- Verwendung in der Elektrotechnik und Physik
- Unicode Code Charts Greek and Coptic (PDF)
- Unicode Code Charts Greek Extended (PDF)
- Direkte Transliteration Lateinisch - Griechisch
- Altgriechisch auf dem Computer
- Altgriechische Schrift in HTML-Dateien (Unicode)
- Aussprachehilfe zum neutestamentlichen Griechisch (Deutsche Schulaussprache, nicht Originalaussprache!)
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Das griechische Alphabet ist die Schrift, in der die griechische Sprache seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. geschrieben wird. Die griechische Schrift ist eine Weiterentwicklung des phönizischen Alphabets. Sie war die erste Alphabetschrift im engeren Sinne. Vom griechischen Alphabet stammen u. A. das lateinische und kyrillische Alphabet ab.
Kylix, Griechische Alphabet, 420 v. Chr.
Zeichen
Zeichentabelle
Zeichen | Name 1 | Altgr.
Transkription |
Unicode (groß/klein |
---|---|---|---|
Α, α | Alpha (ἄλφα) | a | U+0391 U+03B1 |
Β, β, ϐ | Beta (βῆτα) | b | U+0392 U+03B2 |
Γ, γ | Gamma (γάμμα) | g | U+0393 U+03B3 |
Δ, δ | Delta (δέλτα) | d | U+0394 U+03B4 |
Ε, ε | Epsilon (ἔψιλον) | e | U+0395 U+03B5 |
Ζ, ζ | Zeta (ζῆτα) | z | U+0396 U+03B6 |
Η, η | Eta (ἦτα) | Ä“ | U+0397 U+03B7 |
Θ, θ, ϑ | Theta (θῆτα) | th | U+0398 U+03B8 |
Ι, ι | Iota (ἰῶτα) | i | U+0399 U+03B9 |
Κ, κ, ϰ | Kappa (κάππα) | k | U+039A U+03BA |
Λ, λ | Lambda (λάμβδα) | l | U+039B U+03BB |
Μ, μ | My (μῦ) | m | U+039C U+03BC |
Ν, ν | Ny (νῦ) | n | U+039D U+03BD |
Ξ, ξ | Xi (ξῖ) | x | U+039E U+03BE |
Ο, ο | Omikron (ὄμικρον) | o | U+039F U+03BF |
Π, π, ϖ | Pi (πῖ) | p | U+03A0 U+03C0 |
Ρ, ρ, | Rho (ῥῶ) | r(h) | U+03A1 U+03C1 |
Σ, σ (am Wortende: ς) | Sigma (σίγμα) | s | U+03A3 U+03C2/U+03C3 |
Τ, τ | Tau (ταῦ) | t | U+03A4 U+03C4 |
Υ, υ | Ypsilon (ὔψιλον) | y | U+03A5 U+03C5 |
Φ, φ, ϕ | Phi (φῖ) | ph | U+03A6 U+03C6 |
Χ, χ | Chi (χῖ) | ch | U+03A7 U+03C7 |
Ψ, ψ | Psi (ψῖ) | ps | U+03A8 U+03C8 |
Ω, ω | Omega (ὠμέγα) | Å | U+03A9 U+03C9 |
1) Name des Buchstabens in deutscher Transkription und folgend die altgriechische Schreibweise; die neugriechischen Namen unterscheiden sich teilweise geringfügig und werden auch anders ausgesprochen.
2) 5. Jahrhundert v. Chr.
Aussprache
Im Schulunterricht westlicher Länder ist die von Erasmus von Rotterdam etablierte Ausspracheweise des Altgriechischen üblich. Erasmus rekonstruierte die Aussprache mit Hilfe von bereits in der Antike ins Lateinische übernommenen griechischen Wörtern sowie der in Westeuropa überlieferten Aussprache des Lateinischen. Sie weicht in einigen Punkten von der heute nach wissenschaftlichen Kriterien rekonstruierten Aussprache ab. In Griechenland selbst wird heute für alle Texte, auch für altgriechische, die neugriechische Aussprache verwendet; auch in anderen orthodoxen Ländern ist eher die neugriechische als die westliche Aussprache Grundlage für die Aussprache griechischer Wörter.
