Herri met de Bles, Hendrick met de Bles
Gemälde
Landscape with John the Baptist Preaching
Landscape with the Apostles on the Road to Emmaus
Landscape with the Good Samaritan
Elijah Ascending to Heaven in the Fiery Chariot
Landscape with the Flight into Egypt
Landscape with Christ and the Men of Emmaus
Landscape with the Repudiation of Hagar and Ishmael
Landscape with the Banishment of Hagar
Das KupferbergwerkDas Kupferbergwerk
Herri met de Bles, auch Henri de Dinant, Herry Patenier, Hendrick met de Bles genannt, (* um 1500/1510 in Bouvignes-sur-Meuse/Dinant; † zwischen 1555 und 1560 in Antwerpen oder Ferrara) war ein flämischer Landschaftsmaler der Renaissance, der dem nördlichen Manierismus zugeordnet wird.
Leben
Herri met de Bles war vermutlich der Neffe von Joachim Patinir (um 1475/1480–1524). Er wird mit den Malern Jan Mandyn (um 1500–1560), Pieter Huys (um 1519/1520–1581/1584) und Jan Wellens de Cock (um 1475/1480–1527/28) einer Gruppe flämischer Maler in Antwerpen zugeordnet, die als Nachfolger von Hieronymus Bosch (um 1450/1460–1516) die Tradition phantastischer Malerei fortführten und so einen nördlichen Manierismus (im Gegensatz zum italienischen Manierismus) begründeten.
Nach Karel van Mander (1548–1606) erhielt Herri seinen Beinamen met de Bles aufgrund einer weißen Stirnlocke, einer Blesse. Aus dem Leben dieses Malers ist kaum etwas bekannt. Ein Herry de Patenir, der allgemein mit Herri met de Bles gleichgesetzt wird, wurde 1535 als Meister der Antwerpener Lukasgilde eingetragen. Falls er mit dem in der italienischen Kunstgeschichte erwähnten, in Ferrara bestatteten Maler Il Civetta identisch ist, hat er seine letzten Lebensjahre vielleicht als Hofmaler des Herzogs von Este verbracht.
Malerei
Bles' Werkstatt war auf den durch Patinier geprägten Bildtypus der Weltlandschaft spezialisiert und orientierte sich stark an Bles' Vorbildern Joachim Patinir und Hieronymus Bosch.[1] Auffällig sind die in die detailliert ausgearbeitete Landschaft eingebetteten Szenen, die sich in ihrer Perspektive und Atmosphäre genau in die Bilder einfügen. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Bild Der heilige Johannes auf Patmos, welches etwa 1535 entstand.
Verschiedene Elemente wie das fantasievoll ausgearbeitete Gebirge, ein Tal mit Gebäuden und Bäume werden in Bles' Werk immer wieder neu kombiniert und mit einer als Staffage dienenden Szene im Vordergrund versehen.[2] Meist handelt es sich um eine religiöse Szene, allerdings sind auch profane Sujets wie ein von Affen beraubter, schlafender Hausierer in Bles' Œuvre zu finden. Da die Staffagefiguren in ihrer Größe, Ausarbeitung, Thematik und dem Vorkommen in der Unterzeichnung variieren, spricht es dafür, dass die Staffagefiguren teilweise von Bles selbst und teilweise von Staffagemalern ausgeführt wurden.[3]
Zugeschriebene Werke
Das Kupferbergwerk
Der Heilige Johannes auf Patmos, um 1535
Die Versuchung des Heiligen Antonius, um 1540/50, Öl auf Holz, rund, Durchm. 16 cm, Wien, Kunsthistorisches Museum
Landschaft mit dem Heiligen Antonius, o. J., Öl auf Holz, rund, Durchm. 24 cm, Paris, Institut Néerlandais
Das Kupferbergwerk, Mitte 16. Jhdt., Öl auf Holz, 83 × 114 cm, Florenz, Galleria degli Uffici
Kreuztragung Christi, Anfang des 16. Jhdts., Öl auf Holz, Wien, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste
Inferno, um 1540, Öl auf Holz, Venedig, Palazzo Ducale, Dogenpalast
Affen plündern den Kram eines unter einem Baum eingeschlafenen Händlers, um 1550, Öl auf Eichenholz, 59,5 x 85,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister
Viele Antoniusversuchungen werden ihm zugeschrieben. Eine Landschaft mit einem Kupferbergwerk gibt es ähnlich auch von Lucas Gassel.
Meister mit der Eule
Anfang des 17. Jahrhunderts wurde in einer Biografie niederländischer Maler angegeben, dass Herri met de Bles „auf allen seinen Werken eine Eule anbrachte“[4]. Auch ist er schon zuvor in einer Porträtsammlung von 1572 mit einer kleinen Eule dargestellt[5]. Eventuell ist er identisch mit dem Maler, der aufgrund eines Käuzchens in Italien mit dem Beinamen Il Civetta (it. Eule) benannt wurde. Nicht alle Bilder des Herris met de Bles weisen aber solch ein Künstlerzeichen auf. Weiter taucht in vielen, stilistisch unterschiedlichen Bildern seiner Zeit eine Eule oder ein Kauz auf, so dass dieses Merkmal auf einem Bild nicht unbedingt auf dessen Urheberschaft durch Herri weisen kann.
Einzelnachweise
Walter S. Gibson: „Mirror of the Earth“.: The world landscape in sixteenth-century Flemish painting. Princeton 1989.
Falkenburg, Reindert L.: Herri met de Bles. In: Walter de Gruyter (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank Online. de Gruyter.
Uta Neidhardt, Christoph Schölzel: Zwei Bilder von Herri met de Bles in der Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister. In: Dresdner Kunstblätter. Band 39, Nr. 5, 1995, S. 144–150.
K. van Mander: Het Schilder-Boek, Harlem 1604
D. Lampsonius: Pictorium aliquot celebrium Gemaniae inferioris effigies. Antwerpen 1572
Literatur
Schmidt, Wilhelm Adolf: Bles, Hendrik met de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 703 f.
Muller, Norman E. (Hrsg.): Herri met de Bles: studies and explorations of the world landscape tradition. Brepols, Turnhout 1998, ISBN 0-943012-25-2 (Beiheft zur Ausstellung Anatomy of painting - the road to Calvary by Herri met de Bles)
Friedländer, Max J., Early Netherlandish Painting, Vol. XIII, Antonis Mor and his Contemporaries. A. W. Sijthoff, Leyden und La Connaissance, Brüssel 1975
C. Koch: Der Meister mit der Eule. Eine Gedankennotiz zur Eulendarstellung in der Kreuztragung Christi von Herri met de Bles. In: Kauzbrief 18 (2006), S. 30f.
Falkenburg, Reindert L.: Herri met de Bles. In: Walter de Gruyter (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank Online.
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