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Läufer bei den Panathenäen Vase ca. 530 v.Chr. (Quelle)

Die Panathenäen (griech. Πανάθήναια, Panathenaia) waren das größte religiös-politische Fest der Athener, welches zu Ehren der Athene, der Schutzgöttin Athens, gefeiert wurde.

Geschichte

Schon der König Erechtheus hatte Athenäen gestiftet; Theseus verwandelte, nachdem er die attischen Flecken zu einer gemeinschaftlichen Stadt verbunden, das Fest in Panathenäen ("Fest für alle Athener"). Unter dem Archonten Hippokleides, sechs Jahre vor Peisistratos, erhielten auch fremde Staaten teil daran, und das Fest wurde überhaupt glänzender.

Die Panathenäen zerfielen in große und kleine; diese wurden alljährlich, jene jedes fünfte Jahr, je im dritten Olympiadenjahr, gefeiert. Die Festlichkeiten erstreckten sich vom 25. bis zum 28. des Monats Hekatombäon; der letzte Tag war der glänzendste. Sie bestanden teils in Opfern, Aufzügen und szenischen Darstellungen, teils in Wettkämpfen und zwar in gymnischen (seit 566 v. Chr.) und musischen (seit Perikles). Mit letzteren begann das Fest; sie fanden im Odeon statt.

Für sämtliche Wettkämpfe wurden zehn Kampfrichter (Agonotheten oder Athlotheten) aus den zehn Phylen gewählt. Die Kampfpreise bestanden in einem Kranz aus Zweigen des geweihten Ölbaums und zugleich in einem großen und schönen irdenen Gefäß (panathenäische Vase), das mit heiligem Öl gefüllt war.

Den Glanzpunkt des ganzen Festes bildeten aber der feierliche Aufzug der gesamten athenischen Bürgerschaft (Männer, Frauen, Jünglinge und Jungfrauen), mit Einschluss der Schutzverwandten (Metöken), und das große Festopfer mit gemeinsamem Mahl.

Das prächtigste Schaustück bei der Prozession war das reichgestickte safranfarbige Obergewand der Athene, das für jede Feier von den attischen Frauen neu gewebt ward und auf dem so genannten panathenäischen Schiff, einer beweglichen Maschine in der Form eines Schiffs, fortbewegt wurde. Das Festopfer bildete den Schluss der Feierlichkeit und bestand in einer Hekatombe.

Während der Panathenäen im Jahre 514 v. Chr. wurde auf die Tyrannen Hippias und Hipparchos ein Attentat von Harmodios und Aristogeiton verübt, was zwar teilweise missglückte, jedoch die Geburtsstunde der Demokratie bedeutete.

siehe: Tyrannenmörder

Literatur

H. A. Müller: Panathenaica. Bonn 1837

A. Mommsen: Heortologie. Leipzig 1864

Michaelis: Der Parthenon. Leipzig 1871

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