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Die Aeneis (veraltet auch Äneide) ist das von Vergil auf der Grundlage früherer Überlieferungen gestaltete Epos von der Flucht des Aeneas aus dem brennenden Troja und seinen Irrfahrten, die ihn schließlich nach Latium führen, wo er zum Stammvater der Römer wird. Die Aeneis erzählt also einen der Gründungsmythen des römischen Reiches. Das Epos, an dem Vergil zwischen 29 v. Chr. und seinem Tod 19 v. Chr. arbeitete, besteht aus zwölf Büchern mit insgesamt etwa 10.000 hexametrischen Versen.
Aufbau und Inhalt
Federico Barocci: Aeneas' Flucht aus Troja, 1598
Der Aufbau der Aeneis verbindet mehrere Gliederungskonzepte. Am auffälligsten ist die Aufteilung in eine "odysseische" und eine "iliadische" Hälfte: Die ersten sechs Bücher der Aeneis übernehmen viele Motive aus Homers Odyssee (z.B. Seesturm, Irrfahrten, Abstieg in die Unterwelt). In den weiteren sechs Büchern, die die Kämpfe in Latium beschreiben, orientiert Vergil sich an der Ilias. Ferner gibt es Vierer-, Dreier- und Zweiergruppen.
Die Bücher 1 und 4 bilden einen Rahmen: Aeneas landet nach einem Seesturm, den er dem Zorn der Juno verdankt, an der Küste Karthagos. Dort wird er von Königin Dido gastlich aufgenommen. Venus, die Mutter Aeneas’, sorgt aus Angst um ihren Sohn dafür, dass sich Dido in den Gast verliebt.
In den Büchern 2 und 3 erzählt Aeneas am Hofe Didos rückblickend vom Untergang Trojas und seinen Irrfahrten: Auf Geheiß Jupiters flieht er aus der brennenden Stadt, um ein neues Troja zu gründen. Er kann seinen Sohn Ascanius (Iulus), seinen Vater Anchises und die Penaten retten, nicht aber seine Frau ..
Nach vielen Abenteuern (u. a. Harpyien, Skylla und Charybdis, Kyklopen) gelangt er nach Karthago.
Der Tod Didos, Illustration um 400 n. Chr. (Vergilius Vaticanus)
Im vierten Buch entbrennt Dido offen für Aeneas. Venus und Juno, die Beschützerin Didos, schließen ein Zweckbündnis und es kommt während eines Unwetters bei einer Jagd zur Liebesvereinigung in einer Höhle, begleitet von einer Art kosmischen Parodie eines Hochzeitsritus. Aeneas und Dido werden ein Paar; Dido nennt ihr Zusammensein "eheähnliche Verbindung" (coniugium im Gegensatz zu conubium, der Rechtsform der Ehe), verbrämt damit aber, so der Dichter, nur ihre Schuld: denn sie hat geschworen, ihrem ermordeten Gatten Sychaeus eine univira (Frau eines Mannes) zu bleiben. Das Gerücht von der Affäre gelangt schließlich zu den Ohren Jupiters. Der sendet Merkur los, um Aeneas an seinen Schicksalsauftrag zu erinnern. Aeneas gehorcht sofort und rüstet zur Abfahrt. Als Dido davon erfährt, macht sie ihm verzweifelte Vorhaltungen. Aeneas aber bleibt fest. Heimlich reist er ab. Darauf tötet Dido sich selbst auf einem Scheiterhaufen. Doch zuvor schwört sie Rache und schafft so die Grundlage für den späteren Konflikt zwischen Rom und Karthago.
Im fünften Buch hält Aeneas auf Sizilien Leichenspiele für seinen inzwischen verstorbenen Vater Anchises ab. Als auf Veranlassung Junos die reisemüden Frauen beginnen, die Schiffe zu verbrennen, lässt er einen Teil seiner Gefolgschaft auf der Insel zurück und segelt mit dem Rest an die italische Küste. Nach der Landung (Buch 6) steigt Aeneas mit der Sibylle von Cumae in die Unterwelt ab. Dort erfährt er durch Anchises von der künftigen Größe und dem Geschichtsauftrag Roms, der Stadt, die aus seiner Gründung entstehen wird.
Mit Buch 7 beginnt die Geschichte der Kämpfe Aeneas’. Er landet in Latium, dem verheißenen Land, und wird dort von König Latinus freundlich aufgenommen. Latinus verspricht ihm seine Tochter Lavinia zur Frau. Juno interveniert vermittels der Furie Allecto und hetzt den Fürsten der Rutuler, Turnus, der seinerseits Lavinia begehrt, zum Krieg gegen Aeneas auf.
