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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Troja |
Originaltitel: | Troy |
Produktionsland: | USA, Malta, England |
Produktionsjahr: | 2004 |
Länge (PAL-DVD): | 162 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: |
Wolfgang Petersen |
Drehbuch: |
David Benioff, |
Produktion: |
Wolfgang Petersen, |
Musik: |
James Horner |
Kamera: |
Roger Pratt |
Schnitt: |
Peter Honess |
Besetzung | |
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Troja (2004) ist ein US-amerikanischer Spielfilm des deutschen Regisseurs Wolfgang Petersen, der von Homers Ilias inspiriert wurde und vom mythischen Kampf der Griechen mit der bronzezeitlichen Stadt Troja erzählt.
Handlung
Zum mythologischen Hintergrund siehe den Artikel über den Trojanischen Krieg.
Nach langer Zeit der Feindschaft zwischen Sparta und Troja steht nun eine Versöhnung bevor. Hektor und Paris, die jungen Prinzen von Troja, sind eingeladen, den Frieden mit einem Festmahl zu feiern. Doch Paris verliebt sich in die schöne Helena, die Frau von Menelaos, dem König von Sparta, die damals als die schönste Frau Griechenlands gilt, und entführt sie nach Troja. Als Menelaos dies bemerkt, ist er außer sich vor Wut. Er bittet seinen Bruder Agamemnon, dem die ganze Ägäis unterworfen ist, um Hilfe.
Agamemnon willigt ein, doch ihm geht es nicht um Helena, er möchte endlich Troja erobern, um seinen Herrschaftsbereich über Griechenland hinaus auszudehnen. Odysseus nimmt an dem Feldzug teil, weil er im gemeinsamen Krieg die Chance auf eine Einigung der Griechen sieht. Doch gebraucht wird Achilles, der beste Krieger aller Zeiten. Dieser verachtet Agamemnon. Er greift dennoch zu den Waffen, um einem langen, aber ruhmlosen Leben zu entgehen. Nach kurzer Zeit kommt es aber zum Zerwürfnis zwischen Achilles und Agamemnon. Erst als Hektor Achilles' Cousin Patroklos im Kampf tötet, greift der größte Held des griechischen Lagers wieder in den Kampf ein. Hektor stirbt, Troja fällt und auch Achilles entgeht seinem Schicksal nicht.
Hintergrund
Gedreht wurde der Film 2003 auf Malta, in Mexiko, Marokko und England. Die Weltpremiere fand im "Kino am Potsdamer Platz" in Berlin statt.
Bezug zur Ilias
Im Film wird das zehnjährige Ringen um die Stadt Troja auf weniger als einen Monat nach der Landung der Griechen "zusammengedampft". Die Ilias setzt dagegen erst im zehnten Jahr der Kampfhandlungen ein und endet vor dem Fall der Stadt und vor dem Tod des Achilles, der ihm in der Ilias lediglich prophezeit wird. Auch die Achillesferse ist nicht Gegenstand des homerischen Epos. In dem Film kommen außer Achilles' Mutter Thetis keine Götter vor. Das Trojanische Pferd wird erst in Homers Odyssee erwähnt. Die Ilias konzentriert sich auf den Groll des Achilles und seine Auseinandersetzung mit Agamemnon. In dieser Hinsicht entspricht der Film vage seiner Vorlage. Es gibt einige sehr schöne, weniger bekannte Details, die ganz der Ilias entsprechen, wie etwa das Gespräch zwischen Achilles und Hektor vor dem Zweikampf oder Priamos, wie er Achilles' Hände küsst. Auch fand die Gewinnung von Achilles und Patroklos für den Krieg ganz ähnlich statt. Ebenso erwähnt die Ilias den Königssohn Paris als den Mann, der Achilles töten wird.
Unterschiede zwischen Film und Sage
Trojanisches Pferd, Requisite des Films Troja, Çanakkale, Turkei [Quelle]
Trojanisches Pferd, Çanakkale, TurkeiDem Film liegt das Konzept zugrunde, die heutige Version der Belagerung und des Untergangs Trojas als mythologische Überhöhung realer Ereignisse darzustellen. Es wird daher insbesondere auf übernatürliche Bezüge und Ereignisse verzichtet, wie dass Apollon direkt in Kämpfe (zwischen Patroklos und Hektor etwa) eingreift oder dass Achilles als Kleinkind in den Styx getaucht wurde und mit Ausnahme der Ferse unverwundbar ist. Aber auch dramaturgische und rollencharakterliche Überlegungen beeinflussten die Umsetzung der Ilias von Homer; zum Beispiel wird nicht erwähnt, dass Helena vor ihrer Hochzeit mit Menelaos schon von vielen anderen gefreit wurde. Ebenfalls Einfluss dürfte die Begrenzung durch die Spielfilmlänge gehabt haben, so dass viele Nebenhandlungen und -charaktere unerwähnt bleiben. Dennoch sollen hier einige für den Handlungsverlauf nicht unwesentliche Unterschiede aufgelistet sein:
- Im Film fehlt die mythologische Vorgeschichte des Krieges, vor allem das Parisurteil und die „Entstehung“ des Achilles.