Transkription
Für die Transkription altgriechischer Wörter in die lateinische Schrift gibt es eine recht eindeutige Norm. Einzig bei der Wiedergabe der Buchstaben η und ω (mit oder ohne Makron) und des Digraphs ου (ou oder u) gibt es kleinere Unterschiede.
Die Umschrift des Neugriechischen wird nicht einheitlich gehandhabt, eine existierende ISO-Norm konnte sich bislang nicht durchsetzen. Zum Teil richtet sich die Umschrift an der Aussprache, zum Teil am griechischen Schriftbild. Für die Verwendung innerhalb der Wikipedia gibt es die Namenskonvention Neugriechisch.
Vorklassische Zeichen
Einige Zeichen aus dem phönizischen Alphabet existierten in bestimmten älteren Formen des griechischen Alphabets. Durch die Standardisierung des Alphabets wurden sie abgeschafft. Die Buchstaben Digamma, Qoppa und Sampi blieben aber als Zahlenzeichen bestehen.
Das Digamma (δίγαμμα, Ϝ ϝ) ging wie das Ypsilon aus dem phönizischen Waw hervor und bezeichnete ursprünglich den Laut /w/ (wie in engl. water). Als dieser Laut in den meisten Dialekten wegfiel, wurde das Zeichen überflüssig. Die Bezeichnung Digamma („Doppelgamma“) ist jünger und bezieht sich auf die Form, die wie zwei aufeinandergelegte Gammata (Γ) aussieht.
Das Qoppa (κόππα, Ϙ ϙ) entsprach dem phönizischen Qoph, das den semitischen /q/-Laut bezeichnete. Im Griechischen wurde das Qoppa anfangs für /k/ vor /o/ oder /u/ verwendet.
Der Ursprung des Sampi (Ϡ ϡ) ist nicht eindeutig geklärt. Es stand für /ss/ oder /ks/.
Das (San Ϻ ϻ) entsprach dem phönizischen Zade. Es stand meistens für /s/, wurde aber schon früh durch das Sigma ersetzt. Im arkadisch-kyprischen Dialekt hatte es den Lautwert /ts/.
Spiritus
Als der Buchstabe H, der ursprünglich für /h/ stand, den Lautwert /ɛː/ erhielt, entwickelte man durch Halbierung des H das Zeichen ├, um weiterhin den /h/-Laut wiedergeben zu können. Später entwickelte sich daraus der Spiritus asper, ein diakritisches Zeichen, das wie ein hochgestelltes kleines c aussieht und über dem anlautenden Vokal steht. In Analogie zum Spiritus asper wurde später der Spiritus lenis, der die Form eines spiegelverkehrten Spiritus asper hat, für einen vokalischen Anlaut ohne /h/ entwickelt.