Rat der Götter. Illustration in einem spätantiken Codex (Vergilius romanus)
In Buch 8 sucht Aeneas Verbündete bei Euander von Arkadien, und bei den Etruskern. Zwischenzeitlich (Buch 9) geraten die Trojaner in größte Gefahr, als Turnus ihr Lager angreift.
In Buch 10 beendet Jupiter eine Götterversammlung (s. Illustration) damit, dass er den Kampfparteien freie Hand gibt: Das Schicksal wird seinen Weg finden. Das Kriegsglück wendet sich für die Trojaner: Aeneas kommt zurück und verteidigt das Lager. Dabei stirbt Pallas, der jugendliche Sohn des Euander, im Kampf gegen Turnus. Buch 11 berichtet von Leichenfeiern und einem Waffenstillstand, daneben von weiteren Kämpfen.
Im letzten Buch greift Juno anfangs noch einmal für Turnus ein. Danach kommt es aber zum entscheidenden Zweikampf zwischen ihm und Aeneas. Aeneas siegt; Turnus fleht um Gnade. Aeneas hält inne; da fällt sein Blick auf das Wehrgehenk, das Turnus dem getöteten Pallas abgenommen hat, und zornentflammt tötet er den besiegten Gegner.
Textbeispiel: Das Ende der Aeneis (12, 940-952)
et iam iamque magis cunctantem flectere sermo
coeperat, infelix umero cum apparuit alto
balteus et notis fulserunt cingula bullis
Pallantis pueri, victum quem vulnere Turnus
straverat atque umeris inimicum insigne gerebat.
ille, oculis postquam saevi monimenta doloris
exuviasque hausit, furiis accensus et ira
terribilis: 'tune hinc spoliis indute meorum
eripiare mihi? Pallas te hoc vulnere, Pallas
immolat et poenam scelerato ex sanguine sumit.
hoc dicens ferrum adverso sub pectore condit
fervidus; ast illi solvuntur frigore membra
vitaque cum gemitu fugit indignata sub umbras.
Und schon mehr und mehr hatte Turnus’ Rede begonnen, Aeneas in seinem Zögern umzustimmen - da geriet ihm oben an der Schulter der unglückselige Schwertgurt in den Blick, und mit wohlbekannter Verzierung glänzte das Wehrgehenk des jungen Pallas, den, schon besiegt, Turnus mit dem Todesstoß niedergestreckt hatte; und jetzt trug der den Schmuck des Gegners auf der Schulter! Und Aeneas sprach, nachdem er mit seinen Augen dieses Mahnmal für seinen grausamen Schmerz, die Kriegsbeute, erfasst hatte, von rasendem Zorn entbrannt schrecklich: „Sollst du, mit Beutestücken von meinen Leuten bekleidet, mir entkommen? Pallas, Pallas opfert dich mit diesem Stoß und nimmt Rache an Verbrecherblut!“ Und indem er dies spricht, stößt er wütend das Schwert in die ihm zugewandte Brust; doch jenem erschlaffen in Todeskälte die Glieder, und seufzend flieht empört sein Leben zu den Schatten.
Zusammenschau
Die Aeneis ist ein Epos auf die Größe Roms und feiert die niemals endende Herrschaft (imperium sine fine) der Römer. Zugleich wirbt die Aeneis um Mitgefühl für die Opfer der römischen Hegemonie, die im Macht- und Intrigenspiel der Götter, im sinnlosen Aufbegehren Junos gegen das Schicksal (fatum) ihr Leben lassen. Auf den modernen Leser mag Aeneas' bedingungslose Hingabe an sein Ziel und seine starke Bindung an Autoritäten wie seinen Vater Anchises und an die Weisungen der Götter fast abstoßend wirken; doch hat Vergil in der Gestalt des Aeneas die Person des Princeps Augustus typologisch präfiguriert und einen Helden geschaffen, der sich nicht durch kriegerisches Draufgängertum auszeichnet, sondern durch sein Pflichtbewusstsein (pietas), das ihn alle menschlichen Belange hintan stellen lässt.
