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Xerxes I. (* um 519 v. Chr.; † August 465 v. Chr.) war ein persischer Großkönig. Sein Name (altpersisch: Chschayaŗschā ) bedeutet „herrschend über Helden“. Im Alten Testament heißt er Ahasveros.
Feldzüge
Nach Darius I. Tod 486 v. Chr. verwirklichte er dessen Vorstellungen von einem erneuten Feldzug gegen die Griechen. Nach anfänglichen Erfolgen mit seinem aus vielen Nationen zusammengesetztem Heer bei den Thermopylen gegen den Spartanerkönig Leonidas und der als überlegen geltenden persischen Flotte erlitt er in der Seeschlacht von Salamis gegen die von Themistokles geführte athenische Flotte eine entscheidende Niederlage. Da er - im Gegensatz zu seinen Vorfahren - nie im Kampf ein Schwert führte, beauftragte er mit der Kriegsführung fähige Strategen, die mit genügend Erfahrung ausgestattet waren wie beispielsweise Mardonios, dem er das Landheer beim Zug gegen Griechenland anvertraute, oder seinen Halbbruder und Satrap Achämenes (Hachamanisch), der für ihn 484 v. Chr. einen Aufstand in Ägypten niederschlug.
Xerxes, bei den großen Feldzügen anwesend, zog sich nach der Niederlage von Salamis in seine Hauptstadt Susa zurück und verfolgte die Niederlage seines Landheeres bei Platää nur noch aus der Ferne, griff aber selbst nicht mehr ins Geschehen ein.
Bautätigkeit
Stattdessen widmete er sich der Errichtung von Kolossalbauten in Persepolis und Susa. Nicht nur in den verschiedenen Residenzen war kein Bauauftrag zu kostspielig, auch den Landdurchstich am Berg Athos, den Xerxeskanal, als sichere Kriegsvorbereitung 483 bis 480 v. Chr., zeigt seine Leidenschaft für die Bautätigkeit. Dass Xerxes I. ein ausgeprägtes Kunstverständnis besaß, lässt sich daran erkennen, dass er bei der Plünderung von Athen 480 v. Chr. die schönsten Exponate nach Persepolis und Susa überführen und dort aufstellen ließ - insbesondere die Skulpturen der Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton.
Religion
Zeitgenössische Geschichtsschreiber und Autoren, so zum Beispiel der griechische Dichter Aischylos, führten seine Misserfolge unter anderem auf seine mangelnde Besonnenheit und fehlende religiöse Toleranz zurück, deren Ursache nach heutiger Einschätzung vermutlich die Einflussnahme seiner Mutter Atossa und die Erstarkung der Magier waren. Die Plünderung des Heiligtums der Babylonier, des Marduk-Tempels, während eines Aufstandes 482 v. Chr. zeigt ihn als engstirnigen Anhänger der letzteren Gruppe. Auf seinem Zug nach Griechenland ließ Xerxes I. in Troja halt machen und sich vom Trojanischen Krieg berichten. Daraufhin sollen im strengen Gegensatz zur Lehre Zarathustras - 1000 Rinderopfer dargebracht worden sein. Eine Anekdote berichtet davon, dass Xerxes I. bei einem fehlgeschlagenen Brückenschlag über die Dardanellen den Fluss mit 300 Peitschenhieben bestrafen ließ.
Erwähnung im Alten Testament
Im Alten Testament wird Xerxes fälschlicherweise als Ahasveros (Artaxerxes) bezeichnet. Zunächst wird im Buch Ester (Kapitel 1, Vers 1ff) beschrieben wie er drei Jahre nach seiner Thronbesteigung, im Jahre 483 v. Chr., Hof hält, und nach Ablauf der sieben Tage dauernden Festlichkeiten, Königin Waschti verstößt. Die Vermählung des Xerxes I. mit der Jüdin Ester (Kapitel 2, Vers 16) in seinem siebten Regierungsjahr 479 v. Chr. fällt in die Zeit nach den Perserzügen. Weitere Angaben im Buch Ester führen Mordpläne, Intrigen und Einflussnahmen am Hofe an, die mit den Informationen der griechischen Historiker vergleichbar sind. Einen Erlass zum Schutz der Juden, wie er im Buch Ester (Kapitel 8, Vers 7ff) erwähnt wird, entspricht vermutlich nicht dem historischen Xerxes I., insbesondere seine Anhängerschaft an die Magier, lässt kaum Raum für Toleranz.
Tod
Nach inneren Wirren wurde Xerxes I. von seinem Gardebefehlshaber Artabanos ermordet. Dieser lenkte die Tat auf den ältesten Sohn des Xerxes I., Dareios, der daraufhin von seinem jüngeren Bruder Artaxerxes I. ermordet wurde, der dann auch als Nachfolger seines Vaters den Thron bestieg.
Siehe auch: Perserreich
Weblinks
Artikel zu Xerxes I. (Iran today)
Vorgänger Darius I.
König des Perserreiches 486-465
Nachfolger Artaxerxes I.
Referenz: "http://de.wikipedia.org/"
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