Spiritus asper (῾): ὕδωρ hydōr („Wasser“), ῥυθμός rhythmos („Rhythmus“), Ἕλλας Hellas („Griechenland“)
Spiritus lenis (᾽): ἐγώ egō („ich“), Ἔρως Erōs („Liebe“)
Akzente
Da das originale Altgriechisch eine Tonsprache war, wurden auch für die Bezeichnung der Töne drei verschiedene Zeichen erfunden:
- der Akut (´) für den Hochton, Bsp. Διοτίμα Diotíma
- der Gravis (`) für den Tiefton, Bsp. καὶ αὐτὸς τιμῶ kaì autòs timô (auch ich-selbst ehre)
- der Zirkumflex ( ῀ ) für den Steig- und Fallton, Bsp. Φαῖδρος Phaîdros
Im modernen Griechisch (das keinen h-Laut mehr hat und auch keine Tonsprache mehr ist) wurden diese Zeichen 1982 abgeschafft. Die Akzente wurden durch ein einziges Zeichen, den Tonos (τόνος) ersetzt, der heute in mehrsilbigen Wörtern die betonte Silbe kennzeichnet. (Der Tónos sieht aus wie ein Akut, ist aber ein eigenes Zeichen und wird im Unicode vom Akut unterschieden.) Dieses vereinfachte System wird μονοτονικό genannt; in vielen literarischen Publikationen wird jedoch noch das alte Akzentsystem (πολυτονικό) inklusive Spiritus verwendet – für Poesie fast ausnahmslos. Alltagstexte wie die meisten Zeitungen, Werbeplakate und alles Offizielle richten sich jedoch nach den neuen Regeln. Im modernen Griechisch, das sich lautlich noch weiter verändert hat, könnte eigentlich noch eine Reihe weiterer, inzwischen gleich klingender Buchstaben abgeschafft werden, hier war die überlieferte Rechtschreib-Tradition allerdings bisher stärker. Deshalb ist die griechische Rechtschreibung auch für Muttersprachler bis heute kein einfaches Unterfangen – trotz der Akzentreform.
Diakritische Zeichen
- Das Trema (¨) zeigt im Altgriechischen an, dass zwei Vokale keinen Diphthong bilden, sondern in zwei Silben gesprochen werden. So wird Ἀτρεΐδης („Atreide“, „Sohn des Atreus“) viersilbig als Atre-idēs gesprochen. Im Neugriechischen kennzeichnet das Trema die getrennte Aussprache eines der Digraphen (οϊ, αϊ, εϊ), dies häufig aber nicht ausschließlich in Fremdwörtern. Z. B. das „Boot“ καΐκι, sprich /ka'iki/ wäre ohne Trema /keki/; der engl. Vorname Mike wird Μαϊκ umschrieben.
- In den Langdiphthongen ēi, ōi und āi verstummte das i bereits früh. Ab dem 12. Jahrhundert wurde es als Iota subscriptum („untergeschriebenes Iota“) unter den vorangehenden Vokal gesetzt, Bsp. τῇ statt τῆι tē, (Dativ des bestimmten Artikels femininum, der). Bei Großbuchstaben wird das Iota meist als Iota adscriptum („dazugeschriebenes Iota“) neben den vorangehenden Vokal gesetzt, Bsp. Ἅιδης sprich: Hādēs („Hades“, „Unterwelt“). Im Neugriechischen wurde das Iota subscriptum im Zuge der Reform von 1982 abgeschafft.
Geschichte
Vorläufer
Schon einige Jahrhunderte vor Entstehung des griechischen Alphabets war die griechische Sprache schriftlich festgehalten worden. Die mykenische Kultur verwendete vom 14. bis 12. Jahrhundert v. Chr. die Silbenschrift Linear B, die aus der Schrift der Minoer Kretas entwickelt worden war. Nach dem Untergang der mykenischen Kultur geriet sie aber während der sogenannten „dunklen Jahrhunderte“ (12.–9. Jhd. v. Chr.) wieder in Vergessenheit. Das griechische Alphabet steht in keiner Verbindung zur Linearschrift B. Einzig auf Zypern hielt sich die kyprische Schrift, die den kretisch-minoischen Schriften nahe stand.
Entstehung
Das griechische Alphabet stammt von dem phönizischen Alphabet ab. Die genauen Umstände sowie Ort und Zeit der Entstehung sind weitgehend unbekannt. Wahrscheinlich geschah die Übernahme im 9. Jahrhundert v. Chr., auch wenn manche Forscher einen früheren Zeitpunkt annehmen. Als Entstehungsorte werden Euböa und Zypern vorgeschlagen. Die ersten überlieferten griechischen Inschriften, auf der Dipylon-Kanne von Athen und dem Nestorbecher von Pithekussai, stammen aus dem frühen 8. Jahrhundert v. Chr.
