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Das Liniengleichnis ist ein Gleichnis Platons aus seinem Werk Politeia. Dieses ist das zweite der drei bekanntesten Gleichnisse Platons. Am Ende des sechsten Buches der Politeia folgt das Liniengleichnis dem Sonnengleichnis, welche in das Höhlengleichnis am Anfang des siebten Buches münden.

Im Gleichnis ordnet Platon Sichtbares und Denkbares von unsichersten Vermutungen bis zur sichersten Vernunfterkenntnis, von der abhängigen bildlichen Erkenntnis bis zur vorraussetzungeslosen Idee.

Platon entwickelt in der Politeia seine Vorstellung des guten Staates. Im Gespräch zwischen Sokrates und seinem Dialogpartner Glaukon versucht er klarzumachen, welche Qualitäten ein König des Staates entwickeln muss. Aus seiner Überzeugung, dass Wissen und politische Macht in den selben Menschen vereint sein sollte, folgt die Vorstellung von Philosophenkönigen.

Das Liniengleichnis ist stark abstrakt und lässt Platons ansonsten bildhafte und anschauliche Sprache etwas vermissen.

Inhalt

Sokrates beschreibt Glaukon eine Linie, die in zwei Teile aufgeteilt ist. Die zwei Teile seien das Sichtbare und das Denkbare. Dann unterteilt er die Linie weiter und zwar wird jeder der entstandenen beiden Teile der Linie nochmals im gleichen Verhältnis geteilt. Dadurch entsteht die folgende Unterteilung:

Sichtbares

  • Schatten, Spiegelungen
  • sichtbare Objekte

Denkbares

  • Mathematik, Logik
  • Das Reich der Ideen

Dies repräsentiert eine Reihenfolge der Erkenntnis von der einfachsten Bildhaften zur höchsten Erkenntnis im Reich der Ideen. Die vorraussetzungslose oberste Erkenntnis des Guten, ist im Sonnengleichnis beschrieben und wird an die Spitze des Ideenreiches gestellt. Hierbei ist der falsche Glaube, durch Schatten und Spiegelungen auf die Objekte, denen sie entsprungen sind, schließen zu können, analog dazu aus der Mathematik auf die Ideenwelt rückschließen zu wollen.

Zweck

Das Liniengleichnis bewertet die Erkenntnis, die Platon später in der Politeia von einem Herrscher erwarten wird. Dieses Gleichnis bildet zusammen mit dem Sonnengleichnis die Grundlage für das Höhlengleichnis, dass die gebildeten Begriffe anwendet.

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