Das Pilum (Plural: Pila) war der Wurfspieß der Legionäre der römischen Armee.
Beschreibung
Leichtes Pilum
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Das Pilum war eine relativ lange (zwischen 50 cm und 1 m) Eisenstange mit einer Vierkantspitze auf einem etwa 1 m langen Holzschaft. Es gab schwere und leichte Pila. Bis zur späten Republik waren die Legionäre teilweise mit zwei Pilen ausgerüstet, in späteren bildlichen Darstellungen findet sich nur je ein Pilum. Das angeblich in späterer Zeit am Ende des Holzschaftes angebrachte Bleigewicht zur Erhöhung der Durchschlagskraft ist archäologisch nicht nachweisbar, jedoch gibt es Abbildungen, die eine mit einem Adler verzierte Kugel unmittelbar unterhalb der Pilumzwinge zeigen (Cancelleria-Relief, um 90 n.Chr, Rom, Vatikanische Museen).
Anwendung
Es wurde wie folgt eingesetzt: Aus einer Entfernung von 10 - 20 Schritt warfen die Legionäre einheitlich ihr Pilum auf den Gegner. Dieser fing das Pilum meist mit dem Schild ab, da ein einfaches Ausweichen in der engen Schlachtordnung schlecht möglich war. Der Eisenschaft war im Gegensatz zur eigentlichen Spitze nicht gehärtet, so dass sich dieser nach Eindringen in den Schild verbog und nicht einfach herausgezogen werden konnte. Steckte das schwere Pilum erst im Schild, wurde dieser zu schwer und unhandlich für einen Einsatz, das galt besonders wenn überlappend geführte Schilde zusammengeheftet wurden. So heißt es etwa bei Caesar (Gallischer Krieg I,25): "Von großem Nachteil war es den Galliern im Kampf, dass mehrere ihrer Schilde oft durch einen Pilenwurf durchschlagen und so zusammengeheftet worden waren, dass sie, da das Eisen sich verbogen hatte, die Geschosse weder herausziehen, noch mit einer derart behinderten Linken vernünftig fechten konnten; viele zogen es daher, nachdem sie den Arm eine Zeit lang geschüttelt hatten, vor, den Schild fallen zu lassen und ungeschützt zu kämpfen." Durch das Verbiegen wurde auch verhindert, dass fehlgeworfene pila zurück geschleudert werden konnten.
Das Pilum war der entscheidende Faktor für einen Kampf gegen geschlossene Phalangen, insbesondere gegen die der Griechen.
Pilum murale
Das Pilum murale war ein etwa 1,5–2 m langes, beidseitig zugespitztes Vierkantholz. Pila muralia gehörten zur Ausrüstung jedes Contuberniums, wahrscheinlich zwei pro Legionär, und wurden auf dem Maultier mitgeführt. Ihre Verwendung ist nicht endgültig gesichert. Textbelege sagen aus, dass sie bei Belagerungen von den Mauern herab auf Angreifer geschleudert wurden. Die Beschaffenheit von Originalfunden lässt aber vermuten, dass dies nicht die eigentliche Verwendung war. Vielmehr geht man davon aus, dass die Pila muralia in die Krone der Erdwälle von Feldbefestigungen und Marschlagern eingerammt und mit Seilen verflochten wurden und so eine palisadenähnliche Brustwehr bildeten.
Pila muralia (Quelle)
Antikes Griechenland
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