Ildefonso-Gruppe, Bezeichnung einer antiken römischen Gruppe aus Hadrianischer Zeit im Museo del Prado in Madrid, welche nach Visconti den auf seinen Todesdämon sich lehnenden Antinoos, nach Johann Joachim Winckelmann Orestes und Pylades, nach Lessing Schlaf und Tod darstellt. Es handelt sich hierbei nach einer anderen Deutung um Kastor und Pollux oder die sogenannten Dioskuren. Auch als Corydon und Alexis werden sie zum Teil gedeutet. Eindeutig ist ihre ikonographische Identität demnach nicht gesichert.

Einer der beiden hält die gesenkte Fackel als Zeichen für die Sterblichkeit oder den Tod, während der andere die Blicke auf eine kreisrunde Scheibe zu richten scheint. Hinter dem einen Dioskuren mit der gesenkten Fackel steht eine Kore. Auffallend ist durchaus die Orientierung am griechischen Formenkanon klassischer Zeit nach Polyklet, was sich in der Ponderation ausdrückt. Zwischen ihnen steht ein kleiner Sockel.

Dieses Motiv wurde auch oft kopiert. So findet sich die Ildefonso-Gruppe u.a. im Treppenhaus im Goethes Wohnhaus zu Weimar wie auch unweit des Weimarer Stadtschlosses an einem Brunnen. Auch im Park Sanssouci beziehungsweise im Park von Schloss Neustrelitz wurde sie verwendet.

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