Die Limitanei (lateinisch „Grenzer“) genannten Truppen bildeten zusammen mit den Comitatenses das römische spätantike Heer. Sie wurden im Gegensatz zu den Comitatenses nicht an strategisch wichtigen Punkten im Hinterland, sondern direkt an der Grenze stationiert.
Sie werden das erste Mal 363 namentlich erwähnt; die Trennung in ein Bewegungs- und Grenzheer ist jedoch älter, Diokletian und vor allem Konstantin der Große trieben die entsprechenden Reformen voran. Die Aufgabe der Limitanei (manchmal, wenn an Flüssen stationiert, auch Ripenses genannt) bestand vor allem in der Grenzsicherung. Bei einem Durchbruch sollten sie die Invasoren so lange aufhalten, bis das Bewegungsheer den Feind abfangen konnte. Verbände der Limitanei, die zeitweise oder dauerhaft in die Comitatenses transferiert wurden, nannte man Pseudocomitatenses. Insgesamt waren die Limitanei vermutlich schlechter ausgebildet und weniger angesehen als ihre Kameraden beim Bewegungsheer und wurden dementsprechend auch niedriger besoldet – allerdings ist diese vor allem von der älteren Forschung vertretene Position inzwischen in Frage gestellt worden (vgl. B.Isaac). So konnten Limitanei bei Bedarf offenbar problemlos in das Bewegungsheer integriert worden; sie spielten noch unter Justinian I. eine wichtige Rolle, verschwanden aber auch in Ostrom während der Umbrüche am Ende der Spätantike um 630.
Literatur
Arnold Hugh Martin Jones: The Later Roman Empire. 284–602, a social, economic and administrative survey, Johns-Hopkins-Univ. Pr., Baltimore, Md,
1. - 1986, ISBN 0801833531
2. - 1986, ISBN 080183354X
Benjamin Isaac: The Meaning of the Term limes and limitanei, in: Journal of Roman Studies, 78 (1988), S. 125–147.
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