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Bartolomé Esteban Perez Murillo

Gemälde

Bauernjunge

Christus heilt den Gelähmten am Pool von Bethesda

Porträt von Don Justino de Neve

Johannes der Baptist in der Wildnis

Selbstporträ

Der junge Johannes mit dem Lamm

Die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau

Das Christuskind verteilt Brot an die Pilger

Das Christuskind verteilt Brot an die Pilger, Detail

Die beiden Dreieinigkeiten

Die Melonenesser

Erscheinung der unbefleckten Maria

Geburt Mariä

Heilige Familie mit dem Johannesknaben

Heilige Familie mit dem Vögelchen

Hl. Rodriguez

Kinder beim Würfelspiel

Kinder mit der Muschel

Knabe und Hund

Kuchenesser

Mädchen am Fenster

Mädchen mit der Münze (Die Galicierin)

Mädchen mit Früchten und Blumen

Madonna

Madonna

Madonna

Madonna mit dem Rosenkranz

Maria Immaculata

Rebecca und Eliezer

Verkündigung, Detail


Zeichnungen

Der Mönch Junipero und der Bettler

Maria mit dem Kinde erscheint einem Mönch

Kopfstudie

Reiter und galoppierendes Pferd

Bartolomé Esteban Murillo (* 1. Januar 1618 in Sevilla, Andalusien; † 3. April 1682 ebenda) war ein spanischer Maler des Barock. Sein Werk teilt sich in Christliche Kunst und Genremalerei.

Leben

Murillo wurde in Sevilla als jüngster Sohn in einer Familie von 14 Kindern des Barbiers und Feldschers (Chirurgen) Gaspar Esteban und der Maria Pérez Murillo, die aus einer Maler- und Silberschmiedefamilie stammte, geboren. Zur Signatur seiner Werke benutzte er den Geburtsnamen seiner Mutter. Seine Eltern starben als er relativ jung war (1627 der Vater, 1628 die Mutter) und er wuchs im Haushalt seiner Schwester Ana auf, die mit dem wohlhabenden Arzt Juan Augustin de Lagares verheiratet war, mit dem Murillo lebenslang eng verbunden blieb. Murillo heiratete am 26. Februar 1645 Beatriz Sotomayor i Cabrera, mit der er neun Kinder hatte. Zeit seines Lebens wirkte er in Sevilla, das damals noch die führende Handelsstadt Spaniens insbesondere im Handel mit den Kolonien war. In der Pestepidemie von 1649 kam aber fast die Hälfte der Bevölkerung um. Auch Erdbeben trugen dazu bei, dass die Stadt sich im Niedergang befand und im Rang von der Hafenstadt Cádiz abgelöst wurde.

Er ging zunächst bei Juan del Castillo in Sevilla in die Lehre, der mit seiner Mutter entfernt verwandt war. Angeblich (Biografie von Joachim von Sandrart 1675) war er auch als 15-jähriger in Amerika. Beeinflusst wurde er besonders vom realistischen Stil von Jusepe de Ribera, Alonso Cano und Francisco de Zurbarán (der bis zur Jahrhundertmitte führende Künstler Sevillas) und darüber hinaus durch niederländische Stiche nach Raffael, Peter Paul Rubens und Michelangelo Merisi da Caravaggio. Als Castillo 1638 nach Cádiz ging, machte er sich selbständig, der Legende nach fertigte er billige Jahrmarktsgemälde. 1645/6 malte er 11 Gemälde franziskanischer Heiliger für den Kreuzgang des Klosters des Heiligen Franziskus in Sevilla (einer der seltenen Fälle, in denen er eines seiner Bilder datierte). Einige weitere Gemälde für die Kathedrale von Sevilla förderten seinen Ruf weiter, und er war von da an ein gefragter Maler, spezialisiert auf Marienbildnisse wie die Unbefleckte Empfängnis (lat. Immaculata conceptio) und die Jungfrau mit Kind, ein Sujet, das von einigen Autoren als „Propagandamalerei“ der Gegenreformation charakterisiert wird. Ende der 1640er Jahre war er auch in Madrid und traf wahrscheinlich Diego Velázquez; sein Stil änderte sich um 1650, wahrscheinlich aufgrund des Einflusses von Velázquez und des Studiums der Gemälde von Tizian, Rubens und van Dyck in den königlichen Gemäldesammlungen in Madrid.[1] Seine Genreszenen (Murillos „Kinder“) wurden neben seinen Madonnen stark nachgefragt, auch im Ausland (zum Beispiel „Bettlerjunge“ 1650). Die Zeichen seines Wohlstandes mehrten sich. 1657 investierte er in eine amerikanische Handelscompagnie, er kaufte Sklaven für seinen Haushalt und wurde 1662 Mitglied mehrerer religiöser Gesellschaften in Sevilla. 1660 gründete er die Akademie der schönen Künste in Sevilla und wurde ihr Präsident.[2] In seiner Werkstatt hatte er viele Schüler. Der Tod seiner Frau im Januar 1664 war ein schwerer Schlag für ihn, von dem er sich nie wieder ganz erholte. Das ganze Jahr über konnte er nicht malen und zog mit seinen überlebenden fünf Kindern in das Kapuzinerkonvent. In der folgenden Zeit malte er viele seiner religiösen Hauptwerke. Er erhielt verschiedene bedeutende Aufträge, zum Beispiel das Altargemälde für das Augustinerkloster (1680) und Gemälde für Santa Maria La Blanca (1665) sowie das Hospital de los Venerables Sacerdotes (1665-1667).[3] Der Legende nach starb Murillo in Armut und sein Nachlass war bescheiden. Wahrscheinlicher ist, dass er viel Geld für karitative Zwecke gab. 1682 erhielt er den Auftrag für die „Hochzeit der Hl. Katharina“ und begab sich dafür erstmals für eine größere Arbeit in eine andere Stadt: nach Cádiz in die Kapuzinerkirche. Entgegen der Legende starb er dabei nicht an den unmittelbaren Folgen eines Sturzes von einer Leiter beim Malen in der Kirche, sondern erst einige Monate später in Sevilla.


