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Kyrill und Methodios

Method(ius) (griechisch Μεθόδιος/Methodios, kirchenslawisch Мефодии, südslawisch Metodija, tschechisch Metoděj, slowakisch Metod) (* um 815 in Thessaloniki, † 6. April 885 in Großmähren) wirkte zusammen mit seinem jüngeren Bruder Kyrill von Saloniki (slawisch Solun, Solún, Soluň u.ä.) in der Slawenmission des 9. Jahrhunderts. Sein Taufname war Michael. Zu Lebzeiten seines Bruders stand Method in dessen Schatten.

Beide standen dabei im Spannungsfeld zwischen griechisch-byzantinischem und römisch-deutschem Einfluss und erreichten gegen viele Widerstände eine echte Inkulturation des Christentums bei den Slawen.

Leben

Method und Kyrill wurden im 9. Jahrhundert als Konstantin und Michael in Thessaloniki geboren. Ihr Vater war ein byzantinischer Drungarius (militärischer Offizier) namens Leontios (geboren in Thessaloniki, wahrscheinlich griechischer Herkunft), ihre Mutter namens (wahrscheinlich) Maria war wahrscheinlich slawischer Herkunft. Beide waren hochgebildet und feinsinnig.

Kyrill lehrte an der Hochschule von Konstantinopel Philosophie, während Method Abt eines Klosters war.

Etwa 861 beschloss Rastislav, der Herrscher Großmährens, dem ostfränkischen Einfluss in seinem Land endgültig ein Ende zu setzen, und wandte sich an den Papst in Rom mit der Bitte um Lehrer, die lokale Priester erziehen könnten, damit der ostfränkische Einfluss in Großmähren abnimmt. Byzantinische Priester, die schon seit langem ebenfalls in Großmähren tätig waren, schlugen Rastislav vor, sich mit der gleichen Bitte einfach an den byzantinischen Kaiser Michael III. - zu wenden.

862 wurde Method zusammen mit seinem Bruder Kyrill vom Kaiser Michael III. und Patriarch Photius als Missionar nach Großmähren geschickt, wo sie mehrere Jahre missionierten. 867 reisten sie über Venedig nach Rom, wo Kyrill 869 starb. Method hatte seinem Bruder auf dessen Sterbebett das Versprechen gegeben, bei der Slavenmission auszuharren, obwohl sein Herz ihn zurück in die Abgeschiedenheit und Stille eines Klosters zog.

Noch 869 wurde Method mit einem Brief an die slawischen Fürsten Rastislav (Mähren), Sventopluk (Neutraer Fürstentum (Slowakei)), und Kocel (Plattensee-Fürstentum (südwestliches Ungarn)) geschickt. Der Brief enthielt den Auftrag an Method, in Großmähren zu lehren und zu übersetzen. Da jedoch die bayerischen Priester die Billigung der Aktivitäten der beiden Slawenapostel nicht akzeptieren wollten, konnte Method die Tätigkeit der Großmährischen Akademie nicht wieder aufnehmen. Gegen Ende desselben Jahres schickte ihn Kocel daher zurück nach Rom, um dort zum Bischof ernannt zu werden, damit er die nötige Autorität für seine Aufgabe hatte.

Anfang 870 ernannte dann schließlich der Papst nach langem Überlegen Method zum päpstlichen Gesandten und zum Erzbischof von Pannonien und Großmähren mit Sitz in Sirmium, so dass Großmähren aus der kirchlichen Zuständigkeit Bayerns herausgenommen wurde. In Großmähren entstand damit das erste slawische Erzbistum, Method war sein erster Erzbischof. Der Sitz in Sirmium sollte symbolisieren, dass die altehrwürdige Diözese von Sirmium, die 582 zerstört wurde, wieder ins Leben gerufen wurde.

Der Papst hatte mit der Ernennung gezögert, weil Pannonien bereits unter dem Erzbischof von Salzburg, dem Bischof von Passau und dem Patriarchen von Aquileia aufgeteilt war und die Bulgaren 827 Sirmium erobert hatten. Als er jedoch erfuhr, dass die Bulgaren nach längeren Verhandlungen mit Rom sich 870 dem byzantinischen Patriarchat unterstellten, entschloss sich der Papst zur Ernennung von Method zum Erzbischof.

