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Leleger als Volksstamm

Als Leleger (leleges) wurde in der Antike eine Bevölkerung Griechenlands und Kleinasiens bezeichnet, die wie die Pelasger und Karer nicht griechisch sprach und vermutlich zu den vor-indoeuropäischen Bewohnern zählte. Zum Teil verstand man im alten Griechenland unter Leleger auch achäische Griechen aus Kleinasien.

Nach den ältesten Autoren und Überlieferungen waren die Leleger vor allem in der Ägäis und in Südwest-Kleinasien, den Pelasgern benachbart, ansässig, als die indoeuropäischen griechischen Stämme, die sogenannten Achäer (achaioi) einwanderten. Heutige Autoren nehmen an, dass der Name Leleger keine autochthone, sondern eine griechische Bezeichnung ist. Allerdings gibt Apollodorus als Ursprung den einheimischen Namen eines Königs Lelex an. Die zahlreichen Erwähnungen bei antiken Autoren beweisen, dass in klassischer Zeit eine Bevölkerung mit nichtgriechischem Idiom in einigen Gegenden Griechenlands noch fassbar war. (siehe ägäische Sprachen)

Leleger in Kleinasien

Homers Ilias gibt die Leleger als Bundesgenossen der Trojaner an, obwohl sie in dem Katalog der Trojaner in der Ilias nicht nochmals erwähnt werden und ihre Herkunft nicht genannt wird. Allgemein ist eine Abgrenzung von anderen Völkern nicht immer eindeutig. Daher stellt sich die Frage, ob die Leleger vielleicht mit den vor-indogermanischen Pelasgern oder anderen indogermanischen Völkern Kleinasiens wie den Karern, Lydern oder Phrygern identisch sind.

Leleger in Griechenland und der Ägäis

Nach Hesiod waren die Leleger auch in Lokris in Zentralgriechenland ansässig. Herodot, der selbst aus Ionien/Karien stammte, behauptet, dass die Leleger mit Minos auf Kreta zusammenhingen und von den einwandernden griech. Stämmen der Dorer und Ionier nach Südwest-Kleinasien vertrieben und später als Karer bezeichnet wurden.

Andere Autoren des 4. Jahrhunderts siedeln die Leleger auch in Boiotien, in Leukas, in Thessalien, Euboia, Megara, Lakedaimonien und Messenien an. Dies veranlasste verschiedene Autoren zu der Annahme einer Einwanderung. Andere haben daraus geschlossen, dass die Leleger überall Reste einer vorindogermanischen autochthonen Bevölkerung im östlichen Mittelmeer-Raum darstellen.

Literatur

Literatur die sich den verschiedenen Theorien dieser indo-europäischen oder vor-indoeuropäischen Bevölkerungs-Genesis des östl. Mittelmeeres widmet:

  • H. Kiepert, "Über den Volksstamm der Leleger", in: Monatsber. Bert. A had., 1861, S. 114. Er bezeichnet die Leleger als Ureinwohner, die mit den Illyrern und weiter mit den Albanern verwandt seien.
  • K. W. Deimling, Die Leleger (Leipzig, 1862), Herkunft im Südwesten Kleinasiens, die von dort nach Griechenland kamen (praktisch die griechische Sicht).
  • G. F. Unger, "Hellas in Thessalien," in Philologus, Supplement. II. (1863), macht aus ihnen Phönizier.
  • E. Curtius, Griechische Geschichte, Berlin 1878, Bd.I. Definiert eine "Lelegische" Periode bei der Entstehung der Ägäischen Kultur.

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