Das phönizische Alphabet war, wie auch die anderen semitischen Schriften, eine Konsonantenschrift. Im Griechischen spielten aber die Vokale eine weitaus größere Rolle als in den semitischen Sprachen, weshalb für sie auch eigene Buchstaben benötigt wurden. Zu diesem Zweck wurden phönizische Buchstaben, die Laute bezeichneten, die es im Griechischen nicht gab, zu Vokalzeichen umfunktioniert. Es ist unklar, ob es sich bei der Schaffung der Vokalzeichen um eine gezielte Entwicklung oder eine bloße Fehlinterpretation des phönizischen Systems handelt. Im Phönizischen bezeichnete z. B. der erste Buchstabe des Wortes ʔāleph („Ochse“) den Knacklaut /ʔ/; da es diesen Laut im Griechischen nicht gab, könnten die Griechen den Buchstaben auf den Vokal /a/ bezogen haben.
Ansonsten entsprachen sich die phönizischen und griechischen Buchstaben weitgehend. Aus dem phönizischen Waw entwickelten sich im Griechischen zwei Buchstaben: das konsonantische Digamma (Ϝ) für /w/ und das vokalische Ypsilon (Υ) für /u/ (später /y/). Einige Konsonantenzeichen wurden in ihrem Lautwert angepasst: Aus dem phönizischen Tet für das emphatische /tˁ/ wurde das griechische Theta (Θ) für das aspirierte /tʰ/, aus dem phönizischen Zajin für /z/ wurde das Zeta (Z), das ursprünglich wahrscheinlich /dz/ oder /zd/ gesprochen wurde. Im Phönizischen gab es drei verschiedene s-Laute, Samech, Zade und Schin, im Griechischen jedoch nur einen. Daher wurde das Samech zum Xi (Ξ) für /ks/ umfunktioniert; aus dem Zade entwickelte sich der griechische Buchtabe San (Ϻ), der aber schon früh zugunsten des aus dem Schin hervorgegangenen Sigma (Σ) aufgebeben wurde. Die phönizische Sprache unterschied zwischen dem Kaph für /k/ und dem Qoph für /q/. Im Griechischen wurden daraus die Buchstaben Kappa (K) und Qoppa (Ϙ), die beide /k/ gesprochen wurden. Weil sich zwei Buchstaben für den selben Laut als redundant erwiesen, wurde das Qoppa später abgeschafft. Das phönizische Chet, das einen im Griechischen nicht vorkommenden h-Laut bezeichnete, wurde zum griechischen H, das zunächst Heta genannt wurde und für /h/ stand. Erst später wurde es zum Vokalzeichen für /ɛː/.
Der Buchstabe Omega (Ω) für /ɔː/ wurde aus dem Omikron neu gebildet. Genuin griechische Neubildungen ohne Entsprechung im Phönizischen sind Phi (Φ) für /pʰ/, Chi (Χ) für /kʰ/ und Psi (Ψ) für /ps/.
Ursprünglich war das griechische Alphabet ebenso wie das phönizische linksläufig, d. h. es wurde von rechts nach links geschrieben. Danach wurde furchenwendig, d. h. abwechselnd links- und rechtsläufig (Bustrophedon) geschrieben, erst später setzte sich die rechtsläufige Schreibrichtung durch. Zunächst gab es nur die heutigen Großbuchstaben, die ohne Wortzwischenräume oder Satzzeichen geschrieben wurden.