- Die Person sowie Tragödie der Kassandra fehlt.
- Die Person des Laokoon sowie seine Warnung vor dem Danaergeschenk fehlt.
- Achilles wird nicht als Halbgott dargestellt, sondern als exzellenter Kämpfer, der aber keineswegs unverwundbar ist
- Am Ende wird der Ursprung für den Glauben an seine Unverwundbarkeit angedeutet, als er die auf ihn geschossenen Pfeile aus seinem Körper zieht - mit Ausnahme des einen in seiner Ferse. Obwohl die anderen also die todbringenden waren (im Gegensatz zur Darstellung in der Mythologie), finden die griechischen Soldaten nur diesen einen in seine Leiche gebohrt
- Der Streit zwischen Agamemnon und Achilles entsteht laut Homer, als ein Priester des Apollon von Agamemnon die Freilassung seiner Tochter fordert, die von den Griechen geraubt wurde. Als er aber von Agamemnon beleidigt und aus dem Lager vertrieben wird, verursacht Apollon eine Seuche im Lager der Griechen. Agamemnon muss gezwungermaßen die Tochter herausgeben, nimmt sich aber dafür die von Achilles erbeutete Briseis. Das führt zum Groll des Achilles und zu seiner Weigerung, am Kampf teilzunehmen. Im Film allerdings entbrennt der Streit zwischen den beiden direkt um Briseis, die von Achilles erbeutet wird und sich in ihn verliebt, allerdings von Agamemnon beansprucht wird, den sie bei Trojas Eroberung tötet, nachdem er selbst (und nicht etwa Achilles´Sohn Neoptolemos) Priamos tötete.
- Der Aufruf Achilles' an den Göttervater Zeus fehlt, das Kampfglück so lange gegen die Griechen zu wenden, bis er seine Briseis zurück bekäme.
- Die Tatsache, dass sich Patroklos in der Ilias keineswegs mit Waffen und Schild des Achilles davonstiehlt, sondern Achilles überzeugt und von diesem die Erlaubnis für die Tarnungsaktion erhält (er erschien in Achilles Rüstung, und jagte den Trojanern sehr viel Angst ein, bis er von Hektor getötet wurde - doch obwohl es nahe liegend ist, dass die Trojaner ihn tatsächlich bis zuletzt für Achilles halten, wird das in der Ilias nicht so dargestellt. Dort weiß man um seine Identität nahezu während der ganzen Schlacht, vom Überraschungsmoment zu Beginn abgesehen).
- Ajax der Große kommt nicht im geschichtlichen Sinne im Film vor, hat aber eine Rolle. Er trägt einen Kampf gegen Paris aus, welchen Achilles von einem Berg aus beobachtet. Ajax wird aber von Hektor erschlagen. Dadurch kann er sich später nicht mit Odysseus um die Rüstung Achilles streiten, wie dies in der Geschichte der Fall ist.
- Die Gefangennahme und Folterung eines trojanischen Sehers durch Achilles ist nicht Teil des Films.
- Der Trojanische Krieg dauert im Film lediglich einige Wochen, nicht ca. 10 Jahre wie in der Ilias.
- Menelaos kommt den antiken Quellen zufolge im trojanischen Krieg nicht um. Sie berichten davon, dass Menelaos die Einnahme der Stadt er- und überlebt und außerdem seine ihm geraubte Frau Helena wiedertrifft. Diese Begegnung wurde in der Antike als so wichtig empfunden, dass sie seit mindestens dem 6. Jh. v. Chr. auf mehreren spartanischen Bildwerken dargestellt wird.
- Auch Agamemnon soll nicht im trojanischen Krieg umgekommen, sondern erst nach seiner Rückkehr nach Mykene von seiner Ehefrau Klytaimnestra ermordet worden sein.
Literatur
Arendt, A. / Servos, S.: Troja - Die Helden der Antike, Heel, Königswinter 2004, ISBN 3898803201
Weblinks
Antikes Griechenland
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