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Fresko von Manuel I
Manuel I. Komnenos (* 28. November 1118; † 24. September 1180) war von 1143 bis 1180 byzantinischer Kaiser.
Manuel war der vierte Sohn Johannes II. Komnenos. Er wurde nach dem Tod seines Vaters zum Kaiser ausgerufen, obwohl er einen älteren Bruder hatte (Isaak). Seine Herrschaft bedeutete eine späte Glanzstunde für das byzantinische Reich, worauf jedoch der endgültige Niedergang folgte.
Manuel, bereits in seiner Jugend für seinen Mut bekannt, war entschlossen, dem Reich seine alte Bedeutung wiederzugeben. Er forcierte die byzantinische Expansionspolitik auf dem Balkan, wobei jedoch sein Plan für ein ungarisch-byzantinisches Bündnis scheiterte. Dafür gewann er jedoch an Einfluss in Serbien, welches die byzantinische Vorherrschaft anerkennen musste. Manuel pflegte gute Beziehungen zu den Staufern, besonders zu Konrad III., den er während des 2. Kreuzzugs kennen gelernt hatte, und mit dem er auch ein Bündnis einging (1145/46, endgültig 1148 in Thessaloniki). Er heiratete 1146 Konrads Schwägerin, die aus Sulzbach in der Oberpfalz stammende Bertha von Sulzbach, und beide Herrscher vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen gegen die Normannen in Unteritalien, mit denen Manuel sich seit 1147 mehrere Gefechte lieferte. Nach dem Tod Konrads kühlte sich das Verhältnis zwischen den beiden Kaiserreichen jedoch merklich ab, besonders aufgrund der Intervention Manuels in Italien. Dort landeten byzantinische Truppen in Ancona, worauf es zu Spannungen mit dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich I. kam. 1158 mussten sich die Truppen zurückziehen.
Dafür war Manuels Politik im Osten um so erfolgreicher. Hier gewann er Kilikien und, nach einem Konflikt mit den Kreuzfahrerstaat Antiochia, das Fürstentum Antiochia, das byzantinisches Lehen wurde. 1161 heiratete er zudem Maria von Antiochia (Bertha war bereits 1160 gestorben). Währenddessen kämpfte sein fähiger General Johannes Axuch erfolgreich gegen die Türken. Dem stärker werdenden Einfluss Venedigs setzte er ein Bündnis mit Genua und Pisa entgegen. Die byzantinische Präsenz in Anatolien wurde in seiner Regierungszeit verstärkt, allerdings kam es 1176 zur Schlacht von Myriokephalon, in der Manuel unterlag. Dadurch wurden seine früheren Erfolge in diesem Raum zunichte gemacht. Dies bedeutete auch das Ende der byzantinischen Rückeroberungspolitik in Kleinasien und war der Beginn der endgültigen Verlustes dieser enorm wichtigen Provinz an die Türken.
Der Kaiser selbst war vom westeuropäischen Rittertum fasziniert, wie er überhaupt stark dem Westen zugeneigt war wie kaum ein anderer byzantinischer Herrscher. Unter seiner Regierung kam es zu einer letzten wirtschaftlichen und kulturellen Blüte in Byzanz. Seine weitausgreifende Bündnispolitik, verknüpft mit einer geschickten Heiratspolitik, sorgte ein letztes Mal dafür, dass Byzanz als Weltmacht auftreten konnte. Allerdings war seine Expansionspolitik in Italien anachronistisch und vielleicht zu sehr alten Idealen Rechnung tragend (siehe Justinian I.).
Manuel I. Komnenos und seine Familie
Literatur
- Ferdinand Chalandon: Les Comnène. Bd. 2, Paris 1912.
- Ralph-Johannes Lilie: Byzanz - Das zweite Rom. Berlin 2003, S. 387ff.
- Paul Magdalino: The Empire of Manuel I Komnenos, 1143-1180, Cambridge 2002 (Nachdruck von 1993).
Kaiser von Byzanz 1143-1180
Vorgänger Johannes II.
Nachfolger Alexios II.
Weblinks
Biografie aus dem DIR-Projekt (englisch)
Antikes Griechenland
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