Im Frühling 870 wurde der neue Erzbischof Method zurück nach Großmähren geschickt. Auf dem Weg dorthin ließen ihn aber bayerische Bischöfe gefangen nehmen. Er wurde nach Regensburg gebracht, misshandelt und in einem Gefängnis inhaftiert (wahrscheinlich auf der Insel Reichenau oder in Ellwangen). Während eines formalen Gerichts (das möglicherweise von Ludwig dem Deutschen selbst geleitet wurde) wurde das kurz vorher verfasste Dokument „Conversio Bagoariorum et Carantorum“ verwendet, in dem man erfährt, wie die Bayern Großmähren und Kärnten christianisiert hatten und dass das einzige Problem dabei Method und seine slawische Schrift, Sprache und Bücher gewesen seien. Von seinem Gefängnis aus schrieb Method 870-872 viele Briefe an den Papst sowie nach Großmähren. Erst nachdem Großmähren 872 das Ostfrankenreich geschlagen hatte, wagte Rom, Method zu helfen: 872 und 873 schrieb der Papst ergebnislos Briefe an Ludwig den Deutschen, Karlmann sowie an die Bischöfe, die Method 870 hatten misshandeln lassen (Erzbischof Adalwin, Bischof Ermanrich usw.), und verlangte die sofortige Freilassung Methods. Nachdem dann auch der großmährische Herrscher Sventopluk, der eher zu den Unterstützern der bayerischen Priester gehört hatte, plötzlich sein Interesse an Methods Schicksal zeigte, beschloss der Papst zu handeln. Er beauftragte Paul, den Bischof von Ancona, mit entsprechenden Verhandlungen mit Ludwig dem Deutschen. Die Verhandlungen endeten im Mai 873 mit dem folgenden Ergebnis:

Pannonien (bis auf Sirmium und dem Gebiet zwischen Balaton und Gran) wurde aus Methods Zuständigkeit herausgenommen und den bayerischen Bischöfen überlassen.

Die Verwendung des Altkirchenslawischen während der Liturgie (bis auf das Vorlesen aus der Bibel) wurde verboten.

Method wurde freigelassen, konnte nach Großmähren zurückkehren und es wurden ihm keine Einmischungen in seine Arbeit mindestens bis Ende 877 zugesichert. Die Großmährische Akademie hat unter der Führung von Method ihre Arbeit wieder aufgenommen. 884 hat dann noch Sventopluk mit Ludwig dem Deutschen vereinbart, dass die bayerischen Priester parallel zu Method ihre Arbeit in Großmähren fortsetzen können.

Nach 874 schwärzten die Führer der lateinischen Kleriker in Großmähren, Johannes von Venedig (zugleich Sventopluks Berater) und Wiching (ein schwäbischer Benediktiner-Mönch), Method bei Sventopluk an. 879 schickte der so beeinflusste Sventopluk Gesandte nach Rom, die Method beim Papst verleumdeten.

Etwa zur gleichen Zeit (879/880) versuchte Großmähren zum ersten Mal, sein Gebiet in Diözesen zu unterteilen. Das einzige, uns bekannte Bistum des Erzbischofs Method entstand in Neutra. Sein Bischof war der schwäbische Mönch Wiching, zu dessen Ernennung Sventopluk von den lateinischen Klerikern in seinem Land überredet wurde.

Als dann Method 880 nach Rom kam, um sich zu verteidigen, war in seiner Delegation auch Wiching, der zum Bischof geweiht werden sollte. Man wollte aber in Rom nicht nur die Probleme um Method lösen, sondern auch den Papst bitten, Großmähren als Vasallen des Heiligen Stuhls anzuerkennen. Method hat die päpstlichen Prüfungen einwandfrei bestanden und Wiching geweiht. Außerdem schickte der Papst den Brief Industriae tuae an Sventopluk, in dem

er Großmähren zu einem Lehen des Heiligen Stuhls machte, was so viel bedeutete, dass das Land auf die gleiche Ebene mit dem Ostfrankenreich gestellt wurde

die Funktionen von Method bestätigte

er anordnete, dass man einen weiteren Priester schicke, den er zum Bischof einer anderen Region Großmährens als Neutra machen würde, damit Method und die zwei Bischöfe ihrerseits dann weitere Bischöfe weihen können (diese Forderung wurde aber nach den meisten Quellen nicht erfüllt)

er anordnete, alle Kleriker, die sich Method widersetzen, aus Großmähren zu verbannen

er die slawische Schrift (die Glagolica) zuließ und anordnete, dass die Liturgien in der slawischen Sprache gehalten werden (bis auf das Evangelium, das zuerst auf Lateinisch und erst dann auf Slawisch gelesen werden soll).

er anordnete, dass die Liturgien für Sventopluk und seine Gefolgschaft auf Lateinisch abgehalten werden sollten (da Sventopluk persönlich Latein bevorzugte).

Der Papst gab Method außerdem eine Sammlung von kirchlichen Verordnungen. In diesem Zusammenhang wird Method bereits als Erzbischof von (der Stadt) Moravia, wohl der Hauptstadt von Großmähren, erwähnt, was darauf hinweisen könnte, das Großmähren ein von Pannonien unabhängiges Erzbistum geworden ist.

