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Die strategisch günstige Lage der Insel Zypern war ein wesentlicher Grund für ihre wechselvolle Vergangenheit. Ammianus Marcellinus (14, 8) lobt Zypern als hafenreich und außerordentlich fruchtbar, eine Insel, die alle Dinge im Überfluß hervorbringe. Sie könne ohne jede Hilfe von Außen ein Lastschiff vom Kiel bis zum höchsten Segel und mit jeglichem Zubehör ausrüsten und auf See schicken.

Vorgeschichte

Die Insel war in der Altsteinzeit nicht besiedelt, wodurch hier zahlreiche Zwergformen von Säugetieren, z.B. das zyprische Zwergnilpferd (Phanourios minutis) und der Zwergelephant (Elephas cypriotes), überlebten. Die ältesten Funde stammen aus Aetokremnos, die Datierung ins Epipaläolithikum wird allerdings stark angezweifelt.

Neolithikum

Äneolithisches Idol aus Lemba

Zypriotische Tholos aus Chirokitia (Zeichnung: Juergen E. Walkowitz )

Die erste sichere Besiedlung erfolgte im akeramischen Neolithikum (PPN B) von der Levante her. Die Kolonisten führten Emmer und Einkorn, außer den Haustieren Hund, Schaf und Ziege auch zahlreiche Wildtiere wie den Damhirsch, die Katze und den Fuchs ein und rotteten die Zwergfauna sehr schnell aus. Die Siedlungen (z.B. Khirokitia, Shillourokambos, Kastro, Tenta) bestehen aus runden Häusern mit den typischen Terrazzo-Fußböden.

In der neolithischen Khirokita-Kultur lassen sich Rundhäuser und Felskammergräber nachweisen. Erst seit der Sotira-Phase wird Keramik hergestellt.

Ab ca. 3000 - 2300 v. Chr. wurden die Kupfervorkommen der Insel ausgebeutet (Erimi-Kultur).

Bronzezeit

Der Übergang von der Jungsteinzeit zur frühen Bronzezeit scheint kontinuierlich verlaufen zu sein. Als Grabbeigaben findet man Keramik, Kupferwaffen und Idole.

Zypern wird zu einer wichtigen Zwischenstation im Handel zwischen Griechenland, der Levante und Ägypten. Vor allem zypriotisches Kupfer ist sehr begehrt. Zypern war bis zum Ende des 14. Jh. v. Chr. offenbar unabhängig. Alašija, das in ägyptischen, hethitischen und ugaritischen Quellen oft begegnet, wird schon lange von den meisten Forschern mit Zypern gleichgesetzt. Der König von Alašija wurde oft als Bruder angeredet, was seine von den Großmächten unabhängige Stellung beweist. In Amarna und Ugarit haben sich Schreiben aus Alašija erhalten. Die bisher herrschende Meinung, dass Enkomi, ein bedeutender Fundplatz an der Ostküste, damals die Hauptstadt Zyperns und somit Sitz des Herrschers von Alašija war, muß offenbar revidiert werden: Neuste Analysen des Tons von Briefen aus Zypern haben ergeben, dass der verwendete Ton nicht aus der Gegend von Enkomi, sondern aus dem Südwesten der Insel stammt, aus der Region um die bisher wenig erforschten Siedlung Alassa. Der Palast des Herrschers von Zypern muss demnach in dieser Gegend zu finden sein.

Zu Beginn des 13. Jh. v. Chr. kam Zypern unter hethitische Herrschaft. Die zypriotischen Herrscher waren nun Vasallen des hethitischen Grosskönigs.

Ab ca. 1200 v. Chr. nehmen die Einflüsse der mykenischen Kultur stark zu. In einer späten Phase der Spätbronzezeit (LC IIIA, 1200-1100 v. Chr.) wurden große Mengen 'Mykenischer' IIIC:1b Keramik lokal hergestellt. Außerdem treten neue Bauelemente wie Zyklopisches Mauerwerk auf, die auch auf dem griechischen Festland zu finden sind. Viele Forscher glaubten, daß Zypern gegen Ende des 13. Jh. von Mykenern besiedelt wurde, diese Ansicht wird jedoch zusehends bezweifelt, da es keinen Beleg für einen Kulturbruch zwischen den LC IIC (1400-1200 BC) und LC III-Perioden gibt.

Eisenzeit

Aus assyrischen Inschriften (die 1845 entdeckte Kition-Stele und Inschriften in Sargons Palast in Chorsabad) ist der Sieg von Sargon II. (721-705 BC) 709 über sieben Königreiche der Insel Ia' im Gebiet von Iadnana oder Atnana überliefert. Die Gründung dieser Königreiche, wie Paphos, Salamis, Soli Kition und Kurion, geht nach Ansicht einiger Autoren vielleicht teilweise in die spätmykenische Zeit zurück. Eine Inschrift von Asarhaddon von 673/2 v. Chr. erwähnt "zehn Könige von der Mitte des Meeres" , die als Kition, Amathus, Kurion, Paphos, Marion, Soli, Lapithos, Kerynia (Kyrenia) und Salamis an der Küste und Tamassos, Ledrai, Idalion und Chytroi im Hinterland identifiziert wurden.

