Die Legio I Noricorum wurde von Kaiser Diocletian (284-305) aufgestellt um den Donaulimes in der Provinz Noricum - Teile von Österreich und Slowenien - gemeinsam mit der alteingesessenen Legio II Italica zu verteidigen.
Ende des 3. Jahrhundert n.Chr. verschwinden im Zuge der heftigen Germaneneinfälle auch in Noricum die alten Alen- und Kohorten großteils und die stark reduzierter Legionsbesatzungen müssen auf verschiedene Kastelle verteilt werden. Neue Spezialtruppen und Flottenverbände entstehen und Mautern (Favianiae) erhält mit der legio I Noricorum erstmals eine Legionsbesatzung. Aus der letzten Dekade des 3. Jahrhunderts ist auch eine Opferinschrift eines Offiziers dieser Einheit an den Gott Mithras bekannt. Diese wurde bei der Provinzhauptstadt Virunum, nahe dem heutigen Klagenfurt gefunden. Hauptquartier der Legion war das Kastell Adiuvense, das heutige Ybbs an der Donau. Nach der Notitia Dignitatum wurde die Donau in Noricum vorher nur mit Schiffen der legio II Italica überwacht, die seit 172/173 n.Chr. in Lauriacum lag. Ende des 3. Jhs. erhielt sie auch von der Flottenabteilung der neuen legio I Noricorum im Kastell Favianae (Mautern) Unterstützung. Die Legion diente laut der Notitia Dignitatum auch noch im frühen 5. Jahrhundert in Noricum und der benachbarten Pannonia I. Für die Provinzen Pannonia I und Noricum gab es um 400 n. Chr. einen gemeinsamen militärischen Oberbefehlshaber, den Dux Pannoniae Primae et Norici. Die Legion wird in allen Abwehrkämpfen gegen die eindringenden Germanenstämme in Verwendung gestanden haben.
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