Zurück in Großmähren setzte Method 881 Wiching als Bischof von Neutra ab, da er erfahren hatte, dass Wiching einen gefälschten "päpstlichen" Brief an Sventopluk geschrieben hat, dem zufolge Method aus Großmähren verbannt werden soll. Wiching wurde dafür mit einer Mission in dem kürzlich an Großmähren angeschlossenen Wislanien (Weichsel-Gebiet) betraut. Obwohl er dann mehrmals versuchte nach Neutra zurückzukehren, wurde er daran von Methods Schülern gehindert. Kurz vor Methods Tod (885) fuhr er mit Sventopluks Zustimmung nach Rom, wo er Method wieder verleumdete.

881 - 882 besuchte Method mit Zustimmung des Papstes seine Heimat. Auf dem Weg dorthin traf er beim Eisernen Tor einen ungarischen Stammesführer. In Konstantinopel wurde er vom Kaiser und vom Patriarchen herzlich empfangen und der Kaiser behielt auch gleich einen seiner Schüler, einen Diakon und einige slawische Bücher von Method. Method kehrte dann mit einigen Gesandten des Kaisers nach Großmähren zurück.

Zurück in Großmähren hat Method 883 die Übersetzung des Alten Testaments aus dem Griechischen, kurz vor seinem Tod dann auch der restlichen Bibel, fertig gestellt. Irgendwann in den 880ern taufte er den böhmischen Herrscher Bořivoj I. in Großmähren, wodurch die Christianisierung Böhmens begann.

885 hat Methodius auf seinem Totenbett den (später Heiligen) Gorazd aus der Slowakei als seinen Nachfolger in der Großmährischen Akademie auserwählt. Am 6. April ist Method in Großmähren gestorben. Er wurde feierlich "in der Wand hinter dem Altar der Heiligen Maria" der (heute unbekannten) Hauptkirche Großmährens begraben. Die Bestattungszeremonie wurde nach der slawischen, lateinischen sowie griechischen Liturgie abgehalten.

Nachdem der Papst von Methods Tod erfahren hatte, ernannte er den in Rom befindlichen und den Papst beeinflussenden Wiching zum Bischof von Neutra (d. h. bereits zum zweiten Mal) sowie zum "kirchlichen Verwalter" Großmährens - nicht jedoch zum Erzbischof. Da Wiching kurz vor Methods Tod diesen in Rom verleumdet hatte, schickte der Papst im Winter 885 - 886 den Brief „Quia te zelo fidei“ nach Großmähren, in dem er Methods Tätigkeit im nachhinein verurteilte, Method exkommunizierte und sogar die Verwendung der slawischen Sprache für Liturgien (außer für die Predigt und Deutungen der Bibel) verbot. Die lateinische Liturgie und deutsche Priester setzten sich dadurch wieder durch.

Anfang 886 kamen päpstliche Gesandte in Großmähren an und verboten unter anderem auf Anweisung des Papstes Gorazd, "den Method so frech war entgegen den Anordnungen sämtlicher Päpste zu seinem Nachfolger zu ernennen", an der Großmährischen Akademie zu unterrichten, bis er persönlich nach Rom kommt, um sein Handeln zu erklären (was jedoch nie passiert ist). Während der Mission der Gesandten wurde auch die Großmährische Akademie geschlossen und die Liquidierung der Anhänger von Method und Gorazd wurde von Wiching eingeleitet. 200 Personen (Studenten, Priester und Diakonen) die es abgelehnt haben, auf die lateinische Liturgie umzusteigen, wurden ins Gefängnis gesteckt und dann mitten im Winter aus Großmähren verbannt. Die Hauptanhänger Methods waren Gorazd, Kliment, Naum, Sava und Angelar. 886 gingen sie in mehreren Gruppen über Belgrad nach Bulgarien, wo sie zwei Akademien gründeten - am Ohrid-See und in Preslav. Von dort gingen manche von ihnen nach Kroatien und Dalmatien, später nach Serbien, Russland, Kleinpolen und Böhmen. Nach manchen Quellen sind einige der Verbannten an Juden verkauft worden, die sie in Venedig als Sklaven verkaufen wollten. Sie wurden aber in Venedig vom Byzantinischen Kaiser freigekauft und nach Konstantinopel gebracht.

Gedenktag

Der gemeinsame Gedenktag von Kyrill und Method ist der 14. Februar, sowohl in der katholischen wie der evangelischen und anglikanischen Kirche. Orthodoxer Gedenktag ist der 6. April (Method alleine) und der 11. Mai (gemeinsam mit Kyrill).

In der katholischen Kirche ist der Tag ein Gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender. Da Papst Johannes Paul II. Kyrill und Method 1980 zu Patronen Europas ernannt hat, wird er in den europäischen Regionalkalendern (z.B. im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet) zum Fest aufgewertet.

Am 5. Juli wird in Tschechien und der Slowakei der Tag ihres Eintreffens im Großmährischen Reich (863) als Nationalfeiertag begangen.

Weblinks

  • Eintrag im Ökumenischen Heiligenlexikon (ÖHL)

Antikes Griechenland

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Griechenland im Mittelalter

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Griechenland in der Neuzeit

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