Der Ausdruck Patrimonium (von lateinisch pater: „Vater“; die substantivierende Endung -monium geht auf den indogermanischen Stamm *men/mon mit der Bedeutung „Erinnerung/Ermahnung“ zurück) erfuhr eine Bedeutungsverengung im Laufe seiner Geschichte.
Antike
Zunächst meinte Patrimonium im antiken Rom die Stellung des pater familias; der Ausdruck beschränkte sich dann aber fast nur noch auf die Vermögensangelegenheiten des pater familias. Pater selbst steht etymologisch dem lateinischen Verbum potesse nahe, das „können/vermögen“ bedeutet und es gibt auch ein abgeleitetes Verbum patrare ("vollbringen, vollziehen, zustande bringen“).
Patrimonium Caesaris oder Patrimonium principis ist ein moderner Ausdruck für das Vermögen der römischen Kaiser. Das Patrimonium wurde von Augustus als dritte Kasse neben das Aerarium Populi Romani und den Fiscus gestellt.
Kirchengeschichte
Patrimonium Petri (auch patrimonium Ecclesiae, „Petri Erbgut“) ist das durch Schenkungen erworbene und immer mehr vergrößerte Vermögen der römischen Kirche, der Kirchenstaat, als dessen Gründer der Apostel Petrus angesehen wurde; im engeren Sinn die Teile des Kirchenstaats in nächster Nähe Roms, die den Päpsten bereits im 8. Jahrhundert zugefallen waren und 1860 von Sardinien nicht annektiert wurden, sondern bis 1870 im Besitz des Papstes blieben.
Sozialgeschichte
Als „Patrimonium der Enterbten“ oder Erbteil der Besitzlosen hat man deren Arbeitslast bezeichnet. Als das Tabaksmonopol in Deutschland eingeführt werden sollte, war auch viel davon die Rede, dass man dadurch die Mittel zur Arbeiterversicherung und somit ein Patrimonium der Enterbten gewinnen könne.
Literatur
Elmar Bund: Patrimonium. In: Der kleine Pauly, Bd. 4, 1972, Sp. 554.
Antikes Griechenland
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