Entwicklung
Im 3. Jahrhundert v. Chr. entwickelte Aristophanes von Byzanz in Alexandrien die Tonzeichen zur Unterscheidung der Intonation. Diese ursprünglich als Lesehilfe gedachten Akzente benötigte man für poetische und Theatertexte, zumal der dezentralisierende Akzent einem zentralisierenden zu weichen begann. Die Minuskeln entwickelten sich erst in byzantinischer Zeit, wohl in Syrien im 9. Jahrhundert aus einer Vereinfachung der Alltagsschrift (Kursive). Noch im 12. Jahrhundert wanderte das nicht ausgesprochene Iota unter den vorangehenden Vokal (Iota subscriptum). Diese Schrift blieb auch für das Neugriechische zunächst verbindlich, obwohl viele Unterscheidungen phonetisch nicht mehr benötigt wurden. Erst 1982 vereinfachte man das Alphabet, in dem man den Spiritus abschaffte und statt der drei Akzente einen einzigen, reinen Betonungsakzent einführte.
Mittelalterliche Schriftformen
In der Spätantike entstehen in Griechenland ähnlich wie im Westen Europas neue Schriftformen, die für die neuen Schreibstoffe und -techniken besser geeignet sind. Daraus geht die mittelalterliche griechische Buchschrift hervor, zunächst die sog. Unziale, dann über Zwischenstufen die Minuskel. Während die Antike nur Großbuchstaben (Versalien) kannte, die für das Schreiben von Briefen und Büchern lediglich kursiver geschrieben wurden, entstehen mit der Minuskel erstmals jene Kleinbuchstaben (Gemeine), die noch heute in unseren griechischen Druckschriften fortleben. Die dabei übliche Zuordnung, Großbuchstaben am Beginn von Namen sowie ggf. von Sätzen zu verwenden, kommt jedoch erst in der frühen Neuzeit auf; im Mittelalter wurden Handschriften zunächst vollständig in der Unziale, später vollständig in Minuskel geschrieben, wobei die Großbuchstaben höchstens für Überschriften u. ä. Auszeichnungen gebraucht wurden.
Weitere Verwendung
Außer für das Griechische wurde das griechische Alphabet auch für einige weitere antike Sprachen verwendet. Dazu gehörten in Kleinasien gesprochene Sprachen wie Phrygisch und Lydisch, die auf dem Balkan gesprochene thrakische Sprache sowie einige weitere ausgestorbene Sprachen wie Baktrisch in Zentralasien. Von allen diesen Sprachen sind jedoch nur spärliche Schriftquellen erhalten.
Heute findet das griechische Alphabet neben der griechischen Sprache nur vereinzelt für einige in Griechenland gesprochene Minderheitensprachen wie Aromunisch oder Arvanitisch Verwendung. Außerdem schreiben die Karamanlı, eine christlich-orthodoxe Minderheit aus der Türkei, ihre türkische Mundart in griechischer Schrift. Bei allen diesen Minderheitensprachen ist allerdings die schriftliche Verwendung sehr selten.
Die mathematisch-naturwissenschaftliche Notation greift oft auf griechische Buchstaben zurück. So werden Winkel meist mit griechischen Kleinbuchstaben bezeichnet. Viele spezielle Funktionen sind nach griechischen Buchstaben benannt, ebenso wie mathematische und physikalische Konstanten. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Kreiszahl π.
Weiterentwicklungen aus der griechischen Schrift
Das lateinische Alphabet geht über das von den Etruskern verwendete altitalische Alphabet auf eine westgriechische Variante zurück. Einige Unterschiede in Lautwert griechischer und lateinischer Zeichen erklären sich mit dem westgriechischen Ursprung; so stand X dort ebenso wie im Lateinischen für /ks/ und nicht für /kʰ/. Andere Unterschiede sind der etruskischen Überlieferung geschuldet; z. B. verfügte die etruskische Sprache nicht über die Laute /g/ und /w/, weshalb den griechischen Buchstaben Γ und Ϝ die Lautwerte /k/ und /f/ zugeordnet wurden. Die Römer übernahmen sie in Form der Buchstaben C und F. In späterer Zeit wurden die Buchstaben Y und Z direkt aus dem griechischen Alphabet übernommen, um griechische Lehnwörter wiedergeben zu können.