Vergils Quellen
Die wichtigsten Vorlagen für die Aeneis sind natürlich die homerischen Klassiker Ilias und Odyssee. Viele Haupt- und Nebenmotive, ja ganze Textpassagen sind eng an Homer angelehnt (beispielsweise Aeneas im Seesturm und Achilles’ Beinahe-Ertrinken in einem Fluss). Dabei geht es Vergil freilich nicht um bloßes Nachahmen sondern um künstlerischen Wettstreit; nicht ohne Grund kondensiert er die je 24 Bücher Homers auf genau zwölf. Die wichtigsten lateinischen Vorlagen sind das Bellum Poenicum des Naevius und besonders die Annales des Ennius, zur Zeit Vergils das klassische römische Epos. Auch Ennius wird an zentralen Stellen teilweise wörtlich zitiert.
Veröffentlichung der Aeneis
Vergil starb, ohne die Aeneis vollenden zu können. Augustus befahl seinen Nachlassverwaltern, Varius und Tucca, Vergils Wunsch nach ihrer Vernichtung zu missachten und die Aeneis so wenig bearbeitet wie möglich zu veröffentlichen. So sind in dem Werk zahlreiche Halbverse stehengeblieben; das tatsächliche Ausmaß der Überarbeitung der Aeneis durch Vergils Dichterkollegen ist jedoch schwer zu bestimmen und in der Forschung umstritten.
Weiterwirken
Auch unvollendet wurde die Aeneis sofort als Meisterwerk erkannt. Sie wurde schon kurz nach ihrer Veröffentlichung zur Schullektüre, wobei sie Ennius als Klassiker völlig verdrängte. Auf diese Weise war sie äußerst einflussreich für die weitere antike und christlich-antike Literatur. Es gab sogar Übersetzungen ins Griechische. Lucans Pharsalia war ein Gegenentwurf zur Aeneis, ohne freilich je deren Bedeutung zu erreichen. Bis in die Spätantike galt Vergils Werk als vorbildlich; so orientierte sich noch Corippus an seiner Epik.
Die Handschriftentradition der Aeneis wurde bruchlos ins Mittelalter geführt. Im Mittelalter galt Vergil als "der Dichter". Ein wichtiges Werk der altfranzösischen Literatur ist der auf der Aeneis basierende Roman d’Eneas. Dessen Übersetzung wiederum durch Heinrich von Veldeke etwa 1183 markiert den Beginn der höfischen deutschen Literatur in der Volkssprache. Am Beginn der Renaissance entwarf Dante seine Göttliche Komödie auf der Folie des sechsten Buches der Aeneis. Die Dido-Geschichte findet sich bei Boccaccio ("Amorosa Visione") und bei Petrarca, in der mittelenglischen Literatur bei Geoffrey Chaucer ("Legend of Goode Women", "House of Fame"). Es gab sogar Versuche, das Ende der Aeneis durch ein dreizehntes Buch abzurunden. Daneben erschienen mehr und mehr nationalsprachliche Übersetzungen der Aeneis, in Deutschland zuerst durch Thomas Murner 1515. In der deutschen Klassik und besonders in der Romantik hingegen sank das Ansehen der Aeneis, da man Vergil als Epigonen verstand und das "Originalgenie" Homer bevorzugte. Erst im 20. Jahrhundert setzte neues Interesse an Vergils Epos ein.
Kontroversen um die Aeneis
Aeneas und Dido
Die Geschichte um Aeneas und Dido lässt sich, wie die Rezeptionsgeschichte gezeigt hat, auf zwei völlig entgegengesetzte Weisen lesen: Als Konflikt zwischen Pflicht und Neigung, wobei der Held selbstlos im Dienst der höheren Sache auf persönliches Glück verzichtet, oder als Konflikt zwischen wahrhaftiger Liebe und gefühlsverachtender männlicher Kälte. Der Autor selbst lässt keinen Zweifel, wohin er den Leser lenken will: Bei aller Sympathie für Didos Leiden ist ihre Liebe unerlaubt, „culpa“; Aeneas begeht einen Fehler, als er sich auf die Affäre einlässt, zögert dann aber nicht, seinen eigenen Gefühlen zum Trotz, sich dem Willen der Götter zu fügen. Didos Tränen können seinen Trennungsentschluss nicht ändern: mens immota manet, lacrimae volvuntur inanes. Die zweite Deutungsweise findet sich zuerst in Ovids Heroides.
