ART

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122) Attischer Erzgiesser aus dem Demos Alopeke, dessen Thätigkeit am Ende des 5. Jhdts. begonnen und tief ins 4. Jhdt. hinein gereicht zu haben scheint. Dieser Ansatz bestimmt sich einerseits durch sein Porträt des Reiterführers Simon, den bereits Aristophanes in den 424 aufgeführten Rittern v. 242 erwähnt und der einen Tractat περὶ ἱππικῆς verfasst hatte, auf den Xenophon in seiner gleichnamigen Schrift Bezug nimmt, andererseits durch den Schriftcharakter seiner Künstlerinschriften, von denen die jüngste (CIA IV 2, 1393 c) nach dem Urteil U. Koehlers nicht viel älter als die Mitte des 4. Jhdts. sein kann. Dem Altertum galt er als der Classiker der realistischen Plastik, nicht nur nach der vielleicht absichtlich übertreibenden Schilderung bei Luc. Philops. 18 (Furtwängler Meisterwerke 275, 2), sondern auch nach dem unbedingt zuverlässigen, auf der besten Kunstkritik beruhenden Zeugnis des Quintilian XII 10, 9, der ihn nimius in veritate und similitudinis quam pulcritudinis amantior nennt. Besonders trat diese Richtung in der von Lukian geschilderten Porträtstatue des korinthischen Feldherrn Pelichos hervor. Furtwängler a. O. verweist zur Veranschaulichung des Stiles auf die Feldherrnköpfe bei Arndt Griech. und röm. Porträts 271–280, die aber wohl etwas vor die Zeit des D. fallen; eher liesse sich auf die Köpfe 285–288 verweisen. Ausser dem Simon und dem Pelichos kennen wir [2851] durch litterarische Zeugnisse (Paus. I 27, 4. Plin. XXXIV 76) noch die auf die Akropolis geweihte Statue der im höchsten Alter dargestellten Lysimache, die 64 Jahre lang das Priestertum der Athene Polias inne gehabt hatte; Benndorf (Athen. Mitt. VII 1882, 47) wollte die Basis dieser Statue in einem kreisrunden, mit einem sehr verstümmelten Weihepigramm versehenen Postament wiedererkennen, das westlich vom Parthenon steht (CIA II 1376. E. Loewy Inschr. gr. Bildh. 64). Doch müsste dann in der Angabe des Pausanias ?σον τε πήχεος μάλίστα ein Versehen stecken, da die Dimensionen der Basis und die Breite der Standspuren auf eine weit grössere Statue hinweisen. Die Signatur des D. steht noch auf vier weiteren, sämtlich auf der athenischen Akropolis befindlichen Basen; zwei von diesen trugen Porträtstatuen: die eine (CIA II 1522. E. Loewy Inschr. griech Bildh. 63), die eines Hippolochides, ist dadurch annähernd datiert, dass dessen gleichnamiger Sohn Hippolochides im J. 334 Trierarch war (CIA II 804 B, a 77); die Basis einer zweiten Statue desselben Hippolochides von der Hand des Erzgiessers Symenos ist am Südabhang der Akropolis gefunden (CIA II 1531. Loewy a. O. 84). Die andere Porträtstatue, die eines Kephisodotos, stand auf derselben Basis mit der seines Sohnes, die aber von Symenos gefertigt war (CIA IV 2, 1393 c). Es scheint also, dass Symenos dem D. in seinen späteren Jahren als Gehülfe zur Seite stand. Auf den beiden andern Basen standen Weihgeschenke an Athena; auf der ersten, die die Form einer Säule hat, nennt sich ein Aristogenes als Weihender (CIA II 1425 b), auf der zweiten sind nur spärliche Reste des Weihepigramms erhalten (CIA II 1425. Loewy a. O. 62). Es ist möglich, dass eine dieser Basen das einzig litterarisch bezeugte Götterbild des ἀνθρωποποιός D. trug, die eherne Athena, an deren Aigis die Schlangen bei der Berührung einen Ton wie die Saiten einer Leier von sich gaben, daher sie das Beiwort ἠχητική (so Dittenberger, myetice B, musica R V) führte (Plin. XXXIV 76). Polemon (b. Diog. Laert. V 83) meint gewiss diesen D. Collignon Hist. d. l. sculpt. gr. II 184f.
[C. Robert.]
Anmerkungen (Wikisource)
Siehe auch Demetrios 122a im Supplementband V, S. 152 von Georg Lippold († 1954).

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