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Dan (Jud. 18, 7. 27ff. und oft im Alten Testament. Joseph. ant. Iud. I 177 Δάνος; V 178 u. a. Δάνα. Euseb. Onom. ed. Lagarde 234, 3. 249, 32. 275, 28. 33. Hieron. ebd. 104, 2. 114, 26. 136, 6. 11), nördliche Grenzstadt des israelitischen Besitzes, dessen Ausdehnung häufig mit dem Ausdruck ‚von D. bis Bersaba‘ bezeichnet wird (z. B. Jud. 20. 1 u. a.). Nach der Erzählung des Richterbuchs (a. a. O) war der Name des Ortes Lajisch (oder Leschem Jos. 19, 47, besser wohl mit Wellhausen De gent. Iud. 37. Leschám zu lesen); es war ein handel- und gewerbetreibender Ort, vielleicht eine Colonie der Phoinikier, jedenfalls in Beziehung mit diesen stehend. Der israelitische Stamm der Daniter besetzte dann die Stadt und nannte sie D. Die Erzählung berichtet zugleich die Errichtung des berühmten Heiligtums dort; bis herab zum Untergang Samariens blieb D. ein Hauptheiligtum des Nordreichs (I Reg. 12, 29f. II Reg. 10, 29. Amos 8, 4). Ja noch Josephus [2083] berichtet, dass zu seiner Zeit an der Jordanquelle in Daphne (ganz nahe bei D., wenn nicht identisch damit, s. d. Nr. 2) ein Heiligtum des ‚goldenen Kalbes‘ stand (bell. Iud. IV 3). Die Lage des Ortes wird ziemlich genau beschrieben: er lag in einer Ebene in fruchtbarer Gegend (Jud. a. a. O.), nicht weit vorn Libanon, an der einen der beiden Jordanquellen, an der des sog. ‚kleinen Jordan‘ (Joseph. a. a. O.), 4 Millien westlich von Paneas (Bânijâs). Nun haftet eben in dieser Gegend an einem ansehnlichen Hügel der Name Tell el-Ḳâḍî; die Bedeutung der beiden Worte Ḳâḍî und Dân ist dieselbe, ‚Richter‘, und es könnte vielleicht eine Reminiscenz an den alten Namen hier vorliegen. Jedenfalls passt die Lage vorzüglich auf die angegebene Beschreibung. Auf der Westseite des Hügels kommt aus einem breiten Becken ein grosser Wasserstrom. Mit ihm vereinigt sich das Wasser einer kleinen Quelle am Südwestende des Hügels in einem grossen Becken. Den hier entströmenden Fluss el-Leddân (der ‚kleine Jordan‘ des Josephus a. a. O.) sieht das Volk als die Hauptquelle des Jordan an, weil sie die grösste ist; sie enthält doppelt so viel Wasser, als der Bach von Bânijâs. G. A. Smith (a. a. O.) hat neuerdings den Versuch gemacht, D. mit Paneas-Bânijâs zu identificieren, weil dies die bessere, die Gegend beherrschende Lage sei. Allein der Umstand, dass Josephus, der beide Städte nennt, davon gar nichts andeutet und dass das Onomasticon geradezu beide Städte als benachbart unterscheidet, macht diese Gleichsetzung unmöglich. Art. Dan in Riehms Handwörterbuch. Survey of West.-Palest. Memoirs I 139ff. Ritter Erdkunde XV 207–218. Baedeker Palästina und Syrien⁴ 290. Guérin Galilée II 338ft. Robinson Neuere bibl. Forschungen 511ff. Buhl Geogr. Paläst. 238. G. Ad. Smith The historical geography of the holy Land 473. 481.
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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