Aeneas und Turnus
Aeneas tötet einen Wehrlosen. Das ist das abrupte Ende der Aeneis; und es hat viele Leser nicht befriedigt. Schon Laktanz befand, freilich einen christlichen pietas-Begriff ansetzend, Aeneas erweise sich hier als impius. Wie verträgt sich sein Verhalten mit der Bestimmung der Römer, wie sie im sechsten Buch formuliert wird: „parcere subiectis et debellare superbos“ (Unterworfene zu schonen und die Überheblichen niederzuringen)? Auch hier scheint der auktoriale Standpunkt recht deutlich: Entscheidend ist, als Aeneas schon Gnade gewähren will, der Blick auf das Wehrgehenk des Pallas. Der Kampf des Turnus gegen Pallas war unfair. Turnus hätte das Kampfangebot eines offensichtlich unterlegenen Jugendlichen nicht annehmen dürfen. Dass er es dennoch tat, dann auch noch die Leiche verhöhnte und ihr die Ausrüstung raubte, zeigt, wie vieles andere, Turnus zwar nicht als Erzschurken, aber doch als Verkörperung des furor impius, des pflichtvergessenen Nachgebens gegenüber niederen Instinkten. Dem gegenüber ist die Rache, die Aeneas Euander für seinen Sohn gelobt hat, eine Verpflichtung. Dennoch befremdet, dass Aeneas die Rachetat „furiis accensus et ira“ (von Raserei und Zorn entflammt) ausführt. Handelt er in „heiligem Zorn“?
Götter, Menschen und das Schicksal
Götter sind in der Aeneis allgegenwärtig und greifen in das irdische Geschehen direkt ein. Dennoch sind die Menschen nicht ihre Spielbälle. Die Götter machen sich vielmehr nur deren innere Dispositionen zu Nutze und helfen, wie bei der Höhlenhochzeit, mit Naturereignissen nach. In einem anderen Sinne verkörpern die Götter die fortuna, das ziellose Schicksal, das mal den einen, mal den anderen bevorteilt. Über ihnen aber steht Jupiter, der Vater der Götter und Menschen, der eine andere Form von Schicksal vertritt: nämlich das fatum (Plural fata), die Teleologie der Geschichte, der sich letztlich jede fortuna beugen muss. Bis sich dieses Schicksal erfüllt, folgen die anderen Götter, wie die Menschen auch, ihren persönlichen, gefühlsbestimmten Interessen, mal in Einklang mit den fata, mal gegen die fata. So ist Venus von mütterlicher Sorge um ihren Sohn Aeneas geleitet, bringt ihn damit aber unter Umständen auch in große Schwierigkeiten, wie sich in der Dido-Geschichte zeigt. Junos Handlungsmotiv ist der Zorn über erlittene Schmach, die sie nicht aus ihrem Denken tilgen kann.
Die Bestimmung Roms, Aeneas und Augustus
Die Glorifizierung des imperialen Roms und seines Herrschers Augustus, auf den als Endziel alle Geschichte hinausläuft, ist für den modernen Leser wohl der problematischste Aspekt der Aeneis. Allerdings muss man die Aeneis aus ihrer Zeit und den Umständen ihrer Entstehung sehen. Nach einem Jahrhundert blutiger Bürgerkriege sahen viele Römer in Augustus einen Heilsbringer. Augustus forderte von Vergil unverhohlen eine Augusteis, ein Ruhmgedicht auf den Herrscher. Vergils Antwort war die Aeneis. In ihr wird der Herrscher in einen Schicksalsplan eingebettet und damit in die Pflicht genommen; Pflicht, pietas, ist ja das Leitmotiv der Aeneis. Augustus muss sich seines Ahnen (als Adoptivsohn Caesars ist Augustus Nachfahre des Iulus, auf den sich die Familie der Julier zurückführt) würdig erweisen. Gleiches gilt analog für das römische Reich: Seine Macht wird über seinen Auftrag definiert; nicht blanke Eroberung ist das Ziel, sondern Gesetze zu stiften und der Welt den Frieden zu bringen.
Two voices-Theorie
Eine amerikanische Forschungsrichtung seit den 60er Jahren, bekannt als die Harvard School, vertritt die sogenannte Two-voices-Theorie. Nach dieser Auffassung würde Vergil einerseits vordergründig die augusteische Ideologie verherrlichen (public voice), andererseits auf eine subtile Art und Weise auch Kritik an Augustus üben (private voice). Ausgangspunkt dieser Theorie ist wiederum das Ende der Aeneis, wo sich Aeneas (wie ganz ähnlich schon bei Laktanz, s. o.) als moralischer Verlierer erweise.
