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Agri decumates bzw. decumates agri ("Zehntland"), deutsch Dekumatenland, ist bei Tacitus (Germania 29, 3) die Bezeichnung für ein Gebiet jenseits (also östlich bzw. nördlich) von Rhein und Donau, das nach seiner Aussage ursprünglich von Kelten bewohnt wurde, jedoch bald auch ansässige Sueben hatte, und später zum Römischen Reich gehörte.
Non numeraverim inter Germaniae populos, quamquam trans Rhenum Danuviumque consederint, eos qui decumates agros exercent: levissimus quisque Gallorum et inopia audax dubiae possessionis solum occupavere; mox limite acto promotisque praesidiis sinus imperii et pars provinciae habentur.
"Obwohl sie jenseits von Rhein und Donau ansässig sind, möchte ich die Bewohner des Dekumatenlandes nicht zu den Völkern Germaniens zählen. Leichtfertige Gallier, aus Not kühn geworden, besetzten das Land ohne richtigen Besitzanspruch. Nachdem bald darauf ein Grenzwall angelegt und Festungen vorverlegt wurden, gilt es als eine Ausbuchtung des Imperiums und Teil der Provinz."
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. besetzten die Römer unter Domitian das Gebiet und sicherten es durch eine Reihe von Befestigungsanlagen (Obergermanisch-Raetischer Limes). Das Dekumatenland gehörte jetzt zur Provinz Germania Superior. Unter römischem Schutz blühte das Land auf; erst im 3. Jahrhundert wurde es durch Einfälle der Alamannen erheblich verheert und ging nach dem Tod des Probus endgültig an die Alamannen verloren.
Die Herkunft des Namens ist umstritten; es wäre möglich, dass er von einem uns unbekannten Ort namens Decuma oder Decumum abgeleitet wurde oder dass es sich um ein dem Kaiser tributpflichtiges Land handelte, das den zehnten Teil seiner Erzeugnisse abgeben musste.
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