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Die Arvalbrüder (lat. fratres arvales) waren ein römisches Zwölferkolleg von Priestern. Ihre Bedeutung ist ursprünglich „Gebrüder des Ackers“ (arvum – Feld, Acker). Sie waren die Priester der römischen Göttin Dea Dia, einer Fruchtbarkeitsgöttin.

Der Kult ist sehr alt und war schon in den Zeiten der römischen Republik kaum mehr verständlich. Ursprünglich sollen die zwölf Priester Söhne der Acca Larentia gewesen sein, die eine Geliebte des Herkules und Gemahlin des Faustulus sowie Amme des Romulus war. Ein inschriftlich bekanntes Kultlied (Carmen Arvale) der Arvalbrüder beginnt mit den Worten ENOS LASES IUVATE.

Nachdem die kultische Vereinigung in den republikanischen Zeiten kaum noch von Bedeutung war, wurde sie durch Augustus wiederbelebt. Die Arvalbrüder legten ihr Gelübde nunmehr vor der kaiserlichen Familie ab. Erst mit dem ausgehenden dritten Jahrhundert verlor der Kult wieder an Bedeutung.

Das Kollegium bestand aus Patriziern, die sich einen magister (Lehrmeister) zum Sprecher wählten. Neben ihm wirkte der flamen, ein besonders hervorgehobener Priester.

Die Kaiser und einzelne Angehörige ihrer Familie waren Mitglieder des Kollegiums, so z. B. Tiberius Iulius Caesar Nero, genannt Gemellus, der von Caligula später als Konkurrent um den Thron ermordet wurde.

Die Aufzeichnungen der Kulthandlungen (acta) sind teilweise inschriftlich erhalten.


Literatur

  • Babett Edelmann: Arvalbrüder und Kaiserkult. Zur Topographie des römischen Kaiserkultes. In: Hubert Cancik (Hrsg.): Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen Provinzen. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, S. 189–205, ISBN 3-16-147895-9.
  • John Scheid: Romulus et ses frères. Le collège des frères arvales, modèle du culte public dans la Rome des empereurs. École Française de Rome, Rom 1990, ISBN 2-7283-0203-0.
  • John Scheid: Le collège des Frères Arvales. Étude prosopographique du recrutement (69–304). „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 1990, ISBN 88-7062-679-2.
  • John Scheid, Paola Tassini, Jörg Rüpke: Recherches archéologiques à la Magliana. Commentarii Fratrum Arvalium qui supersunt. Les copies épigraphiques des protocoles annuels de la confrérie arvale (21 av.–304 ap. J.-C.). École Française de Rome, Rom 1998, ISBN 2-7283-0539-0.

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