Die Aeneis heute
Viele Veröffentlichungen zur Aeneis in Fachkreisen täuschen nicht darüber hinweg, dass die Aeneis im allgemeinen kulturellen Diskurs, wenigstens im deutschsprachigen Raum, heute ein Schattendasein z. B. gegenüber Homer führt. Sogar von einem „vergessenen Text des Abendlandes“ ist die Rede (s. Literaturangabe Schmitzer). Ein Grund dafür ist sicher, dass gerade in Deutschland das Verständnis der Aeneis zu sehr auf ihren herrscherlobenden, staatstragenden Aspekt eingeengt wurde. Die Theorie der two voices geht vielleicht zu weit, aber sie macht den Blick frei für die Komplexität des Werks. Die zentralen Fragen nach Pflicht und Neigung, nach Staatswohl und eigenem Glück, nach dem Krieg werden eben nicht in Jubelpropaganda ertränkt, sondern vielschichtig und einfühlend als existenzielle Fragen formuliert.
Die Aeneis in neuzeitlicher Kunst und Musik
Die Aeneis hat zahlreiche Bearbeitungen erfahren und auch viele Komponisten zu Vertonungen angeregt. Am bekanntesten sind die Oper La Didone (1641) von Francesco Cavalli, die erste eigenständige englische Oper Dido and Aeneas (1689) von Henry Purcell und die große heroische Oper Les Troyens (entstanden bis 1858) von Hector Berlioz. Ebenfalls der Geschichte von Dido und Aeneas widmen sich Josef Martin Kraus' Aeneas i Cartago eller Dido och Aeneas (1799) und Franz Danzis Melodram Dido (1811).
Verfilmungen
Zwei Werke aus der Serie der italienischen Sandalenfilme der 60er Jahre greifen auf die Aeneis zurück. In beiden spielt Ex-Mister Universum Steve Reeves den Aeneas: Kampf um Troja (1962) erzählt vom Trojanischen Krieg ab dem Tod Hektors und vom Untergang der Stadt aus der Perspektive des Aeneas, der hier zum Haupthelden der Trojaner und Gegenspieler Achills wird. Äneas, Held von Troja (1962) erzählt, trotz seines Titels, von den Ereignissen in Latium.
Für das Fernsehen wurde Die Äneis 1970 von Franco Rossi verfilmt. Die deutsche Erstausstrahlung des Vierteilers begann am 5. November 1972.
Literatur
Text
R. A. B. Mynors (Hrsg.): P. Vergili Maronis Opera. Clarendon Press, Oxford 1969 und Nachdrucke. ISBN 0-19-814653-1
Übersetzungen
Volker Ebersbach (Übers.): Aeneis. Prosaübertragung. 4. Auflage. Reclam, Leipzig 2001. ISBN 3-379-00138-4
Johannes Götte (Übers.): Aeneis. Lateinisch-deutsch. 10. Auflage. Artemis und Winkler, Düsseldorf, Zürich 2002. ISBN 3-7608-1648-7
Wilhelm Plankl unter Mitwirkung von Karl Vretska (Übers.): Aeneis. Reclam, Stuttgart 1981 und Nachdrucke. ISBN 3-15-000221-4 (Reclams Universal-Bibliothek, 221)
Sekundärliteratur
Karl Büchner: P. Vergilius Maro. RE 8A: 1021–1486. Stuttgart 1955. Nachdruck unter dem Titel P. Vergilius Maro. Der Dichter der Römer. Stuttgart 1961
Richard Heinze: Virgils epische Technik. Teubner, Leipzig 1903, 3. Aufl. 1913; Neudruck Teubner, Stuttgart und Leipzig 1995. ISBN 3-519-07212-2
(Englische Übersetzung online)
Friedrich Klingner: Virgil. Bucolica, Georgica, Aeneis. Artemis, Zürich, Stuttgart 1967.
Viktor Pöschl: Die Dichtkunst Virgils. Bild und Symbol in der Aeneis. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin, New York 1977. ISBN 3-11-006885-0
Werner Suerbaum: Vergils Aeneis. Epos zwischen Geschichte und Gegenwart. Reclam, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-017618-2 (Universal-Bibliothek, 17618)
Ulrich Schmitzer: Das Abendland braucht keinen Vater mehr. Vergils Aeneis auf dem Weg in die Vergessenheit. In: Aleida Assman, Michael C. Frank (Hrsg.): Vergessene Texte. UVK, Konstanz 2004. S. 259–286. ISBN 3-87940-787-8
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