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Comes, Plural Comites (lateinisch für Begleiter, Gefolge, von cum (mit) und ire (gehen)) ist im Ursprung ein römischer Amtstitel, der im Laufe der Zeit mehrere Bedeutungen gehabt hat, sowohl im zivilen Bereich für Statthalter und Mitglieder des kaiserlichen Rats als auch für Militärs. In der Spätantike bezeichnet comes in der Regel die höchste Rangklasse des Hofes, während im Militär regionale Kommandeure den comes-Titel trugen.

Beispiele für römische comites sind:

  • Comes domesticorum für den Kommandanten der kaiserlichen Garde
  • Comes rerum privatarum für den Verwalter des kaiserlichen Privatvermögens
  • Comes sacrarum largitionum für den Verwalter des kaiserlichen Finanzwesens

Auch in den germanischen Nachfolgestaaten und darüber hinaus im Mittelalter taucht der Titel in verschiedenen Variationen auf. Die häufigste ist anfangs der comes als Vertreter der Königsmacht in den Verwaltungsbezirken entsprechend der karolingischen Gauverfassung (siehe: Gau (Landschaft)), aus dem sich der comes als erblicher Besitzer dieses Bezirks entwickelte.

Während sich in der deutschen Sprache für den Titel die Bezeichnung Graf durchsetzte (und in anderen germanischen Sprachen ähnliches), wurde in den von der lateinischen Sprache geprägten Ländern der Begriff sprachlich weiterentwickelt:

  • Comte (Graf) und Comté (Grafschaft) im Französischen
  • Count (Graf) und County (Grafschaft) im Englischen, wobei der Titel für "ausländische" Grafen vorgesehen ist, während die "inländischen" Earl genannt werden – County hingegen sowohl in- als auch ausländische Grafschaften bezeichnet (die Bezeichnung Shire stamm aus dem Angelsächsischen und hat sich nur noch in den Namen selbst erhalten)
  • Conde im Spanischen
  • Conte im Italienischen

Neben dem comes als regionalem Vertreter gab es den comes als Hofamt, zum Beispiel den

  • Comes stabuli für den Stallmeister, aus dem sich die Begriffe Connétable (zum Beispiel Connétable von Frankreich als höchster Anführer der französischen Armee) und Konstabler entwickelten.
  • Comes palatii für den Verwalter der (kaiserlichen) Pfalzen und Vertreter des Herzogs, woraus in der deutschen Übersetzung der Pfalzgraf wurde.

Die lokalen Vertreter des comes wiederum waren die vicecomes, die Vizegrafen, aus denen sich in Frankreich der Vicomte, in Großbritannien der Viscount und in Italien der Visconte entwickelte – letztere sogar bis in den Familiennamen der Visconti hinein.

Der Begriff des Markgrafen (Marquis, Marquess, Marques, Marchese) geht nicht auf den comes zurück: hier ist das aus dem germanischen stammende Wort marchio der Ursprung, mit dem der Inhaber der Staatsgewalt in einer Grenzmark bezeichnet wurde.

Siehe auch

Antikes Griechenland

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Griechenland im Mittelalter

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Griechenland in der Neuzeit

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