Das Vounous-Modell

Phönizier

Der älteste Friedhof von Salamis enthält Kindergräber in sogenannten kanaanitischen Krügen. Diese beweisen eine phönizische Präsenz bereits in der Phase LCIIIB im 11. Jahrhundert. Vergleichbare Gefäßbestattungen wurden in den Gräberfeldern von Kourion-Kaloriziki und Palaepaphos-Skales bei Kouklia gefunden. In Skales weisen zahlreiche levantinische Importe und zyprische Imitationen levantinischer Gefäße auf eine phönizische Expansion bereits vor dem Ende des 11. Jahrhunderts hin. Seit 800 v. Chr. wurden phönizische Kolonien wie Kart-Hadasht ('Neustadt'), das heutige Larnaka, und Salamis gegründet.

Die Herrschaft über die Insel wechselt zwischen Ägypten, Assyrien und Persien.

Persische Zeit


Im Ionischen Aufstand erhoben sich auch die Zyprer gegen die persische Herrschaft. Herodot (5, 110 ff) berichtet folgendes: Als ein persisches Heer unter Artybas aus Kilikien nach Zypern entsandt wurde und gegen Salamis marschierte, forderten die Könige der Insel ionische Hilfe an. Die Hilfsflotte segelte um den Karpaz ("die Schlüssel von Zypern") nach Salamis. Die Ionier lehnten es ab, an Land zu kämpfen, boten aber an das Meer zu bewachen. In der Mesouria bei Salamis kam es zur Schlacht. Die Zyprer standen gegen die Hilfstruppen, die Salamier und die Solier unter ihrem König Onesilus gegen die Perser unter Artybas. Das Heer bestand aus Fußtruppen, Reiterei und Streitwagen. Gleichzeitig lieferten die Ionier den mit den Persern verbündeten Phöniziern eine Seeschlacht, die sie für sich entscheiden konnten. In der Landschlacht konnte Onesilus mit Hilfe seines karischen Schildträgers den feindlichen Feldherren zu Fall bringen, nachdem aber erst die Kurier und dann die Salamier die Flucht ergriffen hatten, floh er Rest des Heeres. Onesilus fiel, und die Bewohner von Amathus schlugen seinen Kopf ab und hängten ihn über das Stadttor. Als sich darauf ein Bienenschwarm in diesem Schädel ansiedelte, wandten sich die Amathusier besorgt an das Orakel und bekamen die Auskunft, sie sollten den Kopf beerdigen und dem Onesilus jedes Jahr Opfer darbringen, was auch geschah.

Auf die Nachricht von der Niederlage des Landheeres kehrte die ionische Flotte nach Hause zurück. Salamis war unter König Gorgus bereits wieder unter persische Herrschaft gestellt worden, die anderen Städte wurden belagert und fielen. Am längsten hielt Soli statt, das nach fünfmonatiger Belagerung fiel, nachdem die Perser die Mauern untergraben hatten.

Unter Darius galten die Zyprioten und die Phönizier als die erfahrensten Seeleute in der persischen Flotte (Arrian 1, 18).

Hellenistische Zeit

Nach der Eroberung von Tyros hatte Alexander einen Angriff auf Zypern geplant, bevor er gegen Ägypten vorgehen konnte (Arrian 2, 18). Nach dem Fall von Byblos schickte Soli drei Schiffe für die makedonische Flotte, und nach der Schlacht von Issos schlossen sich die Könige von Zypern Alexander jedoch freiwillig an und schickten 332 120 Schiffe nach Sidon (Arrian 2, 20, (Curtius Rufus 4, 11). Alexander segelte mit seiner neu erworbenen Flotte gegen Tyros, auf dem rechten Flügel die Zyprioten unter Andromachus und die Phönizier, auf dem linken Pnytagoras von Salamis und Krateros, es kam jedoch nicht zur Seeschlacht. Bei der Belagerung von Tyros wurden auch eine Reihe zypriotischer Arbeiter eingesetzt.

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Demetrios Poliorketes, Nike Münze

Als Alexander 331 nach Mesopotamien zog, stellten Zypern und Phönikien jeweils 100 Schiffe zum Schutz des Peloponnes (Arrian 3, 6). 321 verbündeten sich vier Könige von Zypern mit Ptolemaios I. Soter und hielten die Insel gegen Antigonos. Ptolemaios verlor die Insel 306 und 294 an Demetrios Poliorketes, danach verblieb sie bis 58 v. Chr. im Ptolemaierreich. Die Insel wurde durch einen ägyptischen Statthalter regiert und bildete während der Machtkämpfe des 2. und 1. Jahrhunderts teilweise ein eigenes Königreich. Mit Athen und Alexandria bestanden enge Handelsbeziehungen.

