Die Classis Germanica war die römische Kriegsflotte in Germanien. Ihr Hauptquartier, das einzige römische Flottenquartier auf deutschem Boden, befand sich in Köln, der damaligen Hauptstadt der Provinz Niedergermanien.
Die römische Rheinflotte entstand 13 v. Chr. im Rahmen der Germanienoffensiven unter Augustus. Hier unternahm sie mehrere Landungsversuche an der Nordsee, die mit Unternehmen der Legionen an Land kombiniert wurden, übernahm jedoch besonders auch logistische Aufgaben. Die römischen Truppenlager entlang der Lippe wurden auf dem Wasserweg von Castra Vetera (bei Xanten) aus versorgt, das damals wohl der wichtigste Basishafen war.
Unter Tiberius, der 17 n.Chr. die Eroberungspläne für die rechte Rheinseite aufgab, wandelte sich das Aufgabenspektrum der Classis Germanica vor allem hin zu Grenzpatroullien auf dem Rhein. Mit der Beruhigung der Situation an der Rheingrenze zur Zeit der Flavier wurde die Flotte vorwiegend für friedliche Aufgaben herangezogen. So transportierte sie vor allem Baumaterial nach Niedergermanien.
Im Krieg gegen die Franken gegen Ende des 3. Jahrhunderts ist die Classis Germanica vermutlich untergegangen, denn ab dieser Zeit existieren keine Überlieferungen mehr.
Literatur
- Heinrich Clemens Konen: Classis Germanica. Die römische Rheinflotte im 1.–3. Jahrhundert n. Chr. Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 2000. (Pharos, 15) ISBN 3-89590-106-7
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