Die Caracalla-Thermen (lat. Thermae Antoninianae) sind antike Badeanlagen in Rom. Sie wurden in den Jahren 206-216 unter den Kaisern Septimius Severus und Caracalla erbaut. Weitere Anbauten folgten auf Befehl der Kaiser Elagabal und Alexander Severus. Die Anlage maß etwa 330 x 330 m, das Hauptgebäude 220 x 114 m. Neben einigen Schwimmbecken und Gärten beherbergte sie Gymnastik- und Versammlungsräume, Bibliotheken und diverse Dienstleistungsbetriebe wie Friseurgeschäfte. Die Thermen konnten rund 2000 Badegäste aufnehmen. Die Wasserversorgung und -entwässerung galt als technisch perfekt gelöst. Da die Anlage am Stadtrand Roms gelegen waren, in der eher ärmlicheren Gegenden, kann angenommen werden, dass sie konstruiert wurde, um die Popularität der jeweils zuständigen Kaiser beim Plebs zu steigern. Zusammen mit den Diokletian-Thermen gehören sie zu den öffentlichen und eintrittsfreien Badepalästen.
Bis in das 5. Jh. n. Chr. hinein waren die Thermen noch vollständig funktionsfähig. Im Jahre 536 zerstörten die Goten jedoch die Wasserleitung Aqua Marcia, was den Badebetrieb beendet hat. Im Jahre 847 gab es einige Zerstörungen aufgrund eines Erdbebens, danach setzten Regen, Hitze und Frost den Bauten zu.
Im 16. Jahrhundert ließ die Familie Farnese, insbesondere der Papst Paul III. Farnese, einen Großteil der Marmorausstattung und Skulpturen entfernen, um damit den Palazzo Farnese und St. Peter auszuschmücken.
Heutzutage veranstaltet die Oper Rom hier Freiluft-Opernaufführungen.
In Baden-Baden befindet sich ebenfalls eine sogenannte Caracalla-Therme.
Literatur
- Janet DeLaine: The baths of Caracalla. A study in the design, construction and economics of large-scale building projects in Imperial Rome. JRA, Portsmouth, RI 1997 (Journal of Roman archaeology, Supplementary series 25) ISBN 1-88782-925-3
- Heinz-Joachim Fischer: Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt. DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 318-320
- Anton Henze: Kunstführer Rom. Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 131-133
Antikes Griechenland
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