Statue Murillos in Madrid
Würdigung

Murillo gilt zusammen mit dem Maler Diego Velázquez als bedeutendster Vertreter der volkstümlichen Malerei in Spaniens Goldener Zeit, span. Siglo de Oro, wobei er selbst der noch volkstümlichere Künstler der beiden war. Er selbst sah seinen Schwerpunkt in religiöser Madonnen- und Heiligenmalerei; seine gleichermaßen bedeutenden weltlichen Bilder geben vor allem das Milieu seiner Vaterstadt Sevilla wieder; typisch sind Szenen mit Straßenjungen und Bettelkindern. Bemerkenswert ist auch ein Fensterportrait Die zwei Galizierinnen (auch Mädchen am Fenster genannt, um 1660, Washington, National Gallery), das wahrscheinlich zwei Kurtisanen zeigt.

Die Einbeziehung realistischer Motive bedeutete einen großen Schritt in der Entwicklung einer eigenständigen spanischen Kunst. Die typische Verbindung von extremem Realismus und innerer Spiritualität sieht man vor allem in den religiösen Skulpturen von Juan Martínez Montañés und Pedro de Mena. In der Malerei waren die bedeutendsten Künstler neben Bartolomé Estéban Murillo, Jusepe de Ribera, Alonso Cano, Diego Velázquez und Francisco de Zurbarán. In ihren Werken erkennt man den Naturalismus der Zeit, das dramatische Licht, die effektvollen Schattenspiele und die farbliche Nüchternheit, ein Element, das eine Verbindung zu den düsteren Paletten Michelangelo Merisi da Caravaggios und anderen italienischen Künstlern herstellte.

Seine Werke waren vom 17. bis ins 19. Jahrhundert hoch begehrt und erzielten zum Beispiel in Paris 1854 auf Auktionen Höchstpreise, wurden danach allerdings zunehmend kritisch betrachtet. Seine Genreszenen (etwa 25 sind erhalten) waren schon Ende des 17. Jahrhunderts fast alle im Ausland (höchstwahrscheinlich direkt über niederländische Händler in Sevilla), so dass 1779 in Spanien sogar ein Export-Verbot verhängt wurde. Von den ungefähr 2000 Tafelbildern sind Dreiviertel verloren. Daneben hinterließ er auch ein umfangreiches graphisches Werk.

Es sind zwei Selbstporträts erhalten, eines aus den 1630er Jahren in Privatbesitz, das andere aus der Zeit um 1670 in der Londoner National Gallery.

Murillo wurde in Spanien 1940 mit einer Banknote geehrt: Sein Bildnis erscheint auf einer Banknote zu 1.000 Pesetas. Die Rückseite zeigt sein Gemälde „Kinder beim Geldzählen“.

Gemälde von Murillo finden sich heute vor allem in Spanien. Im deutschsprachigen Raum ist er in der Alten Pinakothek in München, im Museum der bildenden Künste in Wien sowie im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln vertreten.


Literatur

Karin Hellwig: Vom Reiz des Alltäglichen- Barolome Esteban de Murillo, in Henrik Karge: Vision oder Wirklichkeit- die spanische Malerei der Neuzeit, Klinkhardt u. Biermann 1991
August Mayer: Murillo, Stuttgart/Berlin 1913
Jonathan Brown: Murillo and his drawings, Princeton 1976
Diego Iniguez: Murillo, 3 Bde., Madrid 1981
Nina Ayala Mallory: Murillo, Madrid 1983
Murillo, Ausstellungskatalog Prado 1982, London Royal Academy 1983
Murillo- Kinderleben in Sevilla, Ausstellungskatalog Alte Pinakothek München 2001 (Xanthe Brooke, Peter Cherry und Helge Siefert)
Dirk Kurt Kranz: Murillo, Bartolomé Esteban. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Bautz, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8, Sp. 917–943.


Einzelnachweise

Einige Autoren bezweifeln einen Madrid Aufenthalt in den 1640er Jahren, der zum Beispiel von Palomino überliefert wird. Eine Begegnung mit Velázquez in Madrid 1658 ist dagegen dokumentiert.
Er diente allerdings nicht der Ausbildung, die in den Händen der Zünfte lag. Wichtig war für Murillo die akademische Aufwertung der Malkunst, so dass man lästige Steuern umgehen konnte, wie zu seiner Zeit schon Velazquez
Über die Gemälde für das Hospital de los Venerables Sacerdotes und die Beziehung Murillos zu seinem Auftraggeber und Freund Justino de Neve. Alexandra Matzner über die Ausstellung „Murillo and Justino de Neve“ in der Dulwich Picture Gallery 2013. Abgerufen am 24. März 2013.

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