Die Trajanssäule (Columna Traiana) ist eine dorische Ehrensäule für den römischen Kaiser Trajan auf dessen Prachtforum in Rom. Die Säule befindet sich noch heute an ihrer ursprünglichen Stelle und markiert weit sichtbar den unübersehbar imposantesten und berühmtesten Rest des Trajansforum.
Die Errichtung der mit Sockel ca. 40 m hohen Säule fand im Jahr 113 n. Chr. statt. Trajan ließ seine monumentale Siegessäule zwischen zwei Bibliothekstrakte setzen, so dass man von den dortigen Fenstern aus eine gute Aussicht auf die zahlreichen Bilddarstellungen seiner Säule hatte. Auf dem spiralförmig aufsteigenden Fries, der mit 23 Windungen eine Gesamtlänge von 200 m erreicht, ließ Trajan Szenen aus seinen erfolgreichen Kriegen gegen die Daker in den Jahren 101/102 und 105/106 darstellen, ursprünglich in Farbe. Insgesamt sind 2500 menschliche Figuren von etwa 60 - 75 cm Höhe abgebildet. Den Kaiser selbst kann man rund sechzigmal identifizieren. Die Darstellungen liefern insgesamt interessante Auskünfte über die Kleidung und Waffen zur Zeit der Römer. So zeigt sie unter anderem Bogenschützen aus dem Osten des römischen Reiches, Kataphrakte, Sarmaten, Daker. Man findet auch die Darstellung der Donau-Überquerung und des Selbstmords des Daker-Königs Decebalus.
Mittlerweile sind zahlreiche der Reliefdarstellungen von den Abgasen der Autos der Millionenstadt Rom so sehr zerfressen, dass man nur noch wenig erkennen kann. Trotzdem gilt die Säule als eines der am besten erhaltenen antiken Monumente. Einen schwachen Trost stellt die Tatsache dar, dass sich im Museo della civiltà romana im Stadtviertel E.U.R. 125 Gipsabdrücke des Reliefs befinden, die zur Zeit Napoleons III. angefertigt wurden.
Im Innern der aus etwa 18 Marmorblöcken zusammengesetzten Siegessäule befindet sich eine Wendeltreppe mit 185 in den Marmor geschlagenen Stufen. Schmale, von außen kaum sichtbare Schlitze im Säulenmantel dienten den hier Emporsteigenden als Lichtquelle. Oben auf der Plattform befand sich ursprüngliche eine kolossale, vergoldete Statue des Kaisers. Diese ging im Laufe des Mittelalters verloren. Papst Sixtus V. ließ im Jahr 1587 eine Statue des Apostels Petrus dort aufstellen. Diese ist bis heute an diesem Platz zu bewundern.
Das vierseitige Piedestal, welches mit Trophäen geschmückt ist, trägt eine beachtenswerte Weihinschrift, die verrät, dass die Trajanssäule genau die Höhe hat wie der Hügelausläufer, den Trajan für sein Forum abtragen ließ. Dieser Sockel bewahrte auch die Urne mit der Asche des Kaisers auf.
Die Wände weisen Spuren von Enkaustikmalerei auf.
Die Säule diente Napoleon I. als Vorbild für den Bau seiner Siegessäule auf der Place Vendôme in Paris, auf der die napoleonischen Feldzüge verherrlicht werden.
Balliste auf ein römisches Schiff
Daker Frauen und römische Soldaten, Trajanssäule
Trajan und seine Flotte verlassen den Hafen von Ancona
Literatur
- Karl Lehmann-Hartleben: Die Trajanssäule : ein römisches Kunstwerk zu Beginn der Spätantike, 2 Bde., Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1926.
- Salvatore Settis (Hrsg.): La Colonna Traiana. Einaudi, Torino 1988. ISBN 88-06-59889-9
- Frank Lepper, Sheppard Frere: Trajan's Column. A new edition of the Cichorius plates. Sutton, Gloucester 1988. ISBN 0-86299-467-5
- Filippo Coarelli: La Colonna Traiana. Ed. Colombo, Rom 1999. ISBN 88-86359-34-9
- Engl. Übers.: The column of Trajan. Ed. Colombo, Rom 2000. ISBN 88-86359-37-3
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