Römische Zeit

Nach dem Urteil von Ammianus Marcellinus eigneten sich die Römer die fruchtbare und rohstoffreiche Insel aus reiner Habgier an. König Ptolemaios (80-58), ein jüngerer Sohn des Ptolemaios Soter IX. von Ägypten, der im Seeräuberkrieg mit Rom in Gegensatz geraten war, wurde geächtet und vergiftete sich schließlich. Die Insel wurde zwischen 58 und 56 v. Chr. tributpflichtig gemacht, die Schätze des Ptolemaios im Wert von 7.000 Talenten durch den Quästor Marcus Porcius Cato der Jüngere (95-46 v. Chr.) wie Kriegsbeute nach Rom geschleppt. Ammianus erwähnt bei seiner Beschreibung Zyperns besonders die Städte Salamis, berühmt durch ihr Zeus-Heiligtum, und Paphos mit dem Tempel der Aphrodite. 22 v. Chr. wurde die Insel unter einem Prokonsul römische Provinz. Das Christentum wurde ca. 46 n. Chr. durch die Apostel Paulus von Tarsus und Barnabas nach Zypern gebracht.

Barnabas

22 v. Chr. wurde die Insel unter einem Prokonsul römische Provinz. Das Christentum wurde ca. 46 n. Chr. durch die Apostel Paulus von Tarsus und Barnabas nach Zypern gebracht. Barnabas war angeblich in Salamis geboren und erlitt dort auch das Martyrium. Weitere wichtige zypriotische Heiligen sind St. Herakleidos, St. Hilarion, St. Spiridon und St. Epiphanius, der 368-403 Bischof von Salamis war. 325 nahmen drei zypriotische Bischöfe am Konzil von Nikäa teil. Sie vertraten die Diözesen von Paphos, Salamis und Tremithus. Am Konzil von Sardika 344 nahmen bereits zwölf Bischöfe teil, 400 waren es 15. Sitz des Erzbistums war Salamis. 401 fand unter Epiphanius ein Konzil in Salamis statt, auf dem die Lehren von Origines verdammt wurden.

333 rebellierte 330 eingesetzte Gouverneur Kalokaerus gegen Kaiser Konstantin, er wurde jedoch durch Delmatius geschlagen und in Tarsus hingerichtet. Bei der Teilung des Reiches 395 wurde die Insel dem Oströmischen Reich zugeschlagen.

Bereits 410 hatte sich Alexander von Antiochia bei Papst Innozenz I. beschwert, daß die Bischöfe der Insel ihre Bischöfe selber wählten, statt sie durch ihn ordinieren zu lassen. Auf dem Konzil von Ephesus 431 war die Zyprisch-Orthodoxe Kirche der Insel durch Erzbischof Rheginus und die Bischöfe von Soloi und Curium vertreten, und erhielt hier als erste die Autokephalie, d.h. die Selbstverwaltung und Unabhängigkeit von den fünf Patriarchaten. Die Patriarchen von Antiochia scheinen das jedoch nicht akzeptiert zu haben, noch 488 versuchte Petrus Kaiser Zeno zu überzeugen, daß Antiochia als apostolischen Bischofssitz die Oberhoheit über die Insel zustand. Danach hatte der Erzbischof Anthemius einen Traum, in dem ihm Barnabas persönlich mitteilte, wo seine Reliquien zu finden seien. In der Tat fand man in dem angegebenen Ort den Leichnam des Heiligen, eine von Apostel Markus persönlich geschriebene Bibel auf der Brust. Anthemius eilte nach Konstantinopel und verehrte dem Kaiser die Bibel, worauf der Kaiser die Autokephalie von einer Synode bestätigen ließ. Außerdem verlieh er dem Erzbischof das Privileg, mit Purpurtinte unterschreiben zu dürfen. Nachdem unter Justinian Eier des Seidenspinners aus China geschmuggelt worden waren, wurde Zypern zu einem Zentrum der Seidenherstellung. Unter Kaiser Heraklios wurden auf Zypern kurzfristig Münzen geschlagen.

