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Bar-Kochba-Aufstand bezeichnet einen jüdischen Aufstand gegen das Römische Reich von 132 bis 135 n. Chr. unter Führung von Simon bar Kochba "Sohn eines Sterns". Es war der dritte der drei großen jüdischen Aufstände gegen die römische Besatzung im ersten und zweiten Jahrhundert n.C. – der erste war der Jüdische Krieg, der zweite der Babylonische Aufstand –, die schließlich zur Zerstörung der letzten Reste eines größeren geschlossenen jüdischen Siedlungsgebiets in der römischen Provinz Judäa führten und die Diaspora-Situation des Judentums bis ins 20. Jahrhundert begründeten.

Rabbi Akiba, der den Aufruhr stützte, hielt Bar Kochba für den langerwarteten jüdischen Messias. Deswegen prophezeite er, dass der Aufstand erfolgreich sein würde. Mit dem Sieg der Römer wurde jedoch klar, dass Akiba sich geirrt hatte.

Trotz der Anfangserfolge endete der Aufstand in einer Niederlage, denn er wurde auf Befehl des römischen Kaisers Hadrian durch seinen Feldherrn Julius Severus brutal niedergeschlagen. 580.000 Juden verloren ihr Leben, 50 Städte und 985 Dörfer wurden zerstört (nach Cassius Dio).

Bar Kochba wurde an der Festung von Betar, seinem letzten Rückzugsort südwestlich von Jerusalem, getötet. Viele seiner Anhänger wurden brutal hingerichtet, unter ihnen auch Rabbi Akiba.

Im Rückblick mussten auch die überzeugtesten Anhänger von Bar Kochba davon Abstand nehmen, ihn als Messias zu sehen. Denn in der jüdischen Heilserwartung sollte das Wirken des Messias in eine Zeit des Weltfriedens münden (Micha 4,3), und alle Juden würden Gottes Gesetze achten (Ezechiel 37,24).

Mit dem Tod Bar Kochbas war der Aufstand endgültig beendet. Jerusalem wurde vollends zerstört, Juden wurde verboten, dort zu leben. Auf den Ruinen Jerusalems wurde die neue römische Stadt Aelia Capitolina gegründet. An Stelle des zerstörten Tempels entstand ein Jupiter-Tempel. Laut Cassius Dio wurde der Jupiter-Tempel schon vorher an Stelle des 70 n. Chr. zerstörten Tempels errichtet, und dieses Sakrileg soll dann Auslöser des Kriegs gewesen sein (Quelle: [1]).

Viele der überlebenden Juden flüchteten in andere Teile des Imperiums. Bereits vorher hatte ein Großteil der Juden außerhalb des jüdischen Kernlands gelebt, doch mit dieser Vertreibung begann die bis ins 20. Jahrhundert dauernde Phase, in der nahezu alle Juden in der Diaspora lebten.

Die römische Provinz Judäa wurde in Syria Palaestina umbenannt.

Literatur

M. Avi-Yonah et al., Israel Exploration Journal 7, 1957, 1-160 (Grabungsbericht Masada)

W. Eck, The Bar Kokhba Revolt: The Roman Point of View, in: Journal of Roman Studies 89, 1999, 76-89

Peter Schäfer: Der Bar Kokhba-Aufstand. Studien zum zweiten jüdischen Krieg gegen Rom. Mohr, Tübingen 1981. ISBN 3-16-144122-2

Peter Schäfer (Hrsg.): The Bar Kokhba War reconsidered. New perspectives on the Second Jewish Revolt against Rome. Mohr Siebeck, Tübingen 2003. ISBN 3-16-148076-7

Y. Yadin, Masada, London 1966, (deutsch: Hamburg 1967)

Y. Yadin, Israel Exploration Journal 15, 1965 (Grabungsbericht Masada)

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