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Als Satyriasis - benannt nach den Satyrn der griechischen Mythologie - wurde in der Medizin/Psychologie ein krankhaft gesteigerterter männlicher Geschlechtstrieb bezeichnet.
Es handelte sich somit um das männliche Gegenstück zum ebenso veralteten Begriff der "Nymphomanie" oder "Mannstollheit" der Frau.
Selbst der neutralere Begriff "Hypersexualität" wird heute oft abgelehnt, da eine Quantifizierung von sexuellen Motivationen und sexuellem Empfinden ebensowenig wie die Anzahl der Partnerwechsel als alleinige Grundlage für eine Normierung individuellen Handelns im Bereich der Sexualität herangezogen werden sollte.
Donjuanismus - benannt nach Don Juan, einer archetypischen Romanfigur des spanischen Dichters Andrés de Claramonte (um 1580 bis 1626) - ist die psychologisierende Bezeichnung für Satyriasis. Aber auch hier gilt: Wenngleich die Versuchung groß ist, ein augenscheinlich "typisches" bis "archetypisches" Verhalten zu diagnostizieren und entsprechende psychotherapeutische Lösungsansätze zu bieten, unterscheidet sich der "Don Juan" vom Satyrn im Wesentlichen nur durch die feinere Klinge seiner Verführungskunst - und von einem beliebigen Mann, der Frauen ("die Mutter") geringschätzt, durch die Tatsache, dass er seine Sexualität auf direktere Art und Weise, somit hier weniger sublimiert auslebt. Übrig bleibt also neben der in allen Fällen gegebenen Abwertung der Frau wieder eine gesteigerte, unsublimierte Triebhaftigkeit - mit allen oben erwähnten Problemen.
In tiefenpsychologischer Sicht wird diese vordergründige Abwertung der Frau wohl durch eine überwertige Beschäftigung mit der eigenen spezifischen "Mutterproblematik" bedingt sein. Überwertig? Wir wissen nicht, wie und weshalb die Beziehung zwischen Mutter und Sohn gestört war. Wir wissen auch nicht, wo die Grenze zwischen persönlicher Tragik und Schuld des Don Juan liegt, inwieweit es sich also um einen Wiederholungszwang handelt bzw. wo überall freie Entscheidungen möglich waren. Es steht also fest, dass dieses Verhalten von den natürlichen Normen abweicht.
Auch ohne auf eine Täterpsychologie im besonderen einzugehen oder die Folgen bei den Opfern zu betrachten, zeigt sich, wie vielschichtig dieser Problemkreis zu sehen ist. Mit den Begriffen Hypersexualität, Satyrismus oder Donjuanismus ist also nicht viel mehr als eine plakative, sensationsbeladene Symptombeschreibung "gewonnen". Wie bei jeder Beschäftigung mit Archetypen wird mehr über die abgewehrten Triebkonflikte des Betrachters erfahren als über das Subjekt des "Don Juan".
Siehe auch: Nymphe
Antikes Griechenland
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