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Region : Thessalien
Regionalbezirk : Larisa
Elassona ist eine griechische Kleinstadt im Verwaltungsgebiet (Nomoi) Larissa, Thessalien.
Östlicher Teil von Elassona mit dem Elassonitis (oder Elassonitikos) Fluss
Die Stadt wurde erstmals im 3. Jahrhundert v. Chr. von Homer als Olasson erwähnt und war bekannt für ihre weißen Kreidefelsen. Sie ist nicht älter als die Präfekturhauptstadt Larisa, die bereits im 5. Jahrhundert v.Chr. Münzen prägen ließ. Elassona war zu jeder Zeit eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg von Westmakedonien nach Ostthessalien und weiter südlich nach Zentralgriechenland. In Elassona begann der Weg nach Norden in Richtung Servia (Präfektur Kozani über den sogenannten Melouna-Pass zwischen dem Titaros im Osten und dem Kamvounia-Bergen im Westen des Passes. Entsprechend dieser strategischen Lage nahm die Stadt, obwohl hinsichtlich der Einwohnerzahl nicht sonderlich groß, eine immer wiederkehrende strategische Funktion ein.
Die Region um Elassona war vom Ende des 13. bzw. Anfang des 14. Jahrhunderts durch das osmanische Reich besetzt. Zuvor stand die Region unter der Kontrolle des byzantinischen Reiches seit 395 n. Chr., allerdings nicht ohne Unterbrechungen. Im 6. Jahrhundert fielen wie im restlichen Griechenland auch die slawischen Volksstämme ein und suchten (und fanden anteilig) Siedlungsgebiete. In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts expandierte das erste bulgarische Reich unter Zar Samuil auf die griechische Halbinsel und brachte weite Teile von Makedonien und Thessalien unter seine Kontrolle, darunter auch die Region von Elassona. Anfang des 10. Jahrhunderts eroberten die Byzantiner diese Gebiete wieder zurück. 1204 nach dem Fall von Konstantinopel durch den vierten Kreuzzug kam das Gebiet um Elassona an das lateinische Königreich Thessaloniki. Dessen Herrschaft währte nur bis 1224; es wurde mit samt seiner Hauptstadt Thessaloniki vom Despotat Epirus erobert. Letzteres verlor die gewonnenen Gebiete östlich des eigentlichen Epirus im Verlaufe der Jahre bis 1259, der endgültigen Niederlage gegen das Kaiserreich Nicäa bei der Schlacht von Pelagonien. 1264 übte das „wiederbelebte“ byzantinische Reich wieder die Herrschaft über Elassona und seine Region aus. Mitte des 14. Jahrhunderts eroberten die Serben unter ihrem König Stefan Uroš IV. Dušan weite Teile Griechenlands einschließlich der Region von Elassona, konnten ihre neuen Besitztümer nicht lange halten. Ende des 14. Jahrhunderts endete die byzantinische Herrschaft endgültig, als die Osmanen Makedonien und Thessalien mit Ausnahme von Thessaloniki und Kassandra unterwarfen.
Heutzutage zählt Elassona ca. 12.000 Einwohner und ist griechenlandweit bekannt für ihre Käseherstellung.
Die Stadt wird in durch den Fluss Elassonitis in zwei Bereiche geteilt: Die Altstadt auch Varosi genannt die an einen Hügel grenzt und eine neuerer Stadtteil. Vier Brücken verbinden die zwei Stadtteile.
Bild einer Brücke von Elassona, Anfang des 20-ten Jahrhunderts
Kloster Panagia Olympiotissa
Das Kloster von Panagia Olympiotissa auf einen Hügel, vom 13ten Jahrhundert, ist eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Elassona. Jedes Jahr am 5-ten Oktober wird eine "Wunder" Ikone vom Frauenkloster zu der Heiligen Demetrius Kirche im Zentrum der Stadt in einer Prozession gebracht , in Begleitung von Soldaten und Schülern, als Dank für die Befreiung der Stadt im Jahr 1912.