Nach der Eroberung von Alexandria hatte Mu'awiya I. auf Befehl des Kalifen Uthman ibn Affan mit dem Bau einer Flotte begonnen und im Sommer 649 griffen Freiwilligen-Truppen unter der persönlichen Führung von Mu'awiya und Ubada ibn as-Samit von Akra aus mit 1700 Schiffen Salamis an. Die Stadt fiel nach einer kurzen Belagerung. Die Insel wurde durch Theodorus, den Bruder des Kaisers Herakleios mit den Resten der ägyptischen Armee verteidigt, sie konnten dem arabischen Angriff jedoch nicht statthalten, die Insel wurde erobert und geplündert. Eine byzantinische Hilfsflotte kam zu spät. Der arabische Historiker al-Baladhuri berichtet in seinem Werk Futuh al-Buldan mit Berufung auf Awza'i (+774 in Beirut), daß der Archon (praeses provinciae) von Zypern 649 n. Chr. einen Vertrag dem Kalifen Mu'awiya I. aushandelte. Die Zyprioten hatten einen jährlichen Tribut von 7.200 Dinaren zu zahlen und die Araber über feindliche Aktionen der Byzantiner zu informieren. Laut Abu ‘Ubayd al-Qasim ben Sallam (770-838, 'Kitab al-amwal') hatten die Zyprioten jährlich 7.000 Dinare an Mu'awiya zu entrichten, führten daneben aber weiterhin Steuern nach Konstantinopel ab. Die Reaktion von Kaiser Herakleios (610-641) ist nicht bekannt, jedoch versuchten scheinbar auch andere Provinzgouverneure, z. B. von Mesopotamien (Johannes Kateas, 637 n. Chr. in Chalkis) und Ägypten (Kyros), friedliche Regelungen mit Mu'awiya auszuhandeln.

Zwischen 651 und 654 erfolgte ein zweiter Angriff, vielleicht weil die Tributzahlungen ausblieben. Lapithos wurde erobert und eingenommen. Mu'awiya etablierte eine starke Garnison auf der Insel, es scheint auch zu der Ansiedlung von Muslimen aus Syrien gekommen zu sein. Die Garnison wurde erst 683 abgezogen.

Kaiser Konstans II. hatte 659 ein Friedensabkommen mit Mu'awiya geschlossen, nach dem dieser jährlich 365.000 Solidi, ein Pferd und einen Sklaven an Byzanz zahlte. Ab 662, als Mu'awiya sich zum Kalifen erhob, scheinen jedoch keine Zahlungen mehr erfolgt zu sein. Kaiser Konstantin IV. schloß 685 ein ähnliches Abkommen mit dem Kalifen Abd al-Malik, es eine gemeinsame Kontrolle über Zypern, Armenien und Iberien im Kaukasus vereinbart. Die Insel wurde entmilitarisiert, die Steuereinnahmen geteilt, und der Kalif zahlte jährlich 365.000 Solidi an Byzanz. Ein Waffenstillstand für drei oder fünf Jahre wurde geschlossen, der nach dem Ablauf immer wieder erneuert.

Justinian II. erneuerte das Abkommen 688. Zu ersten Schwierigkeiten mit Abd al-Malik kam es jedoch, als Justinian 690 begann, Bewohner von Zypern nach Kyzikos umzusiedeln. Er begründete die Aktion damit, daß es sich um ehemalige Einwohner vom Balkan und von Griechenland handele, die vor den Bulgaren geflohen seien. Die Tatsache, daß die überlebenden Umsiedler nach einem Schiffbruch auf dem Transport nach Kyzikos am Marmarameer bzw. der neugegründeten Stadt Nova Justitianopolis nach Zypern zurückkehrten, spricht dafür, daß sie die Insel nicht freiwillig verlassen hatten. Andere Einwohner flohen nach Syrien, um der Umsiedlung zu entgehen. Der Kalif protestierte gegen die Deportationen, als Justinian auf den Münzen, mit denen auch die arabischen Zahlungen zu erfolgen hatte, ein Bild Christi prägen ließ, kam es zum Krieg, den Justinian verlor, weil seine zwangsumgesiedelten slawischen Truppen zu den Arabern überliefern. Vermutlich ist um diese Zeit auch Zypern verloren gegangen. Erst unter Tiberius III.] konnten die restlichen Umsiedler aus Nova Justitianopolis und die Flüchtlinge aus Syrien nach Zypern zurückkehren, und man kehrte zu dem alten Vertrag zurück. 743, 806 und 912 fanden Überfälle auf die Insel statt, weil angeblich der Vertrag gebrochen worden war. werden Unter Basileos I. wurde die Insel sieben Jahre lang zurückerobert.

Der Patrizier Niketas Chalkutzes unternahm unter Nikephoros II. Phokas 965 einen Feldzug nach Zypern, mit dem er die byzantinische Oberhoheit wieder herstellte. Außerdem unterwarf er das Emirat Tarsus an der gegenüberliegenden Kleinasiatischen Küste und weitere Gebiete östlich davon, die er wieder in das byzantinische Reich eingliederte. Aus den neu eroberten Gebieten wurden alle Muslime ausgewiesen. Auf der Insel wurde eine byzantinische Garnison eingerichtet.

Nach den Angaben von Anna Komnena scheint Alexios I. und vermutlich auch andere komnenische Kaiser die Insel als Verbannungsort für unzufriedene Adelige benutzt zu haben.

