Leben
Manessier schrieb sich 1926 zunächst für die Architekturklasse der École des Beaux-Arts in Amiens ein. Von 1929 bis 1933 folgte ein Kunststudium an der École des Beaux Arts in Paris, wo er zudem Studien im Louvre betrieb. 1935 wurde er an der Académie Ranson Schüler von Roger Bissière und freundete sich mit Jean Le Moal an. Er neigte sich rasch dem Kubismus zu, doch gehen später auch surrealistische Einflüsse in sein Werk ein. 1938 ließ er sich in Paris nieder, nahm von 1942 bis 1949 jährlich am „Salon d’Automne“, 1943 am „Salon de Mai“, dessen Mitbegründer er war, sowie 1944 am „Salon de la Libération“ im Musée National d’Art Moderne in Paris teil. Er war Mitglied der Association des Écrivains et Artistes Révolutionnaires AEAR.
Nach einem Aufenthalt im Trappistenkloster La Grande Trappe in Soligny schwenkte er in seinem Schaffen auf religiöse Themen um. Er bevorzugte leuchtende Farben mit Mosaikstrukturen, die von expressiven linearen Formzeichen überlagert wurden; von daher gelangte er auch zur Glasmalerei. So gestaltete er die Fenster der Krypta der Kirche St. Gereon in Köln, der Krypta der Essener Stiftskirche, die Fenster der Allerheiligenkirche in Basel und der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen.
In den 1950er und 1960er Jahren gehörte Manessier zu den wichtigsten Vertretern der École de Paris. Die Struktur seiner Malerei wurde nun lockerer bei noch intensiverer Farbgebung, wozu auch Reiseeindrücke aus der Provence, aus Spanien und aus Holland beitrugen. Das Gemälde Die Dornenkrone (1950) im „Musée National d'Art Moderne“ steht für diese Werkphase. Ein Spanienbesuch 1966 bewirkte eine weitere Harmonisierung und den Anfang einer Gemäldereihe im Stil der Lyrischen Abstraktion (Ländliches Fest, 1974).
Alfred Manessier zählte in Frankreich zu den Meistern der Abstraktion. Im Jahre 1993 erlag er in der Nacht vom 31. Juli zum 1. August den Folgen eines Verkehrsunfalls. Er wurde in seinem Geburtsort Saint-Ouen (Somme) beigesetzt.
Auszeichnungen und Ehrungen
1953: Erster Preis für Malerei bei der Biennale de São Paulo.
1954: Preis der Ausstellung „Sakrale Kunst“ in Wien.
1958: Preis des „Institut International d’Art Liturgique“ zur 29. Biennale di Venezia.
1962: Großer Internationaler Preis der 31. „Biennale von Venedig“.
Ausstellungen (Auswahl)
1955: documenta 1, Kassel.
1955: Palais des Beaux-Arts, Brüssel.
1955: Stedelijk van Abbe Museum, Eindhoven.
1958: Kestnergesellschaft, Hannover; Museum Folkwang, Essen; Gemeentemuseum Den Haag; Kunsthaus Zürich, Zürich. (Retrospektive)
1959: documenta II.
1964: documenta III.
Literatur
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0853-7.
Manessier – Lumières du Nord, La Renaissance du Livre, ISBN 2-8046-0421-7 (Quelle: Kunstarchiv Werner Kittel im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin)
Werner Schmalenbach (Hrsg.): Alfred Manessier. Kestner-Gesellschaft, Hannover 1958.
Weblinks
Literatur von und über Alfred Manessier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Fenster der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen
Materialien von und über Alfred Manessier im documenta-Archiv
Einzelnachweise
Manessier. Abgerufen am 28. Oktober 2011.
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