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Alexios I. Komnenos (* 1182; † 1. Februar 1222) war von 1204 bis 1222 erster Kaiser und Großkomnene von Trapezunt. Er war ein Enkel Andronikos I. Komnenos, des letzten byzantinischen Kaisers aus der Familie der Komnenen, der 1185 von Isaak II. Angelos gewaltsam gestürzt und danach getötet wurde. Seine Urgroßmutter Katay war eine Tochter des georgischen Königs David der Erbauer.
Kindheit
Alexios Vater Manuel, Sohn des byzantinischen Kaisers Andronikos I. Komnenos, wurde nach dem Sturz Andronikos I. von dessen Gegenern so brutal geblendet, dass er nur kurze Zeit später verstarb. Seine Mutter Rusandani, eine Tochter des georgischen Königs Georg III., floh daraufhin mit dem Knaben Alexios und seinem Bruder David Komnenos aus Konstantinopel. Die Flucht führte die drei entweder nach Georgien oder aber an die Südküste des Schwarzen Meeres.
Thronbesteigung
Kurz vor der Eroberung Kontstantinopels durch die Kreuzritter des 4. Kreuzzugs im Jahre 1204 gelang Alexios mit Unterstützung georgischer Truppen, die ihm seine Tante Königin Tamara von Georgien zu Verfügung stellte, die Einnahme Trapezunts und der umliegenden Gebiete. Die Aktion wurde dadurch erleichtert, dass die Familie der Komnenen aus der Gegend stammte und aus diesem Grunde in der lokalen Bevölkerung beliebt war. So befand sich eine Hochburg der Anhänger von Alexios Großvater in dem zwischen Trapezunt und Sinope gelegenen Oinaion. Alle drei genannten Städte erklärten sich daher schnell für Alexios.
Nach diesem Erfolg ließ sich Alexios, der zu dieser Zeit 22 Jahre alt war, zum ersten Kaiser und Großkomnenen von Trapezunt ausrufen. Die von Alexios mit der Annahme des Titels begründete komnenische Dynastie sollte Trapezunt für 257 Jahre beherrschen. Der neue Staat erstreckte sich entlang der nördlichen Küste des Schwarzen Meeres von Herakleia im Westen bis nach Soterioupolis an der Grenze zu Georgien. Ferner waren Teile der Krim dem trapezuntischen Staat tributpflichtig. Cherson, Kertsch und das Hinterland beider Städte wurden zu einer überseeischen Provinz zusammengefasst und unterstanden somit Alexios unmittelbar.
Während Alexios umsichtig seine Macht in der Umgebung von Trapezunt stabilisierte, eroberte sein Bruder David, der wahrscheinlich auf den byzantinischen Thron spekulierte, mit von ihm in Georgien und in der Umgebung angheuerten Söldnern Gebiete in Paphlagonien und Pontus. So setzte er sich unter anderem in den Besitz der Festung Kastamonu, des legendären Stammsitzes der Komenen. Schließlich gelangte David auf seinem Feldzug nach Westen in Richtung Konstantinopel bis nach Heracleia Pontica.
Alexios und sein Bruder sahen sich gefährlichen Feinden gegenüber. Neben dem Kaiserreich von Nicäa, das Theodor I. Laskaris nach dem Verlust Konstantinopels an die Lateiner gründete, entstanden zu dieser Zeit in ganze Reihe kleinerer grieschicher Herrschaftgebiete, deren jeweilige Führer sich als Nachfolger des byzantinischen Kaisers sahen. So bildete sich um die Stadt Amisus, mitten im trapezuntischen Territorium, eine von Sabbas Asidenus beherrschte Enklave, die den Trapezuntern den Zugang zum Schwarzen Meer erschwerte. Weitere Gefhr drohte von dem seldschukische Sultanat Ikonion, das den größten Teil Kleinasiens beherrschte. Schließlich bestanden erhebliche Differenzen mit dem von den Kreuzfahrern in Konstantinopel gegründeten lateinischen Kaiserreich, das Ansprüche auf Paphlagonien, Oinaion, Amisus, und Sinope erhob.
Kriege gegen die Seldschuken und gegen das Kaiserreich von Nicäa
Während die mit Trapezunt konkurrierenden kleineren grieschichen Herrschaftsgebiete bald im Kaiserreich von Nicäa aufgingen, sah sich das lateinische Kaiserreich nach einem anfänglichen Versuch, die gegenüber Trapezunt beanspruchten Gebiete zu erobern, alsbald in seinem europäischen Gebiet in einem Konflikt mit den Bulgaren vertstrickt. Damit verblieben zunächst nur Theodor I. Laskaris von Nicäa, der sich im Jahre 1206 zum Kaiser hatte ausrufen lassen, und die Seldschuken als ernst zu nehmende Gegner der Komnenen.
Um das Jahr 1205 belagerten die Seldschuken unter Sultan Kay Khosru I. von Ikonion Trapezunt, ohne die Stadt indes einnehmen zu können. Im Westen provozierte David Theodor I. Lakaris, indem er Truppen gegen die vom Kaiserreich Nicäa beherrschte Stadt Nikomedia sandte. Der Angriff scheiterte und die Komnenen mussten sich sich von nun an darauf beschränken, ihre Westgrenze gegen Offensiven des Kaiserreichs von Nicäa zu behaupten. Hierzu nahm David die Hilfe des lateinischen Kaiserreichs in Anspruch, mit dessen Unterstützung der Vormarsch der Nicäer auf Herakleia bis auf weiteres aufgehalten werden konnte.
1214 wurde Sinope von den Seldschuken des Sultanats Ikonion unter Sultan Kay Ka’us I. eingenommen. David wurde getötet und Alexios musste sich gegenüber den Seldschuken zu Tributzahlungen und Heeresfolge verpflichten. Mit dem Verlust von Sinope an die Seldschuken wurde die Landverbindung zwischen dem Kaisserreich Trapezunt und dem Kaiserreich von Nicäa unterbochen, was weiteren Feindseligkeiten mit den Nicäern einen Riegel vorschob. Die westliche Grenze des Kaiserreichs Trapezunt verlief seither lediglich 250 km von der Hauptsatdt entfernt entlang der Flüsse Iris und Thermodon.
Von nun an konzetrierte sich die Außenpolitik Alexios auf die Beziehungen zu Georgien, dem Sulatanat Ikonion sowie zu den italienischen Seehandelsrepubliken und den kleineren Emiraten von Erzerum und Erzincan.
Familie
Alexios war mit der trapezuntischen Edelfrau Theodora Axuchina verheiratet, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hatte.
Er starb 1222 nach einer Regentschaft von 18 Jahren. Sein Nachfolger wurde Andronikos I., der Ehemann seiner Tochter. Alexios’ Söhne wurden bei der Nachfolge übergegangen. Sie sollten erst später als Johnannes I. und Manuel I. den trapezutischen Thron besteigen.
Vorgänger ---
Kaiser von Trapezunt 1204-–1222
Nachfolger Andronikos I
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