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Verwaltungsbereich: Südliche Ägäis
Präfektur: Dodekanes

Dodekanes, Griechenland

Dodekanes

Nisyros Satellitenbild

Die Insel Nisyros (oder Nisiros) ( griechisch: Νίσυρος ) ist eine der schönsten Natursehenswürdigkeiten der ganzen Dodekanes. Vermutlich bildeten Kós und Nisyros eine einzige Insel, die dann durch eine Vulkanexplosion zerstört wurde. Neben Santorini ist Nisyros die einzige weitere heute noch aktive Vulkaninsel Griechenlands. Letzte Ausbrüche waren 1886. Die Insel gehört zu den aktiven Vulkanen des Kykladenbogen. Nisyros wird seit 2000 intensiv erforscht, weil man in Zukunft Vulkanausbrüche erwartet.

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Poseidon und Polybotes, Louvre F226

Poseidon schleudert ein Teil der Insel Kos auf den Giganten Polybotes. Aus diesem Teil entsteht die Insel Nisyros

Blick von Emborió (Emporios) über die Caldera [Quelle]

Das Dorf Emborió auf dem Kraterrand[Quelle]

Bizarre Kraterlandschaft [Quelle]

Blick vom Kastell auf den Ort Mandraki [Quelle]

Die Insel liegt im Zentrum der Dodekanes. Sie hat eine Größe von rund 41km² und wird von ungefähr 1200 Menschen bewohnt. Die Entfernung zur nächsten großen Dodekanes-Insel Kós beträgt rund 16km (etwa 9sm). Zwischen Kós und Nisyros liegt die kleine, fast ausschließlich aus Bimsstein bestehende Insel Yiali.

Geologie

Nisyros ist eine rein vulkanisch gebildete Insel, die wesentlich jünger ist als das benachbarte Kos. Die ältesten Laven finden sich im NW der Insel, nahe Mandraki. Es sind untermeerisch gebildete Basalt-Pillow-Laven, die durch tektonische Aktivität soweit angehoben wurden, dass sie jetzt an der Meeresoberfläche liegen. Es kann nur vermutet werden, dass der untermeerische Sockel von Nisyros aus ähnlichen Gesteinen aufgebaut ist. Die überseeischen Gesteine von Nisyros sind Andesit- bis Dacit-Lavaströme im Wechsel mit pyroklastischen Aschen und Schlacken ähnlicher Zusammensetzung. Relativ spät in der Geschichte der Insel kam es zu zwei gewaltigen plinianischen Eruptionen von Bims, in deren Folge die zentrale Caldera einbrach, die jetzt das Zentrum von Nisyros dominiert. Ablagerungen der Aschen und Bimse von Nisyros finden sich auch auf der Insel Tilos im Süden von Nisyros. Die jüngste 'echte' vulkanische Aktivität war das Aufdringen der sehr zähflüssigen Dacit-Dome in der westlichen Hälfte der Caldera, die jetzt die höchsten Erhebungen der Insel bilden. Das genaue Alter dieser Dome ist (mir) unbekannt, liegt aber vermutlich im Bereich einiger tausend Jahre. Die momentane vulkanische Aktivität beschränkt sich auf heiße schwefelreiche Dämpfe in einem Schlammkrater am Südende der Caldera. Der Schlammkrater selbst geht vermutlich auf eine historisch überlieferte Dampfexplosion im Spätmittelalter zurück. Neben Santorini ist Nisyros damit die einzige weitere in der Neuzeit noch aktive Vulkaninsel Griechenlands. Letzte Ausbrüche waren 1886. Die Insel gehört zu den aktiven Vulkanen des Kykladenbogen. Nisyros wird seit 1980 intensiv erforscht und seit 2000 geophysikalisch überwacht, weil man auch in Zukunft Vulkanausbrüche erwartet.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Schwefel im Bereich der Schlammkrater im Süden der Caldera abgebaut und über einen kleinen Hafen an der Südküste verschifft; im 20. Jahrhundert wurde der Bims im Norden der Insel abgebaut und über eine Ladestation nahe Pali als Baumaterial verschifft. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts gab es Bemühungen, eine Geothermal-Bohrung zur Energie-Gewinnung zu nutzen, was sich jedoch nicht als praktikabel erwies.

Die nördlich gegenüberliegende kleine Insel Gyali hat wie Nisyros eine junge und rein vulkanische Geschichte; sie besteht in ihrer südwestlichen Hälfte überwiegend aus weißem Bims und im Nordosten überwiegend aus Obsidian. Der Yali-Obsidian wurde in der Jungsteinzeit (Neolithikum) als Werkstoff zur Herstellung von Klingen etc. genutzt. Einige der Bimslagen auf Yali überlagen Horizonte mit neolithischen Funden, sind also nur wenige tausend Jahre alt. Der Bims wird als Baumaterial abgebaut; ansonsten ist Yali unbewohnt. Die noch kleinere Insel Strongyli im Nordosten von Nisyros ist ebenfalls rein vulkanisch und vermutlich relativ jung; ihre Beziehung zu den Gesteinen von Nisyros ist jedoch unklar. Die beiden kleinen Inseln im Westen und Südwesten, (eine davon ist Perigusa), sind vulkanischen Ursprungs, jedoch stark erodiert und daher vermutlich relativ alt.

Mandraki. mit dem Kloster Panagía Spilianí und dem Johanniterkastell [Quelle]

Johanniterkastell mit Blick auf Yiali, im dunstigen Hintergrund sieht man Kós [Quelle]

Der Hauptort ist Mandráki an der Nordküste der Insel. Oberhalb des sehr alten Mandráki liegt ein altes Johanniterkastell. Es wurde im 14.Jh. erbaut und trägt den Namen Panagía Spilianí. Das Kastell und das darunter liegende Kloster sind auf jeden Fall ein Besuch wert.

 Nisyros, Traditionelle Tracht ( Quelle )

Auf dem Kraterrand in ca. 250m Höhe findet man das kleine dem Verfall ausgesetzte Dorf Emborió. Auch hier lohnt sich ein Besuch. Einen guten Blick auf den Krater hat man vom Dorf Nikiá, welches in circa 400m Höhe ebenfalls auf dem Kraterrand entstanden ist.
Nisyros Paliokastro, Paliokastro (Παλιόκαστρο) ist die griechische Bezeichnung für alte Burg. Solche Orte findet man in Griechenland recht häufig. Meist bezeichnen diese Ortsnamen Burgen und sogar Akropolen aus der antiken oder vorgeschichtlichen Zeit.

Auf der Insel verkehren Busse. Man kann sich aber auch Motorroller leihen. Die Straßen sind aber mit Vorsicht zu genießen, weil sie oft unbefestigt sind.

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