1094 besetzen die Aufständischen Karykes Kreta und Rapsomates Zypern. Johannes Dukas warf erst den kretischen Aufstand nieder; Karykes wurde auf die Nachricht von der Ankunft des byzantinischen Heeres von seinen Anhängern ermordet und Dukas segelte dann weiter nach Zypern. Er konnte Girne (Kyrenia) ohne größeren Widerstand einnehmen. Rapsomates, der von einigen Unsterblichen unterstützt wurde, jedoch keine militärische Erfahrung besaß, verließ Nikosia und besetzte die Höhen des Besparnak oberhalb von Girne. Nach dem Bericht von Anna Komnena war er jedoch militärisch sehr unerfahren und vermied zunächst einen direkten Angriff, sondern sandte mehrere Botschaften an Dukas. Seine Soldaten begannen überzulaufen, und als er die Schlacht suchte, verließen ihn weitere Einheiten. Daraufhin floh Rapsomates nach Nemesos, um sich nach Syrien einzuschiffen. Da er von Manuel Boutoumites verfolgt wurde, flüchtete er sich schließlich in die Kirche zum Heiligen Kreuz, wo ihn Boutoumites gefangennahm und zu Johannes Dukas brachte.

Alexius ernannte Eumathios Philokales zum Stratopedarchen und stellte ihm Truppen und Kriegsschiffe zur Verfügung, während der bürgerliche Kalliopares zum Richter und Steuereinnehmer ernannt wurde. Scheinbar geschah dies im Rahmen einer größeren Reorganisation der zypriotischen Verwaltung, vielleicht, weil der Bedeutung der Insel als Brückenkopf nach Kilikien und Syrien im Zuge des 1. Kreuzzuges nun größere Beachtung fand.

1098 wurde Zypern von Truppen des Bischofs von Pisa, die zur Unterstützung der Kreuzritter losgesegelt waren, aber von den Byzantinern in einer Seeschlacht zwischen Patara und Rhodos mit griechischem Feuer geschlagen worden waren, geplündert. Als der Stratopedarch Eumathios Philokales die Plünderer angriff, flohen die Schiffsbesatzungen zu Bohemund von Tarent nach Laodikea, die zurückgelassenen ertranken bei dem Versuch zu fliehen oder wurden gefangengenommen.

1153 unternahm Rainald von Chatillon, der zweite Gatte der Konstanze von Antiochia, einen Raubzug nach Zypern. Die Templer und Thoros II. von Kleinarmenien unternahmen derweil einen Feldzug gegen die byzantinischen Besitzungen in Kilikien, um die Byzantiner abzulenken. Das Geld für den Feldzug hatte Rainald von dem lateinischen Patriarchen von Antiochia Aimery von Limoges (1139-1193) erpreßt. Der Statthalter von Zypern, Johannes Komnenos, ein Neffe Kaiser Manuels, wurde durch eine Botschaft Balduins von Jerusalem gewarnt, konnte aber keine rechtzeitigen Gegenmaßnahmen mehr ergreifen. Nach einem anfänglichen Sieg der Byzantiner besetzten die fränkischen und armenischen Truppen die Insel ca. drei Wochen lang und plünderten sie gnadenlos aus. Johannes Komnenos und der Anführer seiner Truppen, Michael Branas, wurden gefangen genommen. Die Franken brandschatzten Städte und Klöster, töteten und vergewaltigten die Einwohner und raubten ihr Vieh. Als Gerüchte über eine kaiserliche Entsatztruppe laut wurden, zog sich Rainald nach Antiochia zurück, vorher hatte er die Zyprioten noch gezwungen, das geraubte Vieh zurückzukaufen. Rainald entführte Johannes Komnenos, Michael Branas, und führende Bürger und Bischöfe nach Antiochia und hielt sie dort gefangen, bis Lösegeld gezahlt wurde. Andere ließ er verstümmeln und nach Konstantinopel schicken.

Die Insel litt sehr unter dem Erdbeben von 1157. 1158 unternahmen die Ägypter einen Überfall auf die Insel, dabei wurde ein Bruder des Statthalters gefangen genommen. Eine kurze Phase der Unabhängigkeit hatte die Insel unter Isaak Komnenos, der sich zum Kaiser krönen ließ. Bereits Kaiser Johannes II. hatte aber erwogen, Zypern, Antiochia und einen Teil der anatolischen Südküste seinem jüngsten Sohn Manuel zu übergeben. Die Herrscahft von Isaak wurde 1192 durch die Kreuzritter unter Richard Plantagenet beendet.

Kreuzritter und Königreich Zypern

1192-1489 herrschten die Kreuzritter, die unter Richard I. Löwenherz die Insel ab 1191 erobern und das Königreich Zypern errichteten. Nachdem die Insel zuerst an die Templer gefallen war, erkaufte sich die französische Familie Lusignan den zypriotischen Thron.

Unter Hugo IV. schloß Zypern mit Venedig, dem Papst und den Johannitern 1334 eine heilige Union, die das weitere Vordringen der Türken aufhalten sollte. 1344 wurde Smyrna (Izmir) besetzt, das bis 1402 in der Hand der Johanniter verblieb.

