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Das Erechtheion ist ein Tempel im ionischen Baustil auf der Akropolis in Athen, der etwa zwischen 420 und 408 v. Chr. erbaut wurde. Die Konzeption geht vermutlich auf Perikles zurück, dieser war jedoch vor Beginn der Erbauung bereits verstorben. Als Baumeister des Tempels gelten die Architekten Philokles und Archilochos, unter deren Aufsicht der Tempel um 406 vollendet wurde.

Er steht dort, wo ursprünglich der Palast des mythischen Königs Erechtheus gewesen sein soll. Der Tempel fasst in einer komplexen architektonischen Gestalt mehrere alte Kulte für insgesamt 13 Gottheiten und Heroen zusammen. So enthält er das hölzerne, angeblich vom Himmel gefallene Kultbild der Stadtgöttin Athene, das jährlich am Fest der Panathenäen neu geschmückt wurde. Ferner umfasst der Bau die Erdspalte, in der eine der Athene heilige Schlange gelebt haben soll, den heiligen Ölbaum der Göttin, die Salzquelle, die Poseidon bei einem Wettstreit mit Athene entstehen ließ, und das Grab des mythischen Königs Kekrops.

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(Quelle)

Attische Basis, Erechtheion

Die Karyatiden vom Erechtheion [Quelle]

Bekannt ist das Erechtheion vor allem durch eine Vorhalle, die anstelle von Säulen von sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren (korai) getragen wird. Sie wurden auch als Karyatiden bezeichnet (nach Auskunft des Vitruv benannt nach der Stadt Karya auf der Peloponnes); es ist aber nicht genau bekannt, wen sie darstellen sollen. Eine der sechs Koren wurde 1811 von Lord Elgin nach Großbritannien gebracht (heute im British Museum); die restlichen fünf wurden Ende des 20. Jahrhunderts durch Nachbildungen ersetzt, um weitere Beschädigungen durch Smog zu verhindern (Originale im Akropolis-Museum). Diese Karyatiden gehören stilistisch zum Reichen Stil. In der Zeit der türkischen Besetzung wurde das Erechtheion als Harem benutzt.

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Erechtheion Tür

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Rekonstruktion

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Erechtheion, 1892

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Ionischer Baustil des Erechtheion

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Eyvind Johnson, Nobel Preis für Literatur 1974 und das Erechtheion

Erechtheion Briefmarken

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Erechtheion 1820

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James Robertson (1813-1888): Erechtheion, Griechenland, c. 1853

Literatur

  • Andreas Scholl: Die Korenhalle des Erechtheion auf der Akropolis. Frauen für den Staat. Fischer Taschenbuch-Verl., Frankfurt am Main 1998. ISBN 3-596-12640-1
  • Wilhelm Dörpfeld: Erechtheion. Zeichn. und Bearb. von Hans Schleif. Mittler, Berlin 1942 (Neudruck Zeller, Osnabrück 1968)

Es gibt auch ein Erechtheion genanntes Gebäude. Vor dem Eingang steht ein Altar des Zeus Hypatos, wo sie nichts Lebendes opfern, sondern nur Kuchen auflegen und auch keinen Wein mehr darauf gießen. Wenn man eingetreten ist, stehen da Altäre, einer des Poseidon, auf dem sie auch dem Erechtheus nach einem Orakelspruch opfern, einer des Heros Butes und ein dritter des Hephaistos. An den Wänden sind Gemälde des Adelsgeschlechts der Butaden. Und es ist auch, denn das Gebäude ist doppelt, Meerwasser in einem Brunnen darin. Das ist kein besonderes Wunder; denn das gibt es auch sonst im Inland, so in Aphrodisias in Karien. Dieser Brunnen aber bietet als Besonderheit zu berichten, daß er bei Südwind das Geräusch von Wellen hören läßt. Im Felsen ist auch ein Dreizackmal; das soll Poseidon als Beweis seines Anspruchs auf das Land erzeugt haben. ...

Kallimachos aber hat der Göttin eine goldene Lampe gemacht. Und diese Lampe füllen sie mit Öl und warten dann bis zum gleichen Tage des nächsten Jahres, und jenes Öl reicht für die Lampe in der Zwischenzeit aus, obwohl sie Tag und Nacht hindurch brennt. Es ist ein Docht darin aus karpasischem Leinen, das als einziges Leinen nicht verbrennt. Und eine Bronzepalme über dem Leuchter, die bis ans Dach reicht, zieht den Rauch empor. Kailimachos, der diesen Leuchter gemacht hat, steht zwar an Kunstfertigkeit den ersten nach, ist aber an Erfindungsgabe so sehr der beste, daß er zuerst Steine durchbohrte und sich entweder selbst den Namen des Katatexitechnos beilegte oder ihn auf sich anwandte, nachdem andere den Namen gegeben hatten. Pausanias, Perihegesis, Ernst Meyer, München 1972

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