Sarus

Sarus war ein römischer Offizier gotischer Abstammung, der im Jahr 407 im Dienst Stilichos stand, als dieser gegen den Usurpator Konstantin III. kämpfte, der von Britannien aus auf Italien zu marschierte; vorher hatte er für Westrom gegen Radagaisus gekämpft. Sarus schlug Konstantins Generäle Justinianus und Nebiogastes im Rhônetal, wurde dann aber von der Verstärkung unter Edobich und Gerontius gezwungen, sich über die Alpen nach Italien zurückzuziehen, wobei er sich den Passage von den Bakaudiern erkaufen musste.

Anstatt Sarus und der kaiserlichen Armee zu folgen, ließ Konstantin erst die Rheingrenze sichern, nahm in Arles Residenz und wandte sich dann nach Spanien, das auf Seiten des Kaisers stand, um eine zweite Front von dieser Seite zu vermeiden. Mühsam gelang es ihm, Spanien für sich zu gewinnen, während gleichzeitig in Italien Truppen zum Gegenangriff gesammelt wurden. Als jedoch am 22. August 408 Stilicho in Ravenna nach einer Palastintrige hingerichtet wurde, verließ Sarus die römische Armee, gefolgt von seinen Männern, und ließ den Kaiser Honorius in einer Zeit, in der westgotische Truppen unter Alarich unkontrolliert in Etrurien umherzogen, mit unbedeutendem militärischem Schutz in Ravenna zurück.

Alarich starb 410, Konstantin 411, und im gleichen Jahr trat in Gallien ein neuer Usurpator auf, Jovinus, der von den Burgunden und Alanen auf den Schild gehoben wurde, und dem sich Sarus anschloss. Jovinus hielt sich zwei Jahre, bis die Westgoten unter ihrem neuen König Athaulf aus Italien nach Gallien kamen, angeblich um sich mit ihm zu treffen. Tatsächlich kam es aber zu einem Gefecht zwischen Sarus und Athaulf, bei dem Sarus getötet wurde. Kurze Zeit später war Jovinus auf der Flucht; er wurde in Valentia (Valence) belagert, nach Narbo (Narbonne) gebracht und dort hingerichtet.

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