Unter Hugos Nachfolger Peter I. (1359-1369) versuchten die Lusignans, nun selbst Stellungen auf dem Festland zu übernehmen und eroberten Adalia und Korykos auf dem Gebiet des Emirs von Tekke. 1362-1365 unternahm Peter eine große Europareise, um für einen Kreuzzug gegen die Türken zu werben. Er besuchte dabei Venedig, Genua, Avignon, Paris, London, Prag, Kraków und Wien. Das Interesse der Binneneuropäer war jedoch gering. 1365 überfiel eine Flotte von 115 Schiffen, die von Venedig, den Johannitern und den Lusignans gestellt worden war, Alexandria. Die Stadt wurde geplündert, auch die Niederlassungen der europäischen Handelsrivalen von Venedig, ein Teil der Einwohner massakriert und 5000 Menschen als Sklaven verschleppt. Um die Beute abzutransportieren, wurden 70 Lastschiffe benötigt. Danach kehrte die Flotte nach Limassol zurück und löste sich auf. Dauerhafte militärische Erfolge wurden nicht erzielt.

Die militärischen Unternehmungen des Königs hatten die Finanzen der Insel schwer belastet, die Barone wurden zunehmend aufsässig, auch die Brüder und die Gemahlin des Königs, Eleonore von Aragon, wurden der Verschwörung verdächtigt. 1369 wurde der König mit seiner Geliebten durch Johannes von Gaurelle, Heinrich von Giblet und Philip von Ibelin im Schlaf ermordet und enthauptet.

Unter seinem 15-jährigen Sohn Peter II. (1369-1382), der 1372 in Famagusta zum König gekrönt wurde, setzte der Niedergang der Lusignans ein, die Insel wurde zum Zankapfel zwischen den Genuesen und Venezianern, die immer mehr die tatsächliche Macht im Lande an sich rissen. Genua besaß seit 1208 Handelskonzessionen auf der Insel, Venedig seit 1306. Die Handelsniederlassungen in den Küstenstädten und in Lefkosa waren quasi exterritoriale Gebiete, die von dem genoesischen Podestà und dem venetianischen Bailo regiert wurden, die sich zunehmend auch in die inneren Angelegenheiten des Königreichs mischten. In Famagusta brachen Straßenkämpfe zwischen den Venetianern und Genuesen aus, daraufhin besetzte ein Geschwader unter Pietro di Camofregoso 1374 Famagusta und verlangte hohe Reparationen sowie einen jährlichen Tribut. Fast ein Jahrhundert lang blieb Zypern danach ein genoesisches Protektorat, die Maona Cypri, eine Gesellschaft genuesischer Bankiers kontrollierte de fakto die Insel, Famagusta war von Jakob I. offiziell an Genua abgetreten worden.

Um die zunehmende christliche Seeräuberei zu bekämpfen, landete 1426 eine Mamelukische Einheit in Avmediou, die Truppen von König Janus wurden bei Khirokitia vernichtend geschlagen, Lefkosa geplündert und zahlreiche Gefangene gemacht. König Janus schwor Sultan Barsbey in Kairo öffentlich den Vasalleneid. Gegen 200.000 Florins Lösegeld und einer jährlichen Tributverpflichtung wurde er freigelassen.

Die Insel war wirtschaftlich geschwächt, Venedig verhängte einen Handelsboykott. Ab 1427 kam es zu Bauernaufständen unter einem 'Kaiser' Alexios. 1438 brach zudem die Pest aus.

Unter Johannes II. und seiner Frau, der Byzantinerin Helena Palailogena, der Tochter von Theodor Paläologos und Nichte von Kaiser Johannes VIII. Palaiologos (1425 - 1448) näherten sich die lateinischen Herrscher stärker der Religion und der Kultur ihrer griechischen Untertanen an. Nach dem Fall von Konstantinopel 1453 siedelten sich eine Reihe von Flüchtlingen auf der Insel an. Johanns Tochter Carlotta (1458-1460), verheiratet mit Louis von Savoyen, Graf von Genua wurde von ihrem Halbbruder Jacques le Bâtard, einem Sohn von Johann II. und seiner Mätresse Mariette von Patras, dem Erzbischof von Nikosia, mit Hilfe des ägyptischen Sultans vertrieben. Er schlug 1460 den Widerstand der Barone nieder und nahm 1464 mit Hilfe ägyptischer Truppen sowie spanischer und sizilianischer Söldner Girne und Famagusta ein. Venedig hatte seine Unternehmungen großzügig bezuschußt, wohl, um den alten Rivalen Genua auszuschalten. Königin Charlotta starb 1487 kinderlos und verbannt in Rom.

Nach der Heirat von Jaques II. mit der Venezianerin Katharina Cornaro, deren Familie ausgedehnten Besitz auf Zypern hatte, fiel die Insel nach dessen baldigen und nicht überraschenden Tod 1474 an Venedig. Jaques' posthum geborener Sohn Jaques III. starb nach wenigen Wochen ebenfalls. Katharina Cornaro war damit Königin von Zypern, Armenien und Jerusalem, freilich nur dem Namen nach. Die spanischen Gefolgsleute von Jaques II. planten 1474 angeblich die Ermordung der venezianischen Berater der Königin, der versuchte Aufstand wurde aber von Pietro Mocenigo grausam unterdrückt.

