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Billontrachis von Andronikos 1183-1185

Andronikos I. Komnenos (Ανδρόνικος Α' Κομνηνός) (* um 1122, † 12. September 1185 in Konstantinopel) Sohn von Isaak Komnenos und Enkel des Kaisers Alexios I., war byzantinischer Kaiser ab 1183.

Andronikos war von der Natur mit bemerkenswerten Körperkräften und Geistesgaben ausgestattet. Er sah gut aus, war redegewandt, gleichzeitig aber genusssüchtig, aktiv, kühn, mutig, ein großer General und fähiger Politiker.

Seine jungen Jahre verbrachte er abwechselnd mit Vergnügen und Militärdienst. 1141 wurde er von den Seldschuken gefangen genommen und ein Jahr lang festgehalten. Nachdem man ihn freigekauft hatte, ging er nach Konstantinopel an den Hof seines Vetters, des Kaisers Manuel I. Komnenos, dessen Gunst er genoss. Hier wurde seine Nichte, die Prinzessin Eudokia, seine Geliebte, genauso wie ihre Schwester Theodora die Geliebte des Kaisers war.

1152 ging er in Begleitung Eudokias auf ein Militärkommando nach Kilikien, dessen Hauptziel, ein Angriff auf das armenische Mopsuestia (Mamista), jedoch fehlschlug. Er kehrte in die Hauptstadt zurück, und wurde erneut in die Provinz entsandt. Auch diesen Posten scheint er verlassen zu haben, da er nach kurzem bereits in der Hauptstadt einem Mordanschlag durch Eudokias Brüder entkommt.

In dieser Zeit (1153) wurde eine Verschwörung gegen Manuel, an der Andronikos beteiligt war, aufgedeckt. Er wurde ins Gefängnis geworfen, wo er die nächsten 12 Jahre verbrachte. Wiederholte Ausbruchsversuche schlugen fehl, erst 1165 war er erfolgreich. Er floh nach Kiew an den Hof des Großfürsten Jaroslaw von Ruthenien, unter dessen Schutz Andronikos eine Allianz zwischen den Russen und dem Kaiser zustande brachte, die ihm auch wieder in die Gunst seines Vetters brachte. Mit einer russischen Armee unterstützte er Manuel bei der Invasion Ungarns und der Belagerung von Semlin.

Nach dem erfolgreichen Feldzug kehrten Manuel und Andronikos 1168 gemeinsam nach Konstantinopel zurück. Im Jahr darauf weigerte sich Andronikos, dem Prinzen von Ungarn, den Manuel als seinen eigenen Nachfolger wünschte, den Fahneneid zu leisten. Er wurde vom Hof entfernt, erhielt aber die Provinz Kilikien zugewiesen.

Andronikos floh an den Hof des Raimund von Antiochia. Hier entführte und verführte er die Tochter des Fürsten, Philippa, Schwester der Kaiserin Maria von Antiochia. Der Ärger des Kaisers wurde erneut entfacht, und Andronikos war wieder einmal auf der Flucht.

Er fand Unterschlupf bei Amalrich I. von Jerusalem, dessen Gunst er gewann, und der ihm die Stadt Berytus (Beirut) gab. In Jerusalem traf er auf Theodora Komnena, die Witwe des Königs Balduin III. von Jerusalem und Nichte Manuels. Obwohl Andronikos zu der Zeit bereits 56 Jahre alt war, wurde Theodora das nächste Opfer seiner Verführungskunst. Um die Rache des Kaisers zu vermeiden, flohen beide an den Hof des Sultans von Damaskus, wo sie sich aber nicht sicher genug fühlten, so dass sie weiter nach Persien und Turkestan zogen, das Kaspische Meer umrundeten und den Kaukasus überquerten. Schließlich ließen sie sich unter den Türken an der Grenze zur Provinz Trapezunt nieder, auf die Andronikos häufige und erfolgreiche Überfälle machte.

