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Am 6. Okt 105 v. Chr. wurde eine römische Armee, die Südgallien schützen sollte, in einer Schlacht bei Arausio, dem heutigen Orange in der Provence, von den Kimbern und Teutonen vernichtend geschlagen. Die wandernden Völker unter der Führung des Königs Boiorix zogen vom Rhônetal abwärts nach Süden bis nach Arausio. Hier wurden sie von zwei Armeen gestellt, die unter dem Befehl von Prokonsul Quintus Servilius Caepio und Konsul Cn. Mallius Maximus standen. In der darauffolgenden Schlacht kam es zu einer vernichtenden Niederlage der römischen Streitkräfte. Der genaue Ablauf der Schlacht ist nicht bekannt, aber man weiß, dass Prokonsul Caepio den Oberbefehl seines Heeres nicht an Mallius Maximus abtreten wollte, weil dieser, wie er meinte, von zu geringem Stand gewesen wäre. Die Spaltung führte dazu, dass zwei etwa gleich starke römische Heere, die nicht zusammenarbeiteten, gegen die Feinde geführt wurden. Nach Angaben des Valerius Antias wurden etwa 80.000 Legionäre und 40.000 Trossknechte und Marketender erschlagen. Nur 10 Legionäre, die von der Niederlage berichteten, sollen das Gemetzel auf römischer Seite überlebt haben. Auch Prokonsul Caepio überlebte. Allerdings ist der Berichterstatter Valerius Antias für seine Übertreibungen bekannt; die übliche Schlachtaufstellung der römischen Einheiten lassen seine Zahlen jedenfalls zweifelhaft erscheinen. Gleichwohl war es eine vernichtende Niederlage der römischen Streitkräfte, die mittelbar zur Heeresreform durch Marius (104 v. Chr.) führte, die die Kampfkraft der römischen Streitkräfte stark erhöhte. Angaben über die Verluste auf Seiten der Kimbern und Teutonen gibt es nicht. Nach der Schlacht wurde, wie damals üblich, die Beute komplett den Göttern geopfert. Wider Erwarten und entgegen allen Befürchtungen zogen die Sieger nicht weiter in Richtung Rom. Die Kimbern wanderten stattdessen westwärts nach Spanien, die Teutonen dagegen ins Innere Galliens auf der Suche nach Land und Siedlungsraum.
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