Eine Funda ist eine Form der Schleuder, die von den römischen Legionen verwendet wurde.
Sie ist eine kleine aber effektive Waffe, bestehend aus einer Lederschlaufe und zwei Riemen. Einer dieser Riemen wurde mittels einer Schlaufe an einen Finger gebunden, der andere locker festgehalten. In die Schlaufe wurde ein Bleigeschoss eingelegt, das die Form einer Dattel besaß und Glans (= Eichel) genannt wurde. Teilweise wurde statt Blei auch Ton oder Stein als Material genutzt. Das Geschoss hatte ein Gewicht von 20 bis 100 Gramm. Alternativ konnte man natürlich alles in passender Größe und mit ausreichendem Gewicht nutzen. Mittels einer schnellen Bewegung, bei der man im rechten Moment den einen Riemen losließ, verschleuderte man das Geschoss in die Richtung des Feindes.
Die Schleuderer nannte man Fundatores oder Funditores. Die römischen Kriegsführer vertrauten vor allem auf die Schleuderer aus Rhodos und von den balearischen Inseln. Sie konnten damit Helme und Schilde zerschlagen. Die Schleuderkämpfer ritzten oft kurze Worte oder Symbole, die den Feind verschmähen oder die Treffsicherheit beeinflussen sollten, in die Bleistücke. Im Zusammenhang mit der Nennung von Feldherren und beteiligten Truppen auf den Geschossen können sie wichtige epigraphische Quelle antiker Schlachten sein.
Literatur
- Thomas Völling: Funditores im Römischen Heer. Saalburg-Jahrbuch 45 (1990), 24-58.
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