Maria von Antiochia

Während eines dieser Überfälle wurde seine Burg vom Statthalter von Trapezunt überrascht, Theodora und ihre beiden Kinden wurden gefangen genommen und nach Konstantinopel gesandt. Um ihre Befreiung zu erreichen, unterwarf sich Andronikos dem Kaiser, erschien vor ihm in Ketten, und wurde begnadigt. Ihm wurde es gestattet, sich mit Theodora in der Kleinstadt Oenoe an der Küste des Schwarzen Meeres niederzulassen.

Manuel starb 1180, sein Sohn Alexios II. wurde sein Nachfolger unter der Regentschaft der Kaiserin Maria von Antiochia. Ihr Verhalten rief den Widerstand des Volkes hervor, und die folgende Unordnung, die bis an einen Bürgerkrieg reichte, war für Andronikos’ Ehrgeiz die passende Gelegenheit. Er verließ seinen Ruhestand, sicherte sich die Unterstützung der Armee und marschierte nach Konstantinopel, wo seine Ankunft mit einem Massaker an den lateinischen Einwohnern der Stadt befleckt wurde, das sich auf die venezianischen Händler fokussierte, die praktisch die gesamte Wirtschaft der Stadt kontrollierten. Alexios wurde gezwungen, Andronikos als Mitkaiser zu akzeptieren, und bald darauf mit einer Bogensehen erwürgt (1183).

Der Alleinherrscher Andronikos heiratete nun Agnes von Frankreich (Anna), Alexios’ Witwe, ein Kind von elf Jahren, die dann in dritter Ehe Theodosius Branas heiratete. Seine kurze Regierung wird von strengen, aber weisen Entscheidungen charakterisiert. Es gelang ihm, viele Missbräuche abzustellen, vor allem aber, den Feudalismus unter Kontrolle zu bringen, die Macht des Adels zu brechen, und die Korruption der Beamten in der Hauptstadt, aber auch den Provinzen in den Griff zu bekommen. Das Volk, das die Härte des Gesetzes fühlte, aber auch seine Richtigkeit anerkannte, sah sich selbst vor der Habgier der Oberen geschützt. Die Aristokraten hingegen waren wütend auf ihn und baten Wilhelm II. von Sizilien um Hilfe. Dieser landete mit einer starken Armee in Epirus, marschierte bis nach Thessaloniki, das er 1185 eroberte und zerstörte, wurde aber kurz darauf geschlagen und zum Rückzug nach Sizilien gezwungen.

Tod von Andronikos, Geschichte, Wilhelm von Tyrus, Bibliothèque nationale de France

Andronikos scheint nun die Vernichtung der Aristokratie beschlossen zu haben, und sein Plan wurde fast von Erfolg gekrönt. Aber im Jahr 1185, während seiner Abwesenheit aus der Hauptstadt, befahl sein Stellvertreter die Verhaftung und Hinrichtung von Isaak Angelos, einem Nachkommen von Alexios I. Isaak floh in die Hagia Sophia, von wo aus er an das Volk appelierte. Ein Tumult entstand, der sich rasch über die gesamte Stadt ausbreitete. Als Andronikos zurückkehrte, sah er, dass er abgesetzt und Isaak der neue Kaiser war. Isaak II. übergab ihn seinen Gegnern, die ihn drei Tag lang misshandelten, bevor sie ihn an den Füßen zwischen zwei Säulen aufhingen. Sein Todeskampf wurde von einem mitleidigen italienischen Soldaten abgekürzt, der ihm sein Schwert in den Körper stieß.

Andronikos starb am 12. September 1185, er war der letzte Komnene auf den Thron Konstantinopels.

Literatur

  • Charles M. Brand: Byzantinum confronts the West 1180-1204, Cambridge/Mass. 1968, S. 31-75.

Weblinks

genealogie-mittelalter.de

Kaiser von Byzanz 1183-1185
Vorgänger Alexios II.
Nachfolger Isaak II.

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