Venedig

Katharina Cornaro dankte 1489 freiwillig ab - die Venetianer hatten eine Heiratsverbindung mit dem Herrscherhaus von Neapel (Aragon) befürchtet. Francesco Priuli übernahm die Verwaltung der Insel. Zypern gehörte bis 1570 zur Venedig, musste aber weiterhin Tribut an Ägypten entrichten. Sie wurde von Nikosia aus durch die sogenannten Rettori verwaltet, einem Gouverneur und zwei Senatoren, die für jeweils zwei Jahre gewählt wurden und unter enger Kontrolle durch den Rat der Zehn standen. Ihnen unterstand auch die Halsgerichtsbarkeit und die Besteuerung. Nur die Ämter der Vicomtes von Famagusta und Nikosia war noch Zyprioten vorbehalten. Der fränkische Adel besaß keinerlei politische Macht mehr, der 'Große Rat' der Insel war faktisch bedeutungslos.

Die orthodoxe Kirche erhielt volle Religionsfreiheit. Durch eine brutale wirtschaftliche Ausbeutung und eine korrupte Verwaltung und Gerichtsbarkeit machten sich die Venetianern bei der Landbevölkerung verhasst. Der Zuckeranbau wurde zunehmend durch Baumwolle ersetzt, doch machten mehrere Dürreperioden der Landwirtschaft zu schaffen und führten zu Hunger-Unruhen. 1508 schrieb der Österreicher Martin von Baumgarten: "Alle Einwohner sind Sklaven der Venetianer" und beschreibt die schwere Abgabenlast, die von zwei Tagen Fronarbeit pro Woche begleitet war. 1562 versuchten die Bauern unter Jakob Didaskalos aus Nikosia einen Aufstand gegen die Venetianer, der jedoch scheiterte.

Nachdem die Mamelukken 1520 von Suleiman dem Prächtigen unterworfen worden waren, entrichtete Venedig jährlich 8.000 Dukaten Tribut an die Hohe Pforte. Ein türkischer Angriff war jedoch nach dem Verlust von Nauplia und Malvasia zu erwarten, auch wenn sich Venedig durch seine Neutralität bei der Belagerung von Rhodos zunächst weitere Friedensjahre erkauft hatte. Ab 1540 wurden die Befestigungen von Nikosia, Kyrenia und Famagusta erneuert, die byzantinischen bzw. Lusignan-Bergfestungen von Buffavento, St. Hilarion und Kantara dagegen ebenso wie die Hafenbefestigungen in Paphos und Limassol geschleift.


Befestigung von Kyrenia

Im März 1570 forderte ein türkischer Gesandter die Venetianer zur Übergabe auf, Anfang Juli landen die Osmanen auf der Insel. Mit 360 Galeeren und 50.000 Mann begannen sie eine monatelange Belagerung. Trotz der venetianischen Hilferufe seit Januar 1570 war erst Ende August 1570 eine Flotte der Heiligen Liga unter Andrea Doria zusammengestellt worden, ihre Abfahrt verzögerte sich jedoch durch die Intervention von Phillip II. ständig. Als Nikosia erobert worden war, zog sich die Flotte aus ihren Stellungen auf Kreta wieder zurück, nur eine kleine Abteilung erreichte im Januar 1571 das belagerte Famagusta.

Nach elf Monaten Verteidigung gegen eine Übermacht fiel das stark, aber strategisch unklug befestigte Famagusta 1571. Der venezianische Statthalter von Zypern, Marcantonio Bragadin, wurde von dem osmanischen Befehlshaber Mustafa Lala Pascha mehrere Tage lang brutal gefoltert und danach ermordet. Kyrenia ergab sich, das flache Land wurde kampflos besetzt.

Entsetzt über den Folterbericht (unter anderem schnitten die Eroberer Bragadin Ohren und Nase ab und häuteten ihn bei lebendigem Leib), schickten die christlichen Staaten Europas 280 Kriegsschiffe gegen die Türken, woraufhin es zu der Seeschlacht von Lepanto kam, bei der die osmanische Flotte vernichtet wurde. Der osmanischen Traum von einer Weltmacht zur See wurde damit zerstört.

Osmanische Zeit


Zypern zur Zeit des Türkischen Reiches

Zypern befand sich von 1571 bis 1878 unter der Herrschaft des Osmanischen Reichs. 1878 verpachtete das Osmanische Reich die Insel für 500 Millionen US-Dollar an Großbritannien, das im Gegenzug dem Osmanischen Reich Unterstützung gegen einen eventuellen Vorstoß des russischen Reiches gegen die Meerengen zusagte; mit dem Eintritt des Osmanischen Reiches in den 1. Weltkrieg (1914) auf Seiten der Mittelmächte wurde die Insel von den Briten annektiert.

