweder soll er gegeben worden sein nach den Figuren, die Prometheus nach der Deukalionischen Flut aus Erde geformt habe (Steph. Byz.), oder nach dem Haupt der Gorgo, mit dessen Hilfe Perseus die Lykaonier geschlagen haben soll (Eustath. zu Dionys. 857. Cedrenus I 40, 14 ed. Bonn. Chron. Pasch. 71. Dind. Malalas Chron. 8. 36 ed. Bonn.). Diese letztere Tradition wird durch das Vorkommen des Bildes von Perseus und der Gorgo auf Münzen der Stadt bestätigt; vgl. dazu Hasluck Annual Brit. school, Athens XVIII 267, 4, 6. Wenn I. auch zu Lykaonien gehörte, lag es doch im phrygischen Sprachgebiet, wie man aus Act. Apost 14, 1f. schließen kann (Ramsay Church in the Roman empire 36f. Kretschmer Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache 1896, 396) und wie es die phrygischen Inschriften, die dort gefunden worden sind, bestätigen (Journ. hell. Stud. XXXI 161–215). Nach Calder (Journ. hell. Stud. XXXI 161f.) ist Konion, das auf einem Meilenstein vorkommt (Ramsay and Bell Thousand and one churches 512) – ob man das Conium bei Plin. n. h. V 145 hierher ziehen darf, ist nicht sicher – der ursprüngliche Name, phrygisch = Kawania, dessen griechisches Äquivalent das auf einer Inschrift vorkommende Wort Καοανια wäre (Journ. hell. Stud. XXXI 161f. nr. XLIX). Nach Malalas hieß es ursprünglich Amandia. 25 n. Chr. wurde I. mit Lykaonien zur neu eingerichteten Provinz Galatien geschlagen, deren Schicksale es nun teilte; s. o. Bd. IV S. 549f. unter Claudius bekam es den Namen Claudiconium, was [991] aber nicht gleichbedeutend damit ist, daß es Kolonie geworden wäre; also o. Bd. IV S. 551 Nr. 263 nicht richtig. Der Name ist von Münzen und Inschriften bekannt. Kolonie wurde I. mit dem Namen Colonia Aelia Hadriana Augusta Iconiensium unter Hadrian, sicher in der 2. Hälfte von dessen Regierung, ungefähr zwischen 130 und 138 n. Chr. Wahrscheinlich hatte die Stadt vier Tribus, drei sind auf einer Inschrift genannt. Ramsay Class. rev. XIX 413–416; Aberdeen University Studies XX 1906, 244; Asia min. 374. Catal. Brit. Mus. Greek Coins, Lycaonia XVII. XXIII. Münzen: seit der zweiten Hälfte des 1. Jhdts. v. Chr. (ΕΙΚΟΝΙΕΩΝ) bis Gallienus; bis Hadrian mit den Inschriften ΚΛΑVΔΕΙΚΟΝΙΕΩΝ (ΚΛΑVΔΙΚΟΝΙΕΩΝ), dann bis Gallienus mit COL. ICO., ICONIESI ADRIA COL, ICONIENSI COLO, COL AEL ADRICONIEN, ICONIEN COLO, ICONIENSIVM COL SR. Head HN² 713. Catal.: Brit. Mus. Greek Coins, Lycaonia 4. Invent. Waddingt. 4760–4773. Imhoof-Blumer Kleinasiat Münzen 374. 416. Inschriften: CIG 3995–4009. Le Bas nr. 1188. CIL III Suppl. 6779-6782. Journ. hell. Stud. XXII 119. 340f. XXXI 188). Annual Brit. school, Athens II 188–222. Denkschr. Akad. Wien phil.-hist. Cl. XLIV 1896, 160. Comptes rendus Acad. Inscr. IV sér. XVIII 441. Arch.-epigr. Mitt. XIX 31. Rev. phil. XXXVI 48. Heute Konia, am Rande der innerkleinasiatischen Hochebene gelegen, Station der anatolischen Bahn, 1028 m, in hübscher Umgebung, da genügend Wasser vorhanden ist. Von modernen Beschreibungen nenne ich: Moltke Briefe aus der Türkei 336, Plan dazu von Fischer im Planatlas von Kleinasien. Sperling Ztschr. f. allg. Erdkunde 1864, 15. Hogarth Journ. hell. Stud. XI 154. Huart Konia, la ville des derwishee tourneurs, Paris 1897. Wenig antike Reste, Ramsay hat als erster 1910 Ausgrabungen in I. veranstaltet (Rev. phil. XXXVI 48). Vgl. im allgemeinen Cramer Asia min. II 64–66. Ramsay Asia min. 332; The Cities of St. Paul 317–384.
[Ruge.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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