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Tremissis des Romulus Augustulus. (http://www.cngcoins.com)

Romulus Augustulus (* um 460; † nach 511) war der letzte Kaiser des Weströmischen Reiches, der in Italien herrschte. Letzter von Ostrom anerkannter und damit auch offizieller Kaiser war jedoch sein Vorgänger Julius Nepos.

Leben

Romulus war noch ein Kind, als ihn sein Vater, der weströmische Heermeister Orestes, am 30. Oktober des Jahres 475 von den Truppen zum Kaiser ausrufen ließ. Sein offizieller Name und Titel auf den für ihn geprägten Münzen lautete: DN ROMULUS AUGUSTUS P F AUGUSTUS = Dominus Noster Romulus Augustus Pius Felix Augustus. Dabei ist das erste „Augustus“ als sein Name und das zweite als sein Titel zu verstehen. Wegen seiner jungen Jahre und seiner Bedeutungslosigkeit wurde der junge Kaiser von der politischen Opposition mit dem Spitznamen Augustulus, das Kaiserlein, bedacht.

Romulus selbst war viel zu jung und unerfahren, um das weströmische Reich selbst zu regieren. Er war die ganze Zeit seiner Regierung nur eine Marionette, deren Fäden Orestes in den Händen hielt. Gegen Orestes und Romulus stand jedoch noch Julius Nepos, der weströmische Kaiser, der kurz vor der Ausrufung Romulus’ zum Kaiser aus Rom nach Dalmatien verbannt worden war. Von dieser Provinz aus übte Nepos jedoch noch großen Einfluss auf das Reich aus, mehr als Orestes oder Romulus.

Die Krise, die das weströmische Reich zu seinem Ende führte, hatte schon Jahrzehnte zuvor begonnen. Der Beginn der Völkerwanderung um das Jahr 375 herum hatte dazu geführt, dass germanische Völker vor den einfallenden Hunnen auf römisches Gebiet geflohen waren und dort schließlich eigene Reiche errichtet hatten. Die Hunnen waren eine Bedrohung geblieben, denn sie hatten auch das römische Reich selbst angegriffen. Die Römer mussten Germanen in ihr eigenes Heer aufnehmen, um der Übermacht trotzen zu können, womit die Römer mehr und mehr von ihren germanischen Söldnern abhängig wurden (siehe: Spätantike).

Das reguläre weströmische Heer hatte sich seit der Mitte des 5. Jahrhunderts faktisch aufgelöst. Als nun nach dem Umsturz des Orestes dessen barbarische Hilfstruppen Land in Italien forderten und Orestes ihnen dies verweigerte, kam es am 23. August 476 zur offenen Rebellion. Orestes wurde fünf Tage später geschlagen und getötet. Anführer der Rebellen war ein gewisser Odoaker, Sohn eines hunnischen Edlen und einer Skirin; Odoaker hatte auch noch unter Ricimer gedient. Er setzte Romulus Augustus ab und verbannte ihn aus Rom auf ein Landgut bei Neapel und übersandte die Kaiserinsignien nach Konstantinopel. Historische Quellen über Pensionszahlungen Theoderichs des Großen an Romulus aus den Jahren 507 und 511 belegen, dass Romulus im Jahre 511 noch am Leben war.


Das Ende Westroms

Nach Absetzung des Romulus ließ Odoaker sich von seinen überwiegend germanischen Soldaten zum König von Italien (lat: Rex Italiae) ausrufen und wurde vom oströmischen Kaiser Zenon anerkannt. Zwar übte Julius Nepos von Dalmatien aus immer noch Einfluss auf das Reich aus, doch wurde er im Jahr 480 im Exil ermordet, und Odoaker hatte die alleinige Herrschaft über Italien. Mit der Absetzung 476 endet das weströmische Kaisertum, wie Marcellinus Comes 40 Jahre später vermerkte, auch wenn es nicht das Ende der Antike war, wie noch in der älteren Forschung oft vermerkt (vgl. Spätantike).

Das oströmische (byzantinische) Reich hingegen überdauerte die Krise der Völkerwanderung um fast ein Jahrtausend und endete erst 1453 mit der Eroberung durch die Osmanen.


Literarische Rezeption

Der letzte Kaiser Roms ist der Hauptakteur der „ungeschichtlichen historischen“ Komödie Romulus der Große von Friedrich Dürrenmatt.

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