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Uranos, Pergamon Zeus Altar
Uranos (römischer Name: Uranus) stellt in der griechischen Mythologie den Himmel in Göttergestalt dar, den Gaia ohne Begattung durch Eros im Schlafe hervorbrachte, „dass er sie immer umgebe, und dass er auf ewige Zeit der seligen Götter sichere Wohnung sei“ (Hesiod, Theogonie). Mit Uranos kam das männliche Element in die Welt.
Mit seiner Mutter Gaia zeugte Uranos die Titanen, Eurynome, die Kyklopen und die Hekatoncheiren. Er verbarg alle seine Kinder in der Erde – nach Michael Köhlmeier stieß er diese mit seinem riesigen Phallus immer wieder in Gaia, die ja für die Erde steht, zurück. Diese böse Tat erfreute ihn, so erzählt es Hesiod. Und sie erboste Gaia, die daraufhin den grauen Stahl hervorbrachte, um daraus eine Sichel (harpe) zu machen, und ihre Söhne anstiftete, den Vater zu entmannen. Alle erschraken, doch der Titan Kronos erklärte sich schließlich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, da Uranos tatsächlich als erster eine schändliche Tat ersonnen habe. Als Uranos das nächste mal zu Gaia stieg und bei ihr lag, entmannte ihn Kronos mit dieser Sichel – die in anderen Erzählungen aus Feuerstein gewesen sein soll. Aus den Blutstropfen, die auf die Erde fielen, gebar Gaia die drei Furien (Erinyen), die Giganten und die Eschennymphen. Seither verfolgen die Erinyen jede Verletzung mütterlicher Ansprüche, selbst wenn diese nicht gerechtfertigt sind, in weiterer Folge aber auch jede Verletzung einer Rangordnung, die durch eine Blutsverwandtschaft bedingt ist.
Aus dem Samen des abgeschnittenen Geschlechts, das in das Meer fiel, entstand Aphrodite. Kronos übernahm die Weltherrschaft, bis auch er von seinem Sohn Zeus gestürzt wurde.
Mit der Erzählung der Entmannung des Uranos nimmt die Urzeugung zwischen Himmel und Erde in der griechischen Mythologie ihr Ende und Uranos selbst spielt in den weiteren Erzählungen keine Rolle mehr.
Quelle:
Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen – Die Götter- und Menschheitsgeschichten, dtv, ISBN 3-423-30030-2
Lexikon der Griechischen Mythologie
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