Britische Herrschaft

Nach der Annektierung wurde Zypern 1925 Kronkolonie. Die Insel wurde von 1925 bis 1960 von Großbritannien regiert und von Hochkommissaren verwaltet.

EOKA, Befreiung Zyperns von der Britischen Herrschaft

Unabhängigkeit

Die britische Kolonie wurde am 16. August 1960 auf Grund des Abkommens von Zürich zwischen Großbritannien, Griechenland und der Türkei (1959) unabhängig; die griechisch- und türkischsprachigen Volksgruppen waren gleichberechtigt. Zum ersten Staatspräsidenten wurde Erzbischof Makarios (1913-1977) gewählt. In der Verfassung, die wesentlich von Großbritannien bestimmt worden war, wurden der türkischen Volksgruppe feste Repräsentationsrechte eingeräumt. Insbesondere wurden dem Vizepräsidenten, der stets von türkisch-zypriotischer Seite gestellt werden sollte, umfassende Vetorechte eingeräumt.

1963 wollte Makarios eine neue Verfassung durchsetzen ([1]), in der unter anderem das Vetorecht für den Präsidenten und den Vize-Präsidenten entfallen sollte. In der Folge kam es zu innenpolitischen Spannungen, die Dörfer türkischsprachiger Zyprioten wurden systematisch abgeriegelt, Teile der Armee wollten einen Anschluß an das obristische Griechenland durchsetzen (Enosis). Bei den türkischen Zyprioten setzte sich die Idee der Taksim, der Teilung der Insel durch. Das Land wurde unregierbar und steuerte in den Zypern-Konflikt. Der folgende, auch durch Terrorakte von beiden Seiten (Grivas) ausgelöste Bürgerkrieg wurde durch die Entsendung von UN-Truppen beendet und am 10. August 1964 ein Waffenstillstand geschlossen. Die UN-Truppen wurden auch eingesetzt, um durch griechische Nationalisten teilweise monatelang von der Außenwelt abgeriegelte türkische Dörfer (z.B. Erenköy) zu versorgen.

Am 15. Juli 1974 wurde Makarios durch einen Putsch der griechischen Nationalgarde abgesetzt; das Ziel war der Anschluss Zyperns an Griechenland. Die Türkei reagierte darauf am 20. Juli mit einer Besetzung des nördlichen Teils der Insel. 200.000 griechische Zyprioten wurden aus dem Nordteil Zyperns vertrieben, eine Minderheit verblieb auf der Halbinsel Karpaz (Risokarpasia), ebenso wie arabischsprachige Maroniten. Im Gegenzug wurden türkischsprachige Zyprioten aus dem Süden der Insel vertrieben. Seit dieser Zeit ist die Insel geteilt, 37% der Inselfläche bilden die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern.

EU-Beitritt

Am 26. April 2004 fanden in den beiden Landesteilen getrennte Abstimmungen über die Annahme des Friedensplanes von UN-Generalsekretär Kofi Annan statt. Dabei lehnte die griechische Bevölkerung bei einer Stimmbeteiligung von 88 Prozent den Plan mit 75,8 % der Stimmen ab, während die türkische Seite bei einer Stimmbeteiligung von 87 % mit 64,9 % zustimmte. Für einen Abstimmungserfolg wäre die Zustimmung beider Volksgruppen nötig gewesen. Somit wurde am 1. Mai 2004 nur der griechische Teil Zyperns in die EU aufgenommen. Der Plan von Kofi Annan sah die Schaffung einer Föderation zweier Teilstaaten nach dem Muster der Schweiz vor.

Die griechischen Zyprer waren der Meinung, dass in einem föderativen Staat die Mehrheit der griechischen Zyprer und die türkisch-zyprische Volksgruppe auf eine Ebene gestellt würden und dieser die Kontrolle über 30 % der Insel zugestanden würde, obwohl sie nur 18 % der Bevölkerung ausmacht. Außerdem sollte bei einer Wiedervereinigung Zyperns nach dem Plan von Kofi Annan der Abzug der türkischen Besatzungstruppen bis 2018 dauern. Der Abzug sollte früher beendet sein. Und drittens ist der Süden nicht bereit, die Entwicklung des wirtschaftlich rückständigeren Nordens zu finanzieren.

Vertreter von UNO, der USA und der EU äußerten tiefes Bedauern über das Ergebnis. EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen sprach von einer "verpassten Chance". Er sehe sich "persönlich von der griechisch-zypriotischen Regierung getäuscht". Der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan rief die EU dazu auf, Ankara ebenso wie die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern für ihre positive Haltung zu belohnen. Ein neues Referendum schloss er aus. Dagegen erklärte Papadopoulos, die Abstimmung sei keine Absage an eine endgültige Lösung des Konflikts. Annan äußerte die Hoffnung, dass die griechischen Zyprer nach einer nüchternen Analyse zu einem Gesinnungswandel gelangen könnten.

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