Das kyrillische Alphabet, das für zahlreiche slawische Sprachen Verwendung findet, wurde der Überlieferung nach im 9. Jahrhundert von Kyrill von Saloniki auf Grundlage einer griechischem Unzialschrift entwickelt. Zusätzlich zu den im griechischen Alphabet vorhandenen Zeichen übernahm er für Laute, die im Griechischen nicht vorkamen, Zeichen aus dem glagolitischen Alphabet. Die Aussprache des Griechischen hatte sich zu dieser Zeit bereits gewandelt, weshalb etwa die kyrillischen Buchstaben В und И ebenso wie Β und Η im Neugriechischen als /v/ und /i/ ausgesprochen werden. Ursprünglich wurden auch diejenigen griechischen Buchstaben übernommen, für die es im Kyrillischen keine Verwendung gab, wie Ѯ (Ksi) oder Ѡ (Omega). Viele dieser Zeichen wurden früh aufgegeben, der Buchstabe Ѳ (Fita), der auf das griechische Θ zurückging und /f/ gesprochen wurde, aber beispielsweise erst nach der Oktoberrevolution.
Die Kopten in Ägypten verwenden für die mittlerweile ausgestorbene, nur noch als Sakralsprache verwendete koptische Sprache das koptische Alphabet. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung des griechischen Alphabets, das mit Zeichen aus der altägyptischen demotischen Schrift erweitert wurde.
Die ausgestorbene gotische Sprache wurde mit dem gotischen Alphabet geschrieben. Dieses entwickelte im 4. Jahrhundert der Bischof Wulfila ebenfalls auf Grundlage des griechischen Alphabets. Daneben enthält die gotische Schrift Buchstaben, die aus dem lateinischen Alphabet oder der Runenschrift übernommen wurden.
Die armenische und georgische Schrift wurden beide im 5. Jahrhundert vom Heiligen Mesrop neu entwickelt. Dabei zeigt vor allem die Reihenfolge der Buchstaben griechischen Einfluss. Ähnlich verhält es sich mit dem glagolitischen Alphabet, das wohl ebenso wie das kyrillische im 9. Jahrhundert von Kyrill von Saloniki erschaffen wurde.
Typografie für das Griechische Alphabet
Aufgrund der Produktion von Druckmaschinen und Bleisätzen im Ausland, gab es lange Zeit keine eigene Entwicklung von Schriftarten (Fonts) für die griechische Schrift. Sie waren meist nur Adaptionen aus bekannten Lateinischen Schiften, (Ausnahmen waren etwa die griechischen Schriften von Bodoni). Mit dem Fotosatz und nochmehr mit der Digitalisierung war die Grundlage einer eigenen Typografie geschaffen. Es entstanden Schriftarten wie die "Sophia CF" oder die "Demo CF". So werden heute in Griechischen Zeitungen zumeist nur für das Griechische Alphabet entworfene Schriftarten verwendet.
Siehe auch
Literatur
- B. B. Powell: Homer and the Origin of the Greek Alphabet. Cambridge 1991. (engl.)
- Stanislav Segert: Altaramäische Schrift und die Anfänge des griechischen Alphabets. In: Klio 41 (1963), 38-57.
- Andreas Willi: Κάδμος ἀνέθηχε. Zur Vermittlung der Alphabetschrift nach Griechenland. In: Museum Helveticum 62 (2005), 162-171.
Weblinks
Antikes Griechenland
Biographien, Griechische Mythologie , Kriegführung, Kunst, Architektur, Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Sport, Leben, Geschichte, Index, Bilder/Zeichnungen Griechenland im Mittelalter Byzanz, Biographien, Kunst, Literatur, Orthodoxie, Byzantinische Armee, Geschichte, Index Griechenland in der Neuzeit Geographie, Inseln, Städte, Kunst, Musik, Biographien, Film, Sport, Wissenschaft, Literatur, Geschichte, --- Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft Hellenica Bibliothek - Scientific Library Index Griechisch: Αλφαβητικός κατάλογος |
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