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Elektra am Grab des Agamemnon, Frederick Leighton, 1869, Hull City Museums and Art Galleries
Elektra von Mykene (griechisch Ηλέκτρα) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Agamemnon und der Klytaimnestra.
Homer überliefert, Elektra habe sich nicht in Mykene aufgehalten, als ihr Vater König Agamemnon, vom Trojanischen Krieg zurückkehrte. Dieser sei von Aigisthos, dem Geliebten der Klytaimnestra bzw. von Klytaimnestra selbst ermordet worden. Ägisth und Klytaimnestra töteten u.a. auch Kassandra, die Agamemnon aus Troja gefolgt war. Acht Jahre später kehrte Elektra mit ihrem Bruder Orest aus Athen zurück. (Odyssee, III. 306; X. 542). Nach Pindar (Pythia, XI 25), wurde Orest von Elektra aufgenommen, König Strophius sorgte für sein Aufwachsen.
Electra and Orest, Alfred Church
Im seinem zwanzigsten Lebensjahr wurde Orest durch das Orakel von Delphi aufgefordert, nach Hause zurückzukehren und den Tod des Vaters zu rächen. Nach Aischylos traf er Elektra am Grab Agamemnons, wohin beide gegangen waren, um die Totenzeremonie durchzuführen; diese wurde erhört und beide planten die Durchführung der Racheaktion. Orest vollzieht (mit Hilfe der Elektra) an der Mutter und Ägisth die Blutrache; aus dem vergossenen Blut erheben sich die Erinnyen bzw. Furien und verfolgen ihn, nicht aber Elektra.
Orest sucht im Tempel von Delphi nach Asyl. Obwohl Apollo (dem der Tempel zu Delphi gewidmet war) Orest mit der Ausführung der Tat beauftragt hatte, ist er machtlos, ihn vor den Konsequenzen seiner Taten zu bewahren. Schließlich empfängt ihn Athene auf der Akropolis von Athen und ordnet einen formalen Gerichtsprozess vor zwölf attischen Richtern an. Die Erinnyen als Ankläger des Muttermordes fordern ihr Opfer; er verweist auf die Autorisierung durch Apollo; die Stimmen der Richter erreichen Gleichstand, und Athena gibt ihre ausschlaggebende Stimme für die Erfüllung. Später heiratet Elektra Pylades, einen engen Freund des Orest, den Sohn des Königs Strophius (den selben, der für Orest gesorgt hatte, während er von seiner Mutter und von deren Geliebten versteckt hatte).
Elektra am Grab des Agamemnon, Sir William Blake Richmond (British, 1842-1921)
Elektra bietet Chrysothemis, eine Haarlocke an, Angelica Kauffman
Die Geschichte der Elektra wurde schon in der Antike unter anderem dramatisiert von Sophokles als Elektra (ca. 410 v. Chr.), von Aischylos als Das Opfer am Grabe und von Euripides als Elektra. In der Neuzeit schrieb Hugo von Hofmannsthal eine Elektra, die auch das Libretto für Richard Straussens Oper Elektra wurde. Und auch Gerhart Hauptmann verfasste eine Elektra
Siehe auch: Tantaliden
Elektra (1962) - Film
H. Hinterhäuser, Elektra in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Wiener Humanistische Blätter 38 (1996), 49-66.
Lexikon der Griechischen Mythologie
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