Etwa 20 km ausserhalb von Elassona liegt das Militärmuseum von Sarantaporo.
Wilhelm Leopold Colmar Freiherr von der Goltz
Trotz der Vorhersage von W. H. L. Colmar Freiherr von der Goltz "der unsterbliche Lehrmeister des osmanischen Heeres" dass der Platz am Sarantaporo das Grab der Griechen würde gewann die Griechische Armee am 9/10 Oktober 1912 die Schlacht gegen die Türkischen (Ottomanischen) Streitkräfte. Der preussische Freiherr von der Goltz (bekannt als Goltz-Pascha) hatte die Ottomanische Armee früher organisiert und war zum Teil für die Erfolge der Türken im Krieg gegen die Griechen im Jahr 1897 verantworlich.
Nach dem ersten Balkankrieg wurde Elassona de facto, nach dem zweiten Balkankrieg mit dem Frieden von Bukarest 1913 endgültig Bestandteil des Königreich Griechenlands. Es gehörte - wie heute - der Verwaltungsregion Thessalien (damals Diamerisma) sowie der ihr untergeordneten Präfektur Larisa an. Im Zweiten Weltkrieg eroberten deutsche Truppen Elassona nach dem Einmarsch nach Griechenland Mitte April 1941. Elassona wurde anschließend von italienischen Truppen okkupiert, bis Italien 1943 die Achse verließ und auf Seiten der Alliierten Deutschland den Krieg erklärte. Daraufhin wurde die italienische Besatzung von einer deutschen abgelöst. Im Oktober 1944 zogen sich die deutschen Truppen zurück.
Blick auf den Olymp von Südwesten. Links vor dem Olymp Elassona, rechts davon Tsaritsani
Im griechischen Bürgerkrieg von Mitte 1946 bis Mitte 1949 war die Umgebung von Elassona mehrfach Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen den kommunistisch kontrollierten Aufständischen und der regulären griechischen Armee unter dem Oberbefehl der rechtsgerichteten Regierung in Athen. Erneut kam dabei die Nähe zum Rückzugsraum für Guerillaaktivitäten, dem Olymbos, zum Tragen.
1997 wurde mit der griechischen Kommunalverwaltungsreform die Stadtgemeinde Elassona (Dimos Elassonas, Δήμος Ελασσόνας) geschaffen. Gleichzeitig endete die Existenz der Provinz Elassona, deren Verwaltungssitz Elassona bis 1997 gewesen war. Deren Gebiet umfasste bis 1964 auch das Gebiet von Deskati, was im Rahmen der Schaffung der Präfektur Grevena an diese abgegeben werden musste. Am 15. März 2006 rückte Elassona in das Blickfeld der griechischen Innenpolitik. Erstmalig seit der griechischen Kommunalverwaltungsreform 1997 spaltete sich ein Gemeindegebiet von einer neu geschaffenen Gemeinde ab. Das Gemeindegebiet Tsaritsani wurde am 15. März 2006 selbständig. Die Gemeinde bestand bis zur Abspaltung von Tsaritsani aus 12 Ortschaften, welche in acht Gemeindegebieten organisiert waren. Nach der Abspaltung hat die Gemeinde noch sieben Gemeindegebiete. Die Einwohnerzahl hat sich um 2.321 vermindert, die Fläche ist um 57,791 km² abgesunken.
Mit der Verwaltungsreform 2010 wurde nicht nur die Abspaltung Tsaritsanis rückgängig gemacht, es wurden auch die Gemeinden Andichasia, Karya, Livadi, Olymbos, Potamia, Sarandaporo und Verdikousa in Elassona eingemeindet, wodurch die Gemeinde auf das Gebiet der ehemaligen Provinz anwuchs.
Weblinks
Griechische Webseiteüber Elassona
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