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Griechische Mythologie

Hypnos und Thanatos betten einen Toten (Lekythos D 56), British Museum

Thanatos (griechisch θάνατος), in der griechischen Mythologie der Gott des Todes (bzw. der Tod selbst - sofern man ihn überhaupt in einer solchen Form personifizieren kann). Thanatos ist der Zwillingsbruder des Hypnos, mit ihm wird er auch häufig dargestellt: "Ildefonso-Gruppe" als Schlaf und Tod. Er entstand aus der Nyx.

Griechische Mythologie

Ildefonso Gruppe

Nicht zu verwechseln mit Hades.

Er ist außerdem Sohn der Nyx (Nacht) und Bruder der Eris, der Ker, des Momos und Nemesis.

Laut Hesiod wohnt Thanatos dort, wo Nacht und Tag einander begegnen und wo Atlas das Himmelsgewölbe trägt. Hier, wohin nie die Strahlen der Sonne Helios dringen, wohnt auch der Schlaf Hypnos, aber während der von hier aus seine Streifzüge über Erde und Meer unternimmt, friedlich und freundlich zu den Menschen, hat Thanatos „ein eisernes Herz und ehernen, erbarmungslosen Sinn”. Einen einmal gepackten Menschen gibt er nimmer frei und selbst den unsterblichen Göttern ist er feind. (Theogonie, 746-766)

Übersicht (griechische Mythologie)
(Quellen sind nicht ganz eindeutig)

Eltern/Ursprung:

Nyx

Geschwister:

Aither, Charon, Eris, Hemera, Hesperiden, Hypnos, Ker, Moiren, Momos, Moros, Nemesis,

Griechische Mythologie

Der Schlaf und der Tod tragen den Körper des Sarpedon nach Lykien , Johann Heinrich Füssli

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Nach der Psychoanalyse Sigmund Freuds steht Thanatos für den Todestrieb als Gegenstück zu Eros, aus welchem Freud das Lustprinzip und die Libido erklärt.

Thanatos der Todestrieb im Vergleich zum geläufigeren Eros, dem Lebenstrieb:

Die Vorstellung vom dialektischen Gegensatzpaar Thanatos-Eros ist erst durch die Freudsche Psychoanalyse aufgekommen und ist der griechischen Mythologie entlehnt. Thanatos und Eros werden im Sinne einer Evolution der Triebe als Urtriebe angesehen. Freud selbst sprach allerdings nur von "Eros" im Gegensatzpaar von Lebenstrieb(en) und Todestrieb(en) seiner späteren Theorie. (Freud erwähnt dabei abwechselnd Trieb und Triebe, verwendet also den Singular und Plural ohne genaue Festlegung.) Der Begriff des "Thanatos" als Gegenpol zum "Eros" wurde allerdings nicht durch Freud selbst, sondern von P. Federn eingeführt.

Relativ viele kleinere Wörterbücher und Lexika haben keinen Eintrag zu Thanatos, gleichwohl aber alle einen zu Eros: z.B.:

Umgangssprachlich bietet sich aktuell kein Adverb "thanatisch" wie vgl. "erotisch" an.

Medial wird Thanatos die Farbe Schwarz zugeordnet, Eros die Farbe Rot.

Gesamtgesellschaftlich ist Auseinandersetzung mit Thanatos eher einer gewissen Verdrängung (Psychologie) ausgesetzt; jedoch nicht in der Soziologie, vgl. dazu Émile Durkheim.

Zitat aus Herbert Marcuse, Triebstruktur und Gesellschaft, 1984 Frankfurt/Main Suhrkamp, Untertitel: Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud (unter altem Titel "Eros und Kultur" schon 1957 erschienen.)

Dort S.32 "Die letzte Beziehung zwischen Eros